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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Harz: Kaiserweg Harzburg – Walkenried

Anspruch:
mittel
Dauer:
09:00 Std.
Länge:
34 km
Aufstieg:
700 m
Abstieg:
700 m

Der nach dem Canossa-Kaiser HeinrichIV. benannte Kaiserweg ist der Fernwanderweg durch den Harz zum Kyffhäuser. Von der Harzburg am Harznordrand führen die ersten beiden Tagesetappen zum Kloster Walkenried am Harzsüdrand.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Erstmals erwähnt wird der Höhenweg 1014 als »Heidenstieg«. Der Canossa-Kaiser Heinrich IV. benutzte den Heidenstieg, als er 1073 vor den aufständischen Sachsen von der Harzburg in den Südharz und weiter nach Hersfeld und Worms floh. Im ausgehenden 19. Jh. erhielt der Heidenstieg den Namen »Kaiserweg«.

Die Burgberg-Seilbahn in Bad Harzburg ist die älteste Großkabinen-Seilbahn Norddeutschlands. Die rollstuhlgerechten Großkabinen für 18 Personen schweben vom Kurpark zu den Ruinen der Harzburg , wobei sie auf 500 m Länge einen Höhenunterschied von 186 m überwinden. Der spornartig auf drei Seiten steil abfallende Berg bietet einen exzellenten Blick auf Bad Harzburg und auf das nördliche Harzvorland, während sich im Südosten die Kuppe des Brockens ­rundet. 1073 schlossen die aufständischen Sachsen Heinrich in der Burg ein; der Herrscher entkam durch den Burgbrunnen und floh auf dem Heidenstieg in den Südharz. 1074 zerstörten die Sachsen die Burg; nach seinem Sieg 1075 bei Homburg an der Unstrut ließ Heinrich sie wieder aufbauen. 1650 wurde sie weitgehend abgerissen.

Von den Ruinen der Harzburg folgt der Kaiserweg den Spuren des fliehenden Herrschers zur Nationalpark-Gaststätte Molkenhaus (1:25 Std.); niemand weiß, ob es damals im Mittelalter an dieser Stelle schon ein Molkenhaus gab. Hinter der aussichtsreichen Muxklippe über dem tief eingeschnittenen Eckertal führt der Kaiserweg in sachtem Auf und Ab über den Sellenberg, ehe am Abbenstein  (2:45 Std.) ein stärkerer Anstieg auf den Wanderer wartet.

Der nächste Rastplatz befindet sich am Schubenstein. Bei Torfhaus vereinigt sich der Kaiserweg vorübergehend mit dem Goetheweg, ehe der Kaiserweg allein weiterführt, vorbei an den Felsklippen der Hopfensäcke  (3:50 Std.) und danach hinab zu den Skihütten von Oderbrück (4:20 Std.). Der Kaiserweg führt weiter zu den Breitesteinklippen (4:30 Std.) hinauf und leitet im Hang der Achtermannshöhe zum Gasthof Königskrug  (5:15 Std.).

Die zweite Etappe des Kaiserwegs ist landschaftlich ruhiger als die erste. Ohne nennenswerte Aufstiege führt sie vom Königskrug nahezu durchgehend durch Wälder in sacht hügeligem Gelände zur Lausebuche, wo der Nationalpark endet und der Kaiserweg an einem Parkplatz die 27 Braunlage–Bad Lauterberg kreuzt (Bushaltestelle).

Weiter geht es ins Tal des Kronenbachs. Der Kaiserweg passiert den Kapellenfleck, kreuzt die Landstraße Braunlage–Wieda, überquert die Steigerköpfe und erreicht die Schutzhütte Helenenruh  (6:50 Std.) am Alten Wiedaer Hüttenweg.

Am Jagdkopf (7:20 Std.) und den aussichtsreichen Bremer Klippen vorbei erreicht der Kaiserweg das zweite Etappenziel, die auch noch als Ruine eindrucksvolle Klosterkirche im Luftkurort Walkenried  (9:00 Std.).

Kloster Walkenried

Den Mittelpunkt von Walkenried bilden die gotischen Bauten des ehemaligen Zisterzienserklosters Sancta Maria. Während von der versunkenen Pracht der Kirche die eindrucksvolle Ruine der Westfassade kündet, sind die Klostergebäude fast vollständig erhalten. Im kreuzrippengewölbten Kreuzgang finden im Sommerhalbjahr im Rahmen der Walkenrieder Kreuzgangkonzerte musikalische Veranstaltungen und Dichterlesungen statt. Das gotische Brunnenhaus (um 1350) im rechteckigen Innenhof erhielt sein Wasser aus der Wieda, von der ein Nebenarm das Gelände des Klosters durchfließt. Das um 1227 von Gräfin Adelheid von Klettenberg gegründete Kloster war Ende des 13. Jh. mit 80 Mönchen und 180 Laienbrüdern besetzt, besaß Gruben, Hüttenwerke und 365 Fischteiche, erschloss durch ein System von abhängigen Großbetrieben (»Grangien«) die Goldene Aue und war eines der mächtigsten Unternehmen Nord- und Mitteldeutschlands. Im ausgehenden Mittelalter verschuldete sich das Kloster, und während des Bauernkriegs begann sein Untergang.

Region

Ausgangspunkt

Großer Burgberg (483 m) in Bad Harzburg

Wegbeschaffenheit

Überwiegend bequeme Wald- und Forstwege

Bequeme Wege

Die abwechslungsreiche Durchquerung des Nationalparkes von der Harzburg bis zur Bundesstraße 27 bei Braunlage ist ein Wander-Highlight. Die Fortsetzung ist landschaftlich weitaus ruhiger; ohne nennenswerte Aufstiege führt sie nahezu durchgehend durch Wälder in sacht hügeligem Gelände, wobei es unterwegs weder Einkehr- noch Übernachtungsmöglichkeiten gibt.

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