Bruckmann CMYK quer
Panoramawege
wandern

Wandern Harz: Hinauf zum Glockenstein und zur Lauenburg

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
6.4 km
Aufstieg:
340 m
Abstieg:
340 m

Wandern mit Abkürzung. Eine Wanderung mit der Option zum Abkürzen bietet der nördliche Harz bei Stecklenberg zwischen Thale und Gern-rode. Aber wer will diese Wanderung abkürzen? Im Gegenteil wären hier sogar Kombinationen mit Touren zum Hexentanzplatz oder Anhaltinischen Saalstein möglich.

Beschreibung

Aber fangen wir doch zunächst einmalbescheiden an und lassen unsere Wandermuskulatur langsam warmlaufen. Das schadet schon deshalb nicht, weil unser Ausgangspunkt recht kühl im Schatten dichter Baumkronen liegt. Der Wurmbach schlängelt sich aus dem Wald durch ein enges Tal, passiert den kleinen Parkplatz am Naturfreundehaus und windet sich später schließlich an der Ortsmitte von Stecklenberg vorbei. Und wir starten genau durch dieses Tal unsere Tour, lassen die Häuser der kleinen Ortschaft hinter uns und atmen einmal tief durch. Denn vor uns liegt eine Steigung. Genauer gesagt, eine Steigung, die erst aufhört, kurz bevor wir an der ersten Sehenswürdigkeit sind – am Glockenstein. Rund 200 Höhenmeter sind es, die wir hierfür zu überwinden haben. Aber wir sind hoch motiviert und wandern daher gemütlich durch das enge Tal mit seinen steil aufragenden Wänden rechts und links des Weges.

Schon nach 200 Metern zweigt rechts ein Wanderweg scharf ab, der den Eindruck erweckt, dass man hier abbiegen sollte. Das wäre jedoch falsch und wir bleiben geradeaus im Wurmbachtal. Nach kurzer Zeit sehen wir auf der linken Seite einen abzweigenden Weg und etwas weiter unten eine Brücke über den schmalen Wasserlauf. Die merken wir uns mal, gehen aber geradeaus auf dem aufwärtsführenden Weg weiter nach oben. Nicht ganz 400 Meter sind es, auf denen wir 60 Höhenmeter zurücklegen und zwei weitere Abzweige nach rechts erspähen. Halb rechts nach hinten ist der Weg kaum zu erkennen. Hier werden wir später wieder vom Berg herunterkommen. Halb rechts nach vorne startet nun der Bergmannstieg, der uns aus dem Tal hinaus in die Höhe bringt. Mit einer rund zehnprozentigen Steigung wandern wir steil bergauf über Wurzeln und Steine und erreichen mit erhöhtem Puls einen breiten Wanderweg, der uns wieder durchatmen lässt. Unser erstes Zwischenziel ist zwar noch nicht ganz erreicht, doch bleiben wir jetzt auf diesem Höhenniveau und haben zumindest vorläufig keine weiteren Steigungen zu erwarten.

Wir halten uns rechts und folgen dem breiten Waldweg bis zu einer Gabelung, an der ein sehr kleiner, einfacher Rastplatz bereitsteht. Hier gehen wir links weiter und erreichen nach weiteren 400 Metern den Œ Glockenstein, der sich an der linken Seite am Wegesrand zeigt. Beinahe jeder größere Fels im Harz hat bekanntlich eine treffende Bezeichnung. In diesem Fall ist es eine Glocke, die diesem Findling ähnelt. Es wird vermutet, dass der Stein eine altgermanische Kultstätte war und gerne munkelt man, dass er den Hexen in der Walpurgisnacht den Weg zum Brocken läutet. Zumindest zum Hexentanzplatz könnten wir nun geradeaus weitergehen. Luftlinie wären es nur noch rund zwei Kilometer und dabei sogar ohne nennenswerte Steigungen. Aber wir kehren um, nachdem wir noch einen Stempel in unser Heft der Harzer Wandernadel gesetzt haben und gehen zurück zur Gabelung mit dem einfachen Rastplatz. Anstatt rechts abzubiegen und dem Bergmannstieg wieder hinab ins Wurmbachtal zu folgen, gehen wir halb links und wenden uns am nächsten Querweg nach rechts. Dabei gelangen wir auf einem schmalen Pfad oberhalb des Tals zu den Sommerklippen, wo wir einen schönen Blick hinüber zur anderen Talseite und zu den Ruinen der Lauenburg haben.

Vorsichtig gehen wir ins Tal hinab und erkennen auf der rechten Seite den Einstieg in den Bergmannstieg wieder. Wir gehen nach links, gleich so, als würden wir zu unserem Ausgangspunkt zurückgehen. Doch wir erinnern uns natürlich an die über den Wurmbach führende Brücke und halten uns an dieser halb rechts. Denn wie eingangs erwähnt, wollen wir eine Abkürzung oder einen vorzeitigen Ausstieg aus dieser Wanderung natürlich vermeiden. Wieder steigt unser Weg deutlich an, doch fällt der nun folgende Höhenunterschied deutlich geringer aus. Außerdem handelt es sich um einen breiten und leicht zu begehenden Forstweg, auf dem wir daher relativ schnell das nächste Zwischenziel der Tour erreichen. Die Turmruine der  Kleinen Lauenburg erhebt sich zu unserer Linken und bietet einen wunderbaren Ausblick auf das Harzvorland. Dabei handelt sich um die Vorburg der im 12. Jahrhundert erbauten Anlage. Rechts daran vorbei gelangen wir zu einem weiteren Stempelkasten sowie zur sogenannten Großen Lauenburg, der einstigen Hauptburg.

An der Großen Lauenburg vorbei bringt uns der Wanderweg mit einem sanften Gefälle bis zu den Resten der Ruine der Stecklenburg. Kurz darauf biegen wir links ab, durchqueren einen Park mit Kinderspielplatz und passieren die kleine Kirche von Stecklenberg. Am Kirchplatz wenden wir uns nach links und folgen der Straße Wurmtal wieder durch das gleichnamige Tal bis zum Parkplatz am Ende der Ortschaft, wo wir unsere Wanderung begonnen haben.

Region

Touren-Charakter

Leichte Wanderung, die im ersten Drittel einen deutlichen Anstieg über den sogenannten Bergmannstieg erfordert. Die Wanderung ­besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen und kann daher vorzeitig beendet bzw. in Abschnitten zurückgelegt werden.

Ausgangspunkt

Parkplatz am Naturfreundehaus im Wurmtal, Wurmtal 44, 06507 Thale-Stecklenberg (GPS: 51.730030, 11.080815)

Endpunkt

Parkplatz am Naturfreundehaus im Wurmtal, Wurmtal 44, 06507 Thale-Stecklenberg (GPS: 51.730030, 11.080815)

Die Stecklenburg

Die Stecklenburg erhob sich am Harzrand oberhalb von Stecklenberg und wurde im 11.Jahrhundert auf den Überresten einer damals schon bestehenden älteren Befestigungsanlage errichtet. Bewohnt war sie immerhin bis in das 18.Jahrhundert, doch mit dem Leerstand verfiel sie zusehends und wurde als Steinbruch genutzt. Einige Mauern und Reste des einstigen Bergfrieds sind aber erhalten.

Lust auf mehr?
Panoramawege Harz
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Der Harz gehört zu den vielfältigsten und beliebtesten Wanderregionen in Deutschland. Dieser Wanderführer beschreibt 30 ausgewählte Panorama-Touren.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.