Wandern Harz: Schierke–Eckerloch–Brocken

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Von Schierke zum Brocken   

Vom Parkplatz nordwärts Weg zur Jugendherberge. Davor links Straße am Bach entlang. Nach 500 Metern rechts über Holzbrücke gehen und zur Brockenstraße. Links rasch zu einem Wasserbehälter und einer Brücke. Gleich dahinter führt nach rechts der steinige Naturweg über abgewetzte Blöcke und Platten durch zuerst jüngeren, dann hohen Nadelwald. Der Weg erreicht bei einer frischen Lichtung wieder die Brockenstraße. Diese wird überquert und der teilweise nasse Weg auf der anderen Seite oberhalb der Straße nach rechts verfolgt. Vor einer Holzsperre leitet der Weg nochmals nach rechts rasch hinab zu einer Kurve der Straße.

Gleich wieder nach links auf der Fortsetzung des Weges links vom Bach ansteigen. Bald wird er schmal und von Blockstufen und Wurzeln kleinteilig interessant gestaltet. Das macht ihn zu einem Test für die Trittsicherheit, aber zugleich kurzweilig. Der große Wurzelteller eines umgestürzten Baumes gewährt nicht nur Einblick, wie die Bäume unter der Erde aussehen, sondern auch, wie so ein durch Windwurf entstandenes Objekt wieder von kleinen Erosionsvorgängen und dem stetigen Wirken kleiner Destruenten zerlegt wird.

Nach einem kurzen Holzsteg ist auf 850 Meter Höhe die Bahnlinie zu überqueren. Der Weg wird nun nochmals gröber steinig und blockig und bei Nässe schikanös rutschig. An einem Pavillon und einem hübschen Frühstücksplatz mit Bänken und Tischen vorbei geht es auf dem von Generationen von Wanderern deutlich ausgelaufenen Weg stetig stramm bergan. Bei oder kurz nach Regen und bei Schneeschmelze wird auf dem nächsten Abschnitt der Weg auch zum Bett eines Bächleins. Nach einigen sumpfigen Stellen erreicht man schließlich bei 1010 Metern Höhe wieder die Brockenstraße.

Nach dem echten Naturweg ist die Straße nun zwar gehtechnisch weniger anspruchsvoll, aber für natursensible Menschen allemal ein Schock. Man steigt nach links hinauf, nun deutlich weniger wildromantisch mit Autofahrerperspektive. Bald wird die Bahnlinie überquert. Auch danach ist die Route trotz einiger Biegungen kaum zu verfehlen und leitet am Bahnhof vorbei zum Gipfel des Brockens.

Der Rückweg erfolgt am angenehmsten und kürzesten auf dem gleichen Weg.

Tipp

Die Gipfelkuppe des Brockens ist eine andere Welt. Hier kann es Windgeschwindigkeiten geben wie in Patagonien und Schneelage bis zum Mai. Im Winter bietet sich bei kalten Hochdruckwetterlagen mit der dann üblichen Temperaturumkehr (»Inversion«) ein atemberaubender Rundblick über ein Wolkenmeer. Bäume halten es hier nicht aus, dafür aber eine besondere Vegetation alpiner Matten.Dieser Aufstieg erlaubt die rascheste Besteigung des Brockengipfels – wenn man nur erst mal Schierke erreicht hat. Die Chance auf eine bei der Sanierung dem Nationalpark und den vielen Fußwanderern besser angepasste Gestaltung der Brockenstraße wurde vom Landkreis gründlich vertan. Sie wurde nicht nur wieder auf ganzer Breite asphaltiert, sondern auch die Moore beschädigend verbreitert und unter Einbringen von massenhaft ortsfremden Gesteinen hingeklotzt. Offenbar waren den Entscheidern die Interessen einiger mit Fahrerlaubnis privilegierter Anlieger wichtiger als die Idee Nationalpark.