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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Harz: Über den Kapitelsberg zur Mönchsbuche

Anspruch:
schwer
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
8.4 km
Aufstieg:
280 m
Abstieg:
280 m

Wo knorrige Eichen sich in den Fels krallen. Diese selten besuchten spröden Randberge des Harzes zeigen teils wilde und karge Waldszenerien. Hier kann uns der offensichtliche Kampf der Bäume und Kräuter und Gräser und Flechten mit den spärlichen Lebensbedingungen so richtig anrühren.

Beschreibung

Über den Kapitelsberg

Wir gehen vom Sportheim auf dem Sträßchen zum Waldrand und am Schießstand und dann am hübschen Waldbad vorbei bis zum quer verlaufenden Harzrand-Radwanderweg R1 (auch mit einem Kreuz für Pilgerweg ausgeschildert). Diesem folgen wir nach links ansteigend 350 Meter bis kurz vor einen kleinen Bergsattel.

Hier zweigt scharf nach rechts ein schmaler, aber deutlicher Pfad ab. Er führt, unterhalb einer kleinen Wiese und einer großen alten Eiche durch, in hübschen Traubeneichenwald (siehe Kasten). Der Pfad steilt bald deutlich auf und bringt uns, teils rutschig und mühsam, schließlich zum oberen Teil des felsigen Bergrückens. Hier öffnet sich der Blick zum gegenüberliegenden Kantorberg. Über grasige und felsige Stufen aus krümelndem Kieselschiefer der Kulmzeit des Erdaltertums gelangen wir höher, vorbei an mit der Kargheit und Trockenheit des windigen Kammes erkennbar kämpfenden Bäumen. Mit urigen Nah- und Fernblicken überqueren wir die Kuppe des Kapitelsberges (462 m). Dann führt der Pfad über den gleichfalls kargsteinigen Ostrücken hinab zu einer hübschen Bank (dem letzten Kuhhirten von Wernigerode gewidmet) am Bergsattel mit dem Pahnberg-Hangweg.

Über den Pahnberg zur Mönchsbuche

Auf der Straße gehen wir links, zuerst 100 Meter abwärts, nach einer Abzweigung dann deutlich ansteigend noch 400 Meter geradeaus. Nun zweigt nach scharf rechts der grasige, aus dem anstehenden Tonschiefer und Grauwacke gebrochene Muhlweg ab. Er bringt uns stetig ansteigend zur flachen Kuppe des Sienberges und zu einem Querweg. Auf diesem gehen wir rechts, bald an einem neuen Hochsitz vorbei (weiter Ausblick ins Vorland) zu einer markanten Wegbiegung nach links (derzeit Hochsitz, rechts eine Schneise, Ausblick, hier mündet die direkte Variante). Nach links führt der Weg zu einem zweiten Querweg, nahe dem höchsten Punkt des Pahnberges (532 m). Diesem Weg folgen wir rechts hinab entlang einer Art Allee mit schönen alten Ahornbäumen zu einer Wiese.

Von hier bringt uns ein kurzer Abstecher nach rechts zu einer Bank »Darlingeröder Schweiz« mit  Brockenblick. Zurück an der Wiese, folgen wir der Straße weiter, an einer »Berliner Bank« und einer weiteren langen Wiese vorbei und zuletzt absteigend zu einem Bergsattel und Wegedreieck. Hier steht die markante, sichtlich sehr alte  Mönchsbuche (Wanderhütte, Wanderstempel). Der Platz an der alten Mönchsbuche erhielt bereits im 13. Jahrhundert seinen Namen Mönchslagerstätte, weil an dieser Stelle Mönche der Klöster Darlingerode und Himmelpforte bei wechselseitigen Besuchen über den Mönchsstieg rasteten. Schon immer stand hier eine Buche. Allerdings ebenso wenig immer die gleiche wie die hier rastenden Menschen nicht die gleichen sind ... Das früher bei Hasserode gelegene Kloster Himmelpforte ist vergangen bis auf spärliche Mauerreste.

Dagegen wurde das Kloster Drübeck nach Zerstörungen wiederaufgebaut und beherbergt heute eine kirchliche Begegnungsstätte und eine liebevoll betriebene Gaststätte. Die ursprünglich romanische Klosterkirche kann besichtigt werden – bis hinab in ihre schlichte Krypta und bis hinauf in den luftigen Turm zu den Ausblicken ins Land und auf die daneben aufragende uralte Linde. Alle diese Orte können uns anrühren. Und uns auch unsere eigene Vergänglichkeit bewusst machen. Wir können das als Anlass sehen, uns dankbar des Lebens und seiner guten Dinge umso bewusster zu freuen.

Auf dem Pahnberg-Hangweg zurück   

Wir gehen von der Buche etwa 50 Meter zurück und dann links abwärts auf dem Pahnberg-Hangweg weiter. Der Weganschnitt zeigt nun bald hier unten statt der oben anstehenden Kieselschiefer, Tonschiefer und Grauwacken auf eine kurze Strecke den einstmals glutflüssig aus der Tiefe heraufgedrungenen grobkristallinen Granit, später wieder die alten Deckgesteine. Schließlich schiebt sich der kecke Kapitelsberg wieder in den Blick. Am Bergsattel mit der Kuhhirtenbank queren wir den Aufstiegsweg, gehen dann aber nach 100 Metern links die Straße hinab. Sie führt unten zu einem Wegedreieck. Hier halten wir uns zuerst rechts, wenig später bei einer Gabelung links und erreichen bald den Waldrand und das Sportheim in Darlingerode.

Direkte Variante zum Kapitelsberg   

Wo die Straße vom Waldbad den Radwanderweg erreicht, führt nach dem Überschreiten eines Wässerchens ein etwas feuchter Weg geradeaus im Talgrund weiter. Nach 100 Metern werden die Talhänge links steiler. 50 Meter danach leiten links im Wald spärliche Pfadspuren sehr steil hinauf zu einem nach links felsig abbrechenden Absatz mit Heidelbeersträuchern. Nun steigen wir immer auf dem hier beginnenden steilen Bergrücken auf deutlicheren Pfadspuren. Wir passieren einen alten Hochsitz und gewinnen an der felsigen Bergkante oder kurz seitlich ausweichend mühsam, aber mit hübschen Ausblicken und unterhaltsam an Höhe. So gelangen wir direkt von unten zum oberen Teil des westlichen Bergrückens und zum oben beschriebenen deutlichen Pfad.

Variante zum Pahnberg   

Nach dem Überschreiten des Kapitelsberges kann man vom Bergsattel bei der Kuhhirtenbank auch über die markante, steile grasige Schneise weiter gerade und sehr hübsch mit weiten Ausblicken zur Kuppe des Pahnberges aufsteigen. Oben wird diese Schneise allerdings von Brombeeren recht effektiv verteidigt (Umgehung möglich). Aber dieser Aufstieg ist wirklich mühsam – schärfer als der sportlich direkte Aufstieg zum Kapitelsberg! – und im Sommer zeckenträchtig.

Region

Touren-Charakter

Gut zu gehende ruhige Rundwanderung, teils auf kleinen Naturwegen, teils auf ruhigen Waldstraßen. Die Varianten sind deutlich anspruchsvoller.

Ausgangspunkt

Parkplatz beim Sportplatz und Sportheim, Am Schützenplatz in Darlingerode

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