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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Harz: Einhornhöhle – Großer Knollen

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
18 km
Aufstieg:
500 m
Abstieg:
500 m

Diese abwechslungsreiche Wald- und Panoramawanderung führt zum Aussichtsturm auf dem Großen Knollen, zu zwei der berühmtesten Harzhöhlen und zu einer der imposantesten Burgruinen.

Portal der Steinkirchewandern, mittel
Portal der Steinkirche© Chris Bergmann
Beschreibung

Der Wegverlauf

Vom Parkplatz unter der Bundesstraßenbrücke am Ortsrand von Scharzfeld  gehen wir auf dem für den öffentlichen Verkehr gesperrten Forstweg im grünen Mönchetal aufwärts, passieren den Aufstieg zur Steinkirche (Rückweg) und wandern weiter bergan, anfangs in aussichtsreichen Wiesen, dann im Wald, wobei die Markierung grüner Strich die Route weist.

An der Wegespinne Großer Stern  (0:50 Std.) mündet der aus dem Bremketal heraufführende Wanderweg ein; wir folgen weiter der Markierung grüner Strich, wobei sich im Wald immer wieder reizvolle Aussichtsstellen öffnen.

Am Büstenkopf und am Kleinen Knollen vorbei strebt der Weg hinauf zum Großen Knollen  (1:50 Std.). Der Porphyrstock bietet eine großartige Aussicht auf die Kämme des Westharzes und bis hinauf zum Brocken sowie auf das südiche Harzvorland. Neben dem 1904 errichteten steinernen Aussichtsturm, dem 20 m hohen Knollenturm, befindet sich eine Bergbaude.

Der Abstieg folgt dem Europäischen Fernwanderweg 6 (Markierung »x«, anfangs zusätzlich blauer Strich), der an der Verzweigung nach Passieren der Hübichentalsköpfe  (2:00 Std.) rechts abzweigt (grünes Dreieck) und durch die Wälder zur imposanten Burgruine Scharzfels  (3:45 Std.) hinableitet. Von der sagenumwobenen Burg (376 m), auf einem Dolomitfelsen 150 m über dem Odertal, bietet sich eine weite Aussicht auf das südliche Harzvorland. Die imposante Festung galt bis zum Aufkommen der Feuerwaffen als uneinnehmbar. Wahrscheinlich bildete der in der Nachbarschaft von Einhornhöhle und Steinkirche gelegene Burgfelsen schon in vorgeschichtlicher Zeit eine Zufluchtsstätte; die Burg wurde im 12. Jh. zum Schutz des benachbarten Benediktinerklosters Pöhlde errichtet. Nach wechselvoller Geschichte fiel sie 1617 an die lüneburgische Linie der Welfen, die sie 1627 mit einer Garnison besetzten und in der Folgezeit als Staatsgefängnis nutzten; die berühmteste Gefangene war Eleonore von dem Knesebeck. Im Jahr 1761 wurde die Burg während des Siebenjährigen Kriegs von französischen Truppen erobert und gesprengt. Die Wasserversorgung der auf dem wasserlosen Dolomit errichteten Burg erfolgte durch einen 25 m tiefen Brunnen, der wahrscheinlich als Zisterne fungierte. Den Burgbergdecken heute überwiegend naturnahe Buchen- und Eichen-Hainbuchen-Wälder; auffällige Kulturrelikte früherer Zeit sind eine alte Allee, Schneitelhainbuchen und verwilderte Pflanzen wie Grüne Nieswurz, Kleines Immergrün und Stachelbeeren.

An der Ruine beginnt ein kurzer Abstieg, dann folgt der Anstieg zur Einhornhöhle  (4:00 Std.).

Von der Höhle leitet die Markierung blaues Dreieck ins Bremketal und in ihm abwärts. Beim Campingplatz wechseln wir rechts auf den schmalen, mit dem blauen Punkt markierten Waldweg, der zur Steinkirche führt.

Dort folgen wir dem geländergesicherten Weg hinab ins bekannte Mönchetal und gehen hinunter zum Ausgangspunkt unter der Bundesstraßenbrücke bei Scharzfeld(4:30 Std.).

Steinkirche

Die Steinkirche ist ein christianisiertes Höhlenheiligtum im Dolomit des Steinbergs am Südrand des Harzes. Das Innere der knapp 30 m langen und bis zu 8 m breiten Klufthöhle empfängt ein wenig Tageslicht durch eine Öffnung in der Höhlendecke. Archäologische Funde belegen die Nutzung der Höhle seit der Altsteinzeit. Ihren Namen trägt sie nach steinernem christlichem Kultinventar, das der Legende zufolge der heilige Bonifatius († 754) mit einem Hammer aus dem Gestein herausschlug: Der Höhlenraum, eine »Kanzel«, Stufen zum »Altarplatz« und eine als Weihwasserbecken gedeutete Schale bilden die »Steinkirche«. Der Gottesmann habe die Heiden nach der Umwandlung des Höhlenheiligtums in eine christliche Kirche in der nahen Oder getauft. Der lindenbestandene Vorplatz diente vom 9. bis ins 16. Jh. als Friedhof.

Region

Ausgangspunkt

Parkplatz am Ausgang des Mönchetals (240 m)

Wegbeschaffenheit

Überwiegend bequeme Wald- und Forstwege

Viel zu entdecken

Schon bald verebben die Geräusche der Bundesstraße, im Rauschen der Wälder zieht der Wanderweg hinauf zur Gaststätte Großer Knollen, aus deren Panoramafenstern unser Blick auf den Südharz schweift. Montags außer an Feiertagen hat die Gaststätte geschlossen! Ein weiterer Höhepunkt ist die Ruine Scharzfels. An der Einhornhöhle herrscht oft reger Andrang.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.