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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Harz: Die Blankenburger Teufelsmauer

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Von der »Blütenstadt« Blankenburg am Harznordrand führt diese Wanderung über den Heidelberg, der dank seiner bizarren Felsformationen, seiner naturnahen Bewaldung und seiner Aussichtsstellen das schönste und spannendste Wandergebiet der Teufelsmauer bildet.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Die garten- und parkreiche »Blütenstadt« Blankenburg ist Kurort und Moorheilbad am Harznordrand an der Teufelsmauer und eines der am vollständigsten erhaltenen Beispiele deutscher Kleinresidenzen des Barock. Benannt ist die ehemalige herzogliche Residenz nach der im Jahr 1123 erstmals erwähnten Burg auf dem »Blanken Stein«, die ab dem 16. Jh. zum dreiflügeligen Großen Schloss umgebaut wurde (Hotel). Im Nordhang des Burgbergs, eines 305 m hohen Kalkbergs, entwickelte sich ab 1200 die planmäßig angelegte Stadt, an deren tiefster Stelle das Handwerker- und Ackerbürgerviertel lag. Zahlreiche Fachwerkbauten, die Bartholomäuskirche (14. Jh.) und das Renaissance-Rathaus (ab 1546) in der historischen Altstadt zeugen von der wirtschaftlichen Blüte im ausgehenden Mittelalter. Einen vorzüglichen Blick auf Blankenburg und das Große Schloss bietet die 1996 wiedereröffnete Wilhelm-Raabe-Warte, ein 1896 auf dem Eichenberg westlich der Stadt errichteter Aussichtsturm. Ein weiteres panoramareiches Ziel ist der Ziegenkopf mit Gaststätte und Aussichtsturm im Südwesten Blankenburgs.

Ausgangspunkt ist der Marktplatz in Blankenburg . Hier beginnt vor dem Renaissance-Rathaus ein ausgeschilderter Rundgang durch die historische Altstadt. Wir folgen ihm rechts durch die Marktstraße, gehen die erste Straße rechts hinauf (Finkenherd), wenden uns oben links (Bergstraße) und passieren das Herbergsmuseum in einem Fachwerkhaus von 1684. Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus war früher eine Herberge für wandernde Gesellen; heute präsentiert es Exponate zur Geschichte reisender Handwerksgesellen. Am Ende der Straße geht es links hinab (Töpferstraße), auf der Marktstraße wieder rechts und am Ende rechts hinauf (Schnappelberg) am Kleinen Schloss vorbei zur B 81. Das Kleine Schloss (1777) mit barockem Terrassengarten am Schnappelberg beherbergt ein Museum zur Geschichte der herzoglichen Residenz in Blankenburg während der ersten Hälfte des 18. Jh. Wie der Terrassengarten stammen auch die anderen Gärten Blankenburgs in ihrer Grundstruktur aus der Zeit des Barock: der Tiergarten, der Schlosspark (ein Landschaftspark), der Lustgarten der Herzogin Christine Luise, der Berggarten des Dr. Reck und der Thiepark.

Vom Parkplatz Schnappelberg  (0:15 Std.) gegenüber vom Schloss folgen wir der Schnappelberg-Straße kurz aufwärts zur Bundesstraße (Bushaltestelle »Schnappelberg«), queren sie, folgen ihr wenige Meter aufwärts und gehen dann links durch die schmale Serpentinenstraße »Teufelsmauer« zwischen Gärten hinauf, mit Blick auf Blankenburg und das die Stadt dominierende Große Schloss.

Am oberen Ende der Straße führen Stufen links hinauf zum Felsmassiv Großmutter, an dessen Fuß der wurzelige Weg unter Eichen rechts zum Großvater  (0:30 Std.) führt. Der Gipfel des etwa 12 m hohen Felsens, der mit 319 m die höchste Erhebung der Teufelsmauer bildet, ist auf einem geländergesicherten, teils mit Eisenklammern als Aufstiegshilfen versehenen Steig erreichbar. Von oben bietet sich ein exzellenter Blick über Blankenburg hinweg bis zum Brocken sowie auf das Harzvorland. Unterhalb dieses Aussichtsfelsens lädt die Ausflugsgaststätte Großvater zur Einkehr. In vorchristlicher Zeit soll sich am Großvater die Kultstätte einer als »Großvater« bezeichneten Gottheit befunden haben.

