Wandern Harz: Kyffhäuser-Burgen-Wanderung
Vom Königspfalz-Freilichtmuseum Tilleda führt diese Wiesen- und Waldwanderung zu den imposanten Ruinen und zum Denkmal auf dem Kyffhäusergebirge sowie zur gotischen Ruine der Rothenburg im Hang über der Goldenen Aue zwischen Kyffhäusergebirge und Harz.
Der Wegverlauf
Nach dem lohnenden Rundgang im Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda (s. Tour 30) folgen wir der Markierung »x8« des Barbarossawegs und der Markierung gelbes Quadrat am Mühlenmuseum vorbei durch aussichtsreiche Obstbaumwiesen, begleitet von den Informationstafeln eines Wald- und Sortenlehrpfads. Schon bald taucht der Barbarossaweg in einen Hohlweg ein, führt steiler aufwärts und erreicht den Rastplatz Rosengarten bei der Unterburg der Kyffhäuserburgen. Von den aussichtsreichen Ruinen der Unterburg geht es hinauf zur Mittelburg und zum Eingang der Oberburg mit dem Kyffhäuserdenkmal (0:50 Std.). Der Barbarossaturm auf dem Gelände der Oberburg markiert den Endpunkt des Barbarossawegs.
Der Barbarossaturm, ein fast quadratischer Wohnturm, der ursprünglich 30 m Höhe erreichte, ist das Wahrzeichen der Reichsburg Kyffhausen. Hinter seinen rund 3 m dicken Mauern sollte die Besatzung im Fall einer Erstürmung der Burg Zuflucht finden. 1118 wurde die Burg von aufständischen sächsischen Adeligen zerstört, und ab dem späten Mittelalter nutzte man ihre Reste als Steinbruch. Am besten erhalten ist die eindrucksvolle Unterburg; von ihrer Nordmauer bietet sich ein hervorragender Blick auf die Goldene Aue und auf den Unterharz. Für die Besichtigung der aus sächsisch-ottonischer bis Stauferzeit stammenden Ruinen der 1118 zerstörten Reichsburg Kyffhausen, des wilhelminischen Kyffhäuserdenkmals (1896, Bruno Schmitz) und des Museums sollte man viel Zeit veranschlagen.
Vom Kassenhäuschen unterhalb des Kyffhäuserdenkmals folgen wir der auch als Pferdekutschenzufahrt genutzten Zugangspromenade im Wald hinab zum Gaststätten- und Parkplatzbereich. Dort gibt die Markierung »blau-x« die weitere Route vor.
Wer nur eine Kurzwanderung unternehmen will, kann dem Weitwanderweg links hinab (Richtung Bad Frankenhausen) ins Lange Tal folgen, trifft im Langen Tal auf den Kaiserweg und folgt diesem links zurück zum Ausgangspunkt.
Lohnenswert ist es jedoch, dem Weitwanderweg Richtung Kelbra zu folgen, denn an diesem schönen Wanderweg durch die als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Laubwälder der Kyffhäuser-Nordflanke liegen die mächtigen Ruinen der Rothenburg (2:00 Std.). Die Ruine der Rothenburg auf dem Nordwestpfeiler des Kyffhäusergebirges ist der eindrucksvolle Zeuge einer imposanten Burganlage aus dem 12./13. Jh., von der heute noch die Doppelkapelle, der Palas und der Bergfried stehen. Das Maßwerk aus der Übergangszeit von der Romanik zur Gotik wurde stilgerecht erneuert. 1906 errichtete man im Hof den Bismarckturm. Die Rothenburg bietet eine weite Aussicht auf die Goldene Aue, auf Kelbra mit dem Stausee sowie auf den Unter- und den Hochharz.
Von der Rothenburg leitet der Hauptwanderweg Zittau–Wernigerode steil hinab Richtung Kelbra, verlässt bald den Wald und tritt in aussichtsreiches Wiesenland. Dort verlassen wir an der ersten Verzweigung den Hauptwanderweg und biegen rechts auf den mit dem Zeichen grüne Scheibe markierten Weg ab. Er leitet meist mit hervorragender Aussicht zurück nach Tilleda (3:45 Std.).
Kyffhäuserdenkmal
Das 64,25 m hohe Kyffhäuserdenkmal – 4 m höher als die Berliner Siegessäule – wurde 1896 eingeweiht. Den Entwurf lieferte Bruno Schmitz, der auch für das Deutsche Eck in Koblenz und für das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig verantwortlich zeichnete. Die Skulpturen sollen einen Zusammenhang zwischen Staufer- und Hohenzollernreich herstellen: In einer Rundbogennische sitzt Friedrich I. Barbarossa, der Kaiser des Ersten Reiches; darüber reitet Wilhelm I., der Kaiser des Zweiten Reiches. Das Denkmal erhebt sich auf dem Gelände der Oberburg der Burgruine Kyffhausen. Ein Museum im Denkmalsbereich informiert über alles Wissenswerte.
Region
Ausgangspunkt
Parkplatz an der Königspfalz Tilleda (175 m)
Wegbeschaffenheit
Fast durchgehend bequeme Wege und Pfade, passagenweise steil
Die Goldene Aue
Der Kyffhäuser fällt nordwärts steil zur Goldenen Aue ab, sodass es je nach Jahreszeit auf den Wanderwegen in der Nordflanke feucht und schattig sein kann, wenn man zu spät aufgebrochen ist. Ansonsten bieten sich herrliche Fernblicke über die Goldene Aue hinweg zum Harz; die Goldene Aue trennt das thüringische Kyffhäusergebirge und den Südharz in Sachsen-Anhalt.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.