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Wandern Harz: Über den Dreieckigen Pfahl auf den Brocken

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
14 km
Aufstieg:
325 m
Abstieg:
325 m

Zu Fuß mit der geringsten Aufstiegsmühe auf den großen Berg des Nordens. Den mächtigen Brocken zünftig zu Fuß zu besteigen, das ist für Langschläfer nur auf den kürzesten Routen machbar. Der Aufstieg von der Bundesstraße 4 zwischen Torfhaus und Oderbrück aus ist der mit dem geringsten Höhenunterschied und führt durchwegs als breite Wanderstraße an Mooren vorbei durch urigen Wald und später mit weiten Ausblicken entlang der alten Grenze, dann neben der Bahn und zuletzt über die Brockenstraße zur Gipfelkuppe.

Beschreibung

Zum Dreieckigen Pfahl    

Vom Parkplatz an der B 4 auf der zuerst deut­lich ansteigenden Forststraße bergan. Man geht am rechts gelegenen Friedhof vorbei (mit den Gräbern von in den letzten Kriegstagen bei Kampfhandlungen getöteten Volkssturm-Jugendlichen und russischen Kriegsgefangenen). Später quert die Straße den Fernwanderweg »Kaiserweg« und leitet dann etwas nach rechts an Moorgebieten vorbei zum Dreieckigen Pfahl (alter Grenzstein) und wenig später zum Info-Pavillon an der Grenze Niedersachsen/Sachsen-Anhalt.

Alte innerdeutsche Grenze   

Auf dieser Grenzlinie, wo die DDR-Betonstraße in diesem Abschnitt abgeräumt wurde, geht es in nördlicher Richtung in die Quellmulde Bodesprung, dann weiter auf der hier noch bestehenden Betonstraße zur Abzweigung zum nahen Ecker­­sprung und danach zusammen mit dem Goetheweg stei­ler hinauf zu den Gleisen der Brockenbahn. Auf demparallel zur Bahnlinie neuerdings klotzig breit ausgebauten Neuen Goetheweg zur Brockenstraße und auf dieser noch klotziger zum Gipfel des Brocken. Zurück geht es auf dem gleichen Weg.

Dieser Aufstieg wird auch im Winter oft begangen und bereitet dann normalerweise ebenfalls keine besonderen Probleme.

Region

Touren-Charakter

Zu jeder Jahreszeit begehbare Wanderstraße zum Brocken mit dem herben Charakter der Waldgrenze, besonders im oberen Teil mit weiten Aus­blicken. Dieser Aufstieg ist am schnellsten anzufahren und weist die geringste Höhendifferenz zu Fuß auf. Wegen der längeren Gehstrecke verlangt er aber mehr Gehzeit als der Aufstieg von Schierke aus.

Ausgangspunkt

Parkplatz an der B4, 2km südlich von Torfhaus und 1km von Oderbrück Süd, an der Einmündung einer Forststraße mit Bushaltestelle »Kriegsgräber«

Endpunkt

Parkplatz an der B 4, 2 km südlich von Torfhaus und 1 km von Oderbrück Süd, an der Einmündung einer Forststraße mit Bushaltestelle »Kriegsgräber«

Der Brocken

Der Brocken ist auf diesem Wege besonders rasch zu besteigen. Der Aufstieg führt ein Stück weit über die ehemalige deutsch-deutsche Grenze und entlang der Brockenbahn über die Wanderstraßen Neuer Goetheweg und die Brockenstraße (beide 2009–2013 gar nicht nationalparkgerecht ausgebaut) zur Gipfelkuppe. Wegen der windexponierten Lage ist diese von Natur aus unbewaldet (maximale gemessene Windgeschwindigkeit 263 km/h!). Die früher und teils auch heute noch für den Ausgangspunkt benutzte Bezeichnung »Ehrenfriedhof« verschleiert, dass hier mit in den letzten Kriegstagen als Volkssturm verheizten Jugendlichen und einigen jungen russischen Kriegsgefangenen im Wesentlichen Opfer von Verbrechen bestattet sind.

Tipp

Wer naturnähere Wegestrecken bevorzugt, dem ­empfehle ich die nachfolgende Variante: Gleich oberhalb des Park­platzes auf dem Weglein in einer alten Schneise nordwärts gehen, an etwas nassen Stellen teilweise über Holzstege und gelegentlich um frisch umgefallene Baumleichen herum, in etwa 10 Minuten zu einem festeren Querweg. Dieser führt nun ostwärts und entspricht etwa dem originalen Verlauf von Goethes historischer Brockenbesteigung und wurde durch (nach einer Idee des ersten Leiters des neuen Nationalparks, Dr. von Barth) aufwendigen Rückbau einer breiteren Forststraße auf das heute verbliebene schmale Format gebracht. Er ist inzwischen wieder schön naturnah eingewachsen. Dieser Weg führt in östlicher Richtung nach etwa 15 Minuten zu einem Rastplatz am Kaiserweg. Nach links erreicht man nun schnell den von Torfhaus ausgeschilderten Goetheweg. Der leitet über die Kuppe des Quitschenberges (Brockenblick) und danach im Bogen nach rechts an abgestorbenem Wald vorbei zum Bergsattel Eckersprung (Schutzhütte) und mündet dort auf den oben beschriebenen Aufstieg.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.