Bruckmann CMYK quer
Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Harz: Mandelholz, Kalte Bode und Wormketal

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Idyllische Bäche und Stauteiche. Dies ist eine ruhige Wanderung durch das Tal der Kalten Bode und über die benachbarten Höhen. Sie bietet hier und da Einblicke in die Gesteine des Untergrundes und Bergbaurelikte. Tageszeit, Jahreszeit und das aktuelle Wetter setzen jeweils neue Akzente.

Beschreibung

Entlang der Kalten Bode nach Rotehütte   

Vom Parkplatz gehen wir zuerst in Richtung Elend, westwärts unterhalb der 27 auf einem hübschen Grasweg im Wald. Nach etwa 500 Metern biegen wir links ab in Richtung Tanne und Elend. Mit kurzem Abstieg erreichen wir den Waldrand und die Wiesen der Talaue der Kalten Bode. Auf einer kleinen, etwas lärmenden Eisenbrücke überqueren wir den Bach und gelangen auf einem Wiesenweg mit Gelegenheit zu Hautkontakt mit Gräsern und Kräutern auf den festen Boderandweg an der Südseite der Aue. Dieser führt uns nun nach links, ostwärts. Der muntere Bach nebenan mit seinem natürlich belassenen Lauf in weiten Windungen erzählt mit Treibholzpackungen und anderem Schwemmgut von einem früheren höheren Wasserstand nach Starkregen oder der Schneeschmelze.

Nach etwa einem Kilometer erreichen wir kurz nach einer festen Brücke den Beginn der für Hochwasserschutz angelegten Mandelholztalsperre. Wo der feste Weg in den Wald führt, folgen wir dem unbefestigten und oft holprigen Uferweg (bei hohem Wasserstand etwas oberhalb im Wald) zum  Staudamm. Gegenüber bringt uns ein Forstweg in gleicher Richtung im Wald weiter zu einer Gabelung. Links gehen wir hinab zur Kalten Bode. Kurz vor der Brücke nehmen wir rechts ­einen kleinen Weg, zwischen dem Bach und einem hübsch begrünten Graben. Im hohen Wald unterhalb von üppig überrankten Felsen führt der Weg zum Ortsteil Rotehütte. Nach einigen liebevoll gepflegten Vorgärten und Häusern führt links ein eisernes Brückchen über den erfreulich klaren Bach zur 27.

Über den Rabenstein ins Steinbachtal   

Wir gehen links die Straße bis zur Kurve entlang, unter der sichtlich fossilen Eisenbahnbrücke durch und zum gegenüber angelegten Grillplatz unterhalb des  Wasserfalls. Ein steiler und bei Nässe rutschiger Pfad führt hinauf zum Absatz oberhalb des Wasserfalls. Wir folgen dem das Wasser heranführenden Graben und dann links oberhalb nur noch wenig ansteigend im Wald dem angenehmen Weg zu einer Kreuzung. Rechts am Waldrand steht eine Bank mit Blick in das von Wiesen geprägte Teichtal. Vom Kreuzungspunkt nach links lädt ein Pfad zu einem Abstecher zur Höhe des  Rabensteins. Von der Bank beim Aussichtspunkt öffnet sich dort der Blick ins Steinbachtal und bis zur Mandelholztalsperre. Danach gehen wir vom Kreuzungspunkt nördlich weiter und zuletzt abwärts zu einem befestigten Querweg. Dieser führt nach links, unter schönen großen Eschen und Bergahornen, hinab in den Grund des Steinbachtales (Wanderhütte).

Elbingeröder Heerstraße und Wormketal   

Etwas unterhalb folgen wir den Schildern des Hexenstiegs über den  Bach (Furt, aktuell auch schadhafte, aber passierbare Holzbrücke) und dann auf der Elbingeröder Heerstraße südwestwärts durch hohen Fichtenwald. Wir passieren nach einem Kilometer eine Wegabzweigung und gehen rechts weiter zu einer großen Rechtskurve. Nun folgen wir geradeaus dem hier direkt auf dem anstehenden Fels verlaufenden Weg hinab ins Wormketal.

Wir zweigen von der dort erreichten Straße gleich wieder nach links ab in einen hübschen Grasweg. Er führt neben dem wild und ungeregelt in Windungen fließenden Bach und den steiler und höher werdenden Talhängen abwärts. Nach einer Weile sind am linken Talhang Spuren eines alten Steinbruches zu erkennen. Danach drängt ein hoher Wall den Weg nach rechts bis nahe an den Wasserlauf. Eine Infotafel erläutert, dass der Wall der Rest des Staudammes war, der oberhalb einen großen See aufgestaut hatte, jedoch 1855 nach einem Starkregen brach und mit seinen Wassermassen Königshütte verwüstete und mehrere Menschenleben forderte. Das macht klar, dass die Mandelholztalsperre das gleiche Potenzial dazu hätte. Und dass die Befürchtungen, im Dauerregen von 2017 könnte sich mit dem prallvollen Mandelholz-Stausee Ähnliches ereignen, einen sehr realen Hintergrund hatten ...

Kurz vor der Talmündung gehen wir rechts über eine Brücke und folgen dem Weg am westlichen Ufer. Er führt unter einem alten Bergbaugebiet durch, wo vor verstürzenden Schächten gewarnt wird. Die hiesigen Gesteine des Gebietes entstanden im Karbon und enthielten abbauwürdige Eisenerzvorkommen. Einige Minuten später wird jedoch auf eine Rarität hingewiesen. Dort liegt am Ende eines Stichpfades der Eingang zur ehemaligen, jetzt abgesoffenen Grube Mandelholz. Das Eindringen in den Untergrund war früher eine gefährliche Sache; mit etwas Vorsicht kann man hingehen und das braune Loch und gruselig graue Wasser betrachten. Danach folgen wir dem Weg weiter und erreichen gleich das Hotel Grüne Tanne und den Parkplatz.

Region

Touren-Charakter

Reizvolle Rundwanderung, überwiegend auf angenehmen Natur­wegen, nur gelegentlich mit steilen oder feuchten Stellen

Ausgangspunkt

Parkplatz Mandelholz zwischen Elend und Königshütte an der 27, beim Hotel Grüne Tanne

Wasser - Lebensquell – verzaubernde Anblicke – helfende Kraft – tödliche Gefahr

Auf diesem Weg begegnen wir Wasser in allen diesen Formen. Zu Beginn der Kalten Bode in ihrem natürlichen Talgrund, ebenso wie gegen Ende dem Bach Wormke. Das Hochwasserbecken der Mandelholztalsperre bietet je nach Tages- und Jahreszeit und Wetter die unterschiedlichsten Farbstimmungen, Spiegelungen und Wellenstrukturen. Und mit Treibholz und Schlick auch immer Spuren, an denen sich frühere Wasserstände ablesen lassen. Zur Energiegewinnung wie in den frühen Zeiten des Bergbaus wird der See nicht genutzt. Er dient dem Hochwasserschutz und soll Überschwemmungen verhindern. Dass eine größere aufgestaute Wassermenge aber auch immer zur Gefahr werden kann, zeigt die Geschichte der Vorläuferin dieser Sperre im Wormketal. Verglichen mit den Großstauseen im Hochgebirge sind die Wassermengen zwar begrenzt, aber bei einem Dammbruch ist auch dies Entfesselung einer Urgewalt.

Lust auf mehr?
Geheimnisvolle Pfade Harz
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Der Harz als Naturerlebnis: plätschernde Bäche, windzerzauste Bäume, Sonnenlicht im Waldesdunkel – auf Wandertour im Harz.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.