Wandern Harz: Rundweg auf dem Brocken
Der höchste Berg im deutschen Norden wartet mit einem alpenbotanischen Garten, den Felsen von Teufelskanzel und Hexenaltar, dem Brockenmuseum und fantastischen Panoramen auf.
Der Wegverlauf
Der Einstieg in den ausgeschilderten Rundweg befindet sich bergseitig des Brockenbahnhofs. Zum Schutz der Vegetation und um die Ausbildung wilder Trampelpfade zu vermeiden, ist der Weg abgeschrankt. Immer wieder laden Sitzbänke dazu ein, die grandiose Aussicht zu genießen, und Informationstafeln erläutern Wissenswertes. Der Blockreichtum des Brockens, der reliefreiche Untergrund und der Wechsel der Tiefgründigkeit der Böden hat zur Ausbildung unterschiedlicher Vegetationsstrukturen geführt. So finden sich außer den Zwergstrauchheiden auch Drahtschmielen- und Rasen-Schmielen-Matten sowie Borstgrasrasen. Zu den Charakterpflanzen zählen die Brockenanemone und das polsterbildende Brockenmoos.
Erste markante Station des Rundwegs ist der Brockengarten. Dieser botanische Garten beherbergt 1500 Pflanzenarten aus Hochgebirgsregionen. Ein besonders schöner Aussichtspunkt ist wenig später an den Klippen Teufelskanzel und Hexenaltar erreicht, zwei markanten Beispielen für die in den Granitgebieten des Harzes weit verbreitete Wollsackverwitterung. Im Hintergrund zeigt sich jenseits des Tals der Kalten Bode der turmüberhöhte Wurmberg, weiter rechts rundet sich die nackte Hornfelskappe des Achtermanns.
Mit wunderbaren Ausblicken führt der Weg weiter im Hang des Gipfels, im Westen tangiert er die Baumgrenze. Der Bergfichtenwald erreicht auf etwa 1100 m, in der subalpinen Vegetationsstufe dicht unterhalb des Gipfels, eine Grenze, die durch geologische und klimatische Gegebenheiten ebenso wie durch menschliche Eingriffe bedingt ist. Zu den natürlichen Faktoren, die einer geschlossenen Walddecke auf dem Brocken entgegenwirken, zählen der starke Wind, dem viele der verbliebenen Einzelbäume ihre Fahnenwüchsigkeit verdanken, und die extrem hohe Luftfeuchtigkeit von 88 Prozent im Jahresschnitt; sie führt vor allem im Winterhalbjahr durch Raureifbildung zu einer besonders hohen Belastung der Bäume.
Wenig später kreuzt der Heinrich-Heine-Weg, und dieser führt rechts hinauf zum Gipfel des Brocken (0:45 Std.). In den Boden eingelassene Plaketten benennen einschließlich der Entfernung die Punkte im Blickfeld. Das älteste unter den Bauwerken in unmittelbarer Nachbarschaft ist das 1736 errichtete Wolkenhäuschen; eine Goethe-Plakette erinnert vor dieser unscheinbaren steinernen Schutzhütte an den Winteraufstieg des Dichters im Dezember 1777.
Weiterhin aussichtsreich leitet uns der Rundweg zurück zum Brockenbahnhof (1:00 Std.).
Brockenmuseum
Das Brockenmuseum auf dem Brocken präsentiert Exponate zur Geschichte und zur »Magie« des Brockens. Untergebracht ist es in einem 1983–86 errichteten Stasi-Gebäude, dessen überdimensionale Quaderform mit aufgesetzter halbrunder Kunststoffkugel maßgeblich die Silhouette des Berges prägt. Anstelle des Labyrinths enger Abhörkammern erwarten den Besucher seit der Neueröffnung im Jahr 2000 eine großzügige Folge offener Ausstellungsräume sowie ein gläsernes Foyer. Das Brockenmuseum ist ganzjährig geöffnet von 9.30–17 Uhr (Tel. 039455/500 05, www.brockenmuseum.de).
Region
Ausgangspunkt
Brockenbahnhof (1125m)
Wegbeschaffenheit
Aussichtspromenade, gelegentlich steinig
Panoramablicke
Bei klarer Sicht bietet der Brocken ein wundervolles Panorama, allerdings ist der höchste Berg im Harz ein Ort extremer Wetterbedingungen, weshalb sich die Aussicht nur an wenigen Tagen genießen lässt. Hier werden im Jahresschnitt 306 Tage mit Nebel gezählt, an 100 Tagen löst sich der Nebel überhaupt nicht auf, und an 120 Tagen trägt der Berg eine geschlossene Schneedecke.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.