Hier beginnt der 1853 angelegte Steig, der den wildromantischen Kamm des Heidelbergs bis zum Hamburger Wappen bei Timmenrode erschließt. Dieser Felssteig ist passagenweise ziemlich schmal und kann teilweise als ausgesetzt empfunden werden; gefährliche Stellen sind geländergesichert, Steilstufen durch Leitern und Stufen erschlossen. Immer wieder laden natürliche Felsthrone zu aussichtsreicher Rast, meist führt der Steig durch wildromantischen Wald. Der einzige namentlich bezeichnete Felsen ist der bald erreichte Löbbeckefelsen: Der Blankenburger Bürgermeister Karl Löbbecke ließ den Steig über die Teufelsmauer 1853 anlegen.

Schließlich mündet der Steig bei einer Sitzbank in einen bequemen Waldweg. Während an dieser Stelle der nördliche Hangweg und der Waldweg links zurück nach Blankenburg führen, wandern wir rechts weiter Richtung Helsunger Krug und gelangen an eine Schutzhütte, an der weitere Wege Richtung Blankenburg abzweigen. Im Hang eines stillen Buchenwaldtals geht es hier links weiter und an den überhängenden Felsen der Gewittergrotte vorbei. Bald darauf sieht man am Weg einen gemauerten Abstieg mit Stufen: Hier geht es hinab zur Felsgrotte Fuchsbau.

Wer einkehren will, folgt den Schildern weiter zum Helsunger Krug, während unser Weg an einem Rastplatz steil rechts bergan auf einem Pfad weiterführt und uns nach Überqueren des Kamms links zu den Aussichtsfelsen gegenüber des Naturdenkmals Hamburger Wappen  (1:30 Std.) bringt. Das Naturdenkmal besteht aus drei Felstürmen, die angeblich an die drei Türme im Wappen der Freien und Hansestadt Hamburg erinnern. Das Gebiet am Hamburger Wappen mit der Zwergenhöhle, einer Durchgangshöhle, und einer wunderbaren Aussicht auf das nördliche Harzvorland, zählt zu den beeindruckendsten der Teufelsmauer. Das Ostende der Blankenburger Teufelsmauer wurde von einer kleinen mittelalterlichen Wehranlage, der Kucksburg, beherrscht; auch hier bietet sich eine hervorragende Aussicht ins Harzvorland, Richtung Quedlinburg und Ballenstedt.

Von den Felsen beim Hamburger Wappen kehren wir zurück zum Kamm und folgen dem Europäischen Fernwanderweg 11 (Markierungen »x11« und blauer Punkt) zurück Richtung Blankenburg. Der E11 verläuft anfangs im Waldsaumbereich, und der Blick schweift dabei hinüber zum Thaler Hexentanzplatz und zu den Felsen über dem Bodetal. Der E11 ist wurzelig, aber weniger steinig als der Kammweg; er wechselt bald auf einen Nebenkamm bzw. in dessen Südhang mit kleineren Auf- und Abstiegen. Es ist ein schöner Wanderpfad unter Eichen, Kiefern und Buchen, und immer wieder ergeben sich eindrucksvolle Aufblicke zu den Felsen am Kammweg.

Zuletzt erreicht der E11 wieder den Felsen Großvater  (2:30 Std.), von dem wir noch einmal die grandiose Aussicht genießen können, ehe wir, vorbei am Kleinen Schloss und am Parkplatz Schnappelberg  (2:45 Std.), zurück zum Marktplatz in der Altstadt von Blankenburg  (3:00 Std.) gelangen.

Teufelsmauer

Die Teufelsmauer ist eine drachenkammartig herausgewitterte Sandsteinrippe, die zwischen Blankenburg und Ballenstedt wie eine Mauer – mit Unterbrechungen – parallel zum Harznordrand aufragt. Dieser wild zerklüftete, von naturnahen Wäldern bedeckte Höhenzug gipfelt auf dem Heidelberg bei Blankenburg im Felsturm Großvater und zählt zu den urtümlichsten Wandergebieten des Harzes. Der 1853 angelegte Steig über den Teufelsmauer-Grat ist passagenweise geländergesichert, erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit und bietet faszinierende Aussichten in alle Himmelsrichtungen.

Region

Ausgangspunkt

Marktplatz in Blankenburg

Wegbeschaffenheit

Wechsel aus Waldwegen und teils ausgesetzteren Felssteigen (Schwindelfreiheit)

Sagenhaft»Euch soll kein Leid geschehen!«, ruft in der Sage von den drei Elfen der Kriegsmann den letzten drei Bäumen an der Teufelsmauer zu. Die drei Bäume, die in Wirklichkeit Elfen waren, haben sich seither vermehrt, und unter dem Dach von Laub- und Nadelbäumen folgt der Steig dem spannenden Felskamm. Die Tritterosion hat eine Lenkung erforderlich gemacht: Respektieren Sie die Absperrungen – den Elfen, Bäumen und Felsen soll kein Leid geschehen!

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.