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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Harz: Gegensteine – Schloss Roseburg

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:45 Std.
Länge:
14 km
Aufstieg:
100 m
Abstieg:
100 m

Vom idyllischen Osterteich bei Gernrode führt der E11 über den Schlosspark von Ballenstedt zu einer Aussichtswarte mit einmaligem Rundblick: zum Großen Gegenstein am östlichen Ende der Teufelsmauer. Ebenso einmalig ist das schöne »Märchenschloss« Roseburg.

Blick über den Park von Schloss Ballenstedtwandern, leicht
Blick über den Park von Schloss Ballenstedt© Chris Bergmann
Beschreibung

Der Wegverlauf

Der Luftkurort Gernrode an der »Straße der Romanik« wartet in der Altstadt mit verwinkelten Straßen und bis zu 400 Jahre alten Fachwerkbauten auf. Die romanische Stiftskirche mit Westwerk, Krypta und Heiligem Grab ist ein bedeutendes Bauwerk ottonischen Zeit und Ausgangspunkt der Tour 34, während wir am östlichen Ortsrand am Osterteich  starten. Der im Wellbach am Ausgang des Ostergrunds aufgestaute Osterteich ist im Sommerhalbjahr als Waldbad ausgewiesen: Das Wasser hat eine ausgezeichnete Qualität, nur dass es nicht gechlort ist und man beim Schwimmen die Fische an den Beinen spüren kann. Es gibt Liegewiesen und sogar einen Sandstrand, fast wie an der Nordsee. Über dem Westufer beginnt die Selketalbahn mit unüberhörbarem Schnaufen ihre Bergfahrt Richtung Harzgerode; der Osterteich hat einen eigenen Bahnhof an der Selketalbahn.

Am Parkplatz Osterteich am Ende der Osterallee tauchen der Europäische Fernwanderweg 11 und der Selketalstieg auf dem Fürstenweg unter die Bäume und folgen dem Waldsaum mit immer wieder herrlichen Ausblicken Richtung Ballenstedt; auch viele Radfahrer sind auf dem weitgehend eben verlaufenden, ungeteerten Weg unterwegs. Zwischendurch lädt eine Schutzhütte zur Rast ein, dann passiert der Weg die Roseburg-Abzweigung  (0:45 Std.) – zum »Märchenschloss« führt uns der Rückweg –, bleibt dem Wald bzw. dem Waldrand treu und erreicht kurz nach Queren der Bundesstraße den Schlosspark Ballenstedt  (1:20 Std.). Die Stadt Ballenstedt am Harznordrand war Stammsitz der Askanier, die unter Markgraf Albrecht dem Bären († 1170) den nachmaligen brandenburgischen Staat schufen. Die Burg wurde 1043 in ein geistliches Stift umgewandelt und im 18. Jh. zum Schloss um- und ausgebaut (Museum). 1765–1863 war Ballenstedt Residenz des Fürsten- bzw. Herzogtums Anhalt-Bernburg; der Schlosspark wurde nach Plänen Joseph Peter Lennés angelegt.

Östlich des Parks verläuft die als Fußgängerzone ausgewiesene Straße »Trift«: Wir folgen ihr bis ans Nord­­ende des Parks, wo sie sich nach Queren der Quedlinburger Straße als Felsenkellerweg fortsetzt und durch Wiesenland nordwärts leitet, markiert mit dem Zeichen gelber Strich. Am Ende geht es kurz rechts in die Straße Auf dem Steinberg und am nächsten Feldweg links zu den weithin sichtbar aufragenden Gegensteinen(2:00 Std.). Die Gegensteine sind die östlichsten oberirdischen Ausläufer der Teufelsmauer. Der Große und der Kleine Gegenstein sind frei stehende Sandsteinfelsen, wobei der Große Gegenstein auf Stufen und über Treppen erstiegen werden kann. Auf seinem Gipfel ließ der Fürst von Anhalt 1863 ein Kreuz errichten, das 1993 erneuert wurde. Vom Kreuz bietet sich ein weiter Ausblick auf den Unterharz und über das Harzvorland. Der Kleine Gegenstein wird wegen seines deutlichen Echos auch »der Laute« genannt. Der Sage nach haust in ihm der Teufel und bewirft jeden, der den Felsen zu oft anspricht, mit Steinen. Der Große Gegenstein hingegen ist »der Stumme«, da er kein Echo zurückwirft.

Westlich des Kleinen Gegensteins mündet der Pfad an einem Parkplatz in den Asphaltweg Am Zehling. Die Gelbstrich-Markierung folgt ihm südwärts Richtung Ballenstedt, zweigt jedoch schon bald zwischen locker stehenden Bäumen rechts auf einen Feldweg ab und folgt ihm zur märchenhaften Roseburg  (2:50 Std.). Bernhard Sehring errichtete die Roseburg 1908 an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus als stilpluralistisches »Märchenschloss« mit Palas, Torhaus, Zinnen, Wartturm, Wohnturm und mehreren Höfen.

Der Landschaftspark wurde im 19. Jh. im Stil englischer Gärten angelegt. Besonders eindrucksvoll ist im Park die terrassierte Wasserachse, deren Kaskaden von einer Lindenallee gekreuzt werden. Das Café Roseburg und das Restaurant Zur Vorburg laden zur Einkehr ein. Südlich der Schlossanlage (beziehungsweise südlich des Cafés Roseburg) geht es über die Straße und durch den Wald zum Wanderweg E11 und zur schon vom Hinweg bekannten Roseburg-Abzweigung (3:00 Std.). Auf dem E11 nun rechts zurück zu unserem Ausgangpunkt, dem Osterteich  (3:45 Std.), wo man noch ein Bad nehmen und sich beim Schwimmen erfrischen kann.

Bicklingswarte

Nordwestlich der Gegensteine zeigt sich markant die Bicklingswarte, einer der ehemals 11 Wachtürme im Umfeld von Quedlinburg. Die Stadt sicherte ihren Wohlstand und Frieden einerseits durch die Stadtmauer, andererseits durch Warten auf exponierten Geländepunkten rings um die Stadt. Diese Warten boten den Bürgern bei der Feldarbeit Schutz vor Überfällen; ihre weitere Funktion bestand darin, die Stadt vor Angreifern zu warnen. Der besondere Reiz der Bicklingswarte liegt in ihrer malerischen Lage in der Hügellandschaft des nördlichen Harzvorlands. Die Aussichtsplattform bietet einen Rundblick über die umliegenden Felder und Gehölze bis hinauf zum Harz.

Region

Ausgangspunkt

Parkplatz Osterteich (229 m) an der Osterallee am östlichen Ortsrand von Gernrode

Wegbeschaffenheit

Bequeme Wiesen- und Waldwege

Besondere Feste

Die Roseburg lockt nahezu ganzjährig mit interessanten Veranstaltungen, die wie das sommerliche Lichterfest oft so gut besucht sind, dass die Burg aus allen Nähten platzt; auch das gruselige Kürbisfest zu Halloween ist bei Familien äußerst beliebt. Die Pension am Gegenstein hat sich zum Bikertreff entwickelt, an »starken Tagen« treffen sich dort bis zu 100 Motorradfahrer.

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