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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Harz: Der Alte Stolberg mit der Heimkehle-Höhle

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
7 km
Aufstieg:
250 m
Abstieg:
250 m

Im Reich der Löcher. Dieser Wandervorschlag hat einen doppelten Boden. Neben der Rundtour sollte eine Führung durch die lange und verzweigte Höhle mit ihren eindrucksvollen Domen und Gewässern mitgemacht werden. Das ist eine andere Welt, voller Überraschungen und Geheimnisse.

Beschreibung

Über den Grenzsteinweg zum Goldene-Aue-Blick

 Vom Parkplatz beim Höhleneingang Heimkehle gehen wir durch eine kleine Allee bis vor einige alte Häuser. Um diese auf der Wiese herum erreichen wir den Beginn eines steilen Treppenweges. Er führt, zunächst mit Blick auf tiefe und steile Dolinen, nach links hinauf zu einer Infotafel und einer Holzbarriere (dahinter liegt der alte Eingang der Heimkehle). Nach rechts bringen weitere Treppen in flacheres Gelände und nach einem quer verlaufenden Graben zu einem alten Grenzstein und einem Schild des Karstwanderweges.

Diesen verlassen wir jetzt und gehen auf einem alten Weg nach links. An weiteren Grenzsteinen vorbei queren wir den Hang oberhalb des Felskessels mit den Dolinen und später etwas abwärts über vergammelnde Knüppel­stege einen kleinen Bach. Danach führt der Weg in weiten Zickzacks im hohen Wald bergauf und erreicht die flachere Höhe bei einigen alten Eichen mit Wegschildern. Hier gehen wir kurz nach links und biegen dann nach rechts in eine markante Schneise. Sie führt durch Fichten und Lärchenwald schnurgerade hinab zum Waldrand. Daran entlang gehen wir nach rechts, queren ein Tälchen und gelangen wenig später zur Einmündung einer Feldstraße und zu einem Wendeplatz mit einer Bank und Blick auf die sich südlich unterhalb dehnende Goldene Aue. (Etwa 500 Meter südlich von hier liegt links der Feldstraße die Wüstung des ehemaligen Dorfes Timmenrode, vor Ort kaum kenntlich.)

Zum Sautrog   

Wir folgen dem heckengesäumten Waldrandweg zu einer Obstplantage. Von hier ist im Südosten fern der Kyffhäuser mit seinem bombastischen Denkmal zu sehen. Der Weg führt im Wald im Bogen hinab in den Grund des Fuchstales. Dort ist der Waldrandweg zugewachsen. Wir folgen deshalb dem undeutlichen Weg auf der Wiese den Waldrand entlang bis zu einem von links heranführenden Wiesenweg. Der leitet zu einem Wendeplatz und im Wald weiter im Talgrund des (nicht ganz trockenen)  Trockenbaches. So erreichen wir, zuletzt in etwas verwachsenem Gelände oder auch rechts über die kurze steile Böschung, eine Forststraße. Sie leitet nordwärts bald zu einer breiteren Straße und diese rechts weiter hinauf zum markierten Karstwanderweg