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Wandern Harz: Harzwanderung ­außerhalb des Harzes

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
6 km
Aufstieg:
176 m
Abstieg:
176 m

Sandsteinhöhlen und Regensteinmühlen. Zugegeben, die Überschrift ist etwas irreführend, denn wir wandern auch bei dieser Tour weiterhin im Harz. Doch sind die Burg Regenstein und die Sandsteinhöhlen durch die Autobahn 36 ein wenig von den hohen Harzbergen abgetrennt und liegen nördlich von Blankenburg.

Beschreibung

Wir befinden uns aber dennoch weiterhin im Naturpark Harz und erleben nicht nur schöne Aussichten, sondern wandern zu wirklich sehenswerten Plätzen, von denen zumindest die Sandsteinhöhlen kein zweites Mal im gesamten Harz vorkommen. Auch die Anstiege sind eher überschaubar, denn kein Gipfel in dem Waldgebiet nördlich von Blankenburg ist höher als 300 Meter. Theoretisch ließe sich die Burg Regenstein sogar vom Blankenburger Zentrum aus zu Fuß sehr einfach erreichen. Es sind lediglich zwei Kilometer, doch diese führen entweder durch ein Industriegebiet oder entlang der Bundesstraße. Und die quer verlaufende Autobahn müsste auch noch überquert werden. Also lassen wir das und starten unsere Tour etwas weiter außerhalb, jedoch nicht dort, wo jeder Tagesausflügler zur Besichtigung der Burg aufbricht.

Uns bringt ein schmaler Weg südlich der Parkplatzzufahrt für ein kurzes Stück am Waldrand entlang, bevor wir schon nach wenigen Metern links in den Wald hineinwandern. Der Mühlgrabenweg, auf dem wir unterwegs sind, hat seinen Namen vom schmalen Mühlgraben gleich neben uns, der uns zielsicher bis zur Œ Regensteinmühle leitet. Die Mühlräder präsentieren sich so, als ob sie frisch vom Werk wären und ganz so falsch ist dieser Eindruck nicht. Erst vor wenigen Jahren wurden sie neu gefertigt und hier angebracht, um darzustellen, wie die Regensteinmühle einst funktionierte. Ursprünglich wurde sie nämlich gegen Ende des 12. Jahrhunderts errichtet und versah für die Bewohner der Regensteinburg ihren Dienst fast 300 Jahre lang. Nach einem fast vollkommenen Verfall der Anlage wurde diese Ende des letzten Jahrhunderts wiederentdeckt, freigelegt und in den jetzigen Zustand versetzt. Sammler von Stempeln der Harzer Wandernadel haben auch schon den dazugehörigen Stempelkasten gefunden, der im Jahr 2014 von den Wanderern zur schönsten Stempelstelle des Jahres gekürt wurde.

Lassen wir diesen idyllischen Ort jedoch hinter uns und wandern durch einen schmalen Hohlweg nordwärts bis zu einem breiteren Querweg, der sich als die Alte Heerstraße entpuppt. Wir wenden uns nach rechts, bleiben nur wenige Augenblicke auf dem breiten Waldweg und sehen dabei auf der rechten Seite die hohen Felswände, die zur Burg Regenstein gehören. Doch dazu später, vorher wenden wir uns nämlich nach links und gelangen zu einer Art Lichtung. Die Bezeichnung Lichtung ist möglicherweise ebenso irreführend wie die Überschrift. Denn unter Lichtung versteht man für gewöhnlich eine baumfreie Landschaft innerhalb eines Waldes, in der Tiere beispielsweise beim Äsen beobachtet werden können. An dieser Lichtung beobachtet man keine Tiere, aber sehenswert ist sie zweifellos, denn es breitet sich hier eine Sandsteinhöhlenlandschaft aus.

Wie zwei Terrassen zeigt sich die Landschaft umgeben von zahlreichen Nadelbäumen und würde man nur 50 Meter weiter im Waldinneren spazieren gehen, würde man diesen schönen Anblick schlicht verpassen. Auf der unteren Terrasse spaziert man auf feinem Sand, beinahe wie an einem Strand, während man auf der oberen Terrasse auf den Höhlendächern unterwegs ist. Den größten Spaß haben hier die Kinder, für die sich die Landschaft wie ein großer Spielplatz anfühlt. Schade nur, dass die erwachsenen Besucher mit spitzen Gegenständen irgendwelche Hieroglyphen in den Stein ritzen müssen.

Nachdem wir das Sandsteinareal gequert und Blicke in jede einzelne Höhle geworfen haben, gehen wir auf der gegenüberliegenden Seite wieder auf einem schmalen Weg in den Wald hi­nein und erreichen wenig später erneut die Alte Heerstraße. Wir wenden uns nach rechts und haben die vorhin gesichteten Felsen nun auf der linken Seite. Gleich hinter diesen verlassen wir die Alte Heerstraße, biegen links ab und folgen in einem weiten Linksbogen dem Aufstieg durch den Wald. Ein Verlaufen ist kaum möglich, man muss nur den Stimmen der anderen Besucher lauschen, denn je lauter sie werden, umso mehr nähern wir uns dem Ziel. Burg Regenstein ist ein beliebtes Ausflugsziel und schon Johann Wolfgang von Goethe war auf seiner dritten Harzreise im Jahr 1784 vor Ort.

Auf der linken Seite sehen wir gleich hinter der dritten Stempelstelle des Tages den Eingang zur Burgruine Regenstein. Nach der Besichtigung gehen wir wieder in den Wald hinein, halten uns aber links und folgen der Beschilderung zurück zur nahe gelegenen Regensteinmühle. Von dort sind es entlang des bereits bekannten Mühlgrabens nur wenige Augenblicke, bis wir unsere Wanderung am Parkplatz bei Blankenburg beenden.

Region

Touren-Charakter

Leichter Waldspaziergang nahe der Stadt Blankenburg. Bis auf einen kurzen und überschaubaren Aufstieg ohne größere Anstrengung.

Ausgangspunkt

Schotterparkplatz neben der Bundesstraße 81 nahe der Autobahnausfahrt zwischen Blankenburg und Heimburg (GPS: 51.814966, 10.940559)

Endpunkt

Schotterparkplatz neben der Bundesstraße 81 nahe der Autobahnausfahrt zwischen Blankenburg und Heimburg (GPS: 51.814966, 10.940559)

Die Burg Regenstein

Die Ruine der Burg Regenstein erhebt sich als Felsenburg aus einem Waldgebiet nördlich von Blankenburg hervor. Erstmals erwähnt wurde sie Mitte des 12.Jahrhunderts, doch nachdem die Grafenfamilie derer von Regenstein im 15.Jahrhundert auf das Blankenburger Schloss umzog, verfiel die Burg zusehends. Rund 200 Jahre später wurde sie zu einer stattlichen Festung erweitert.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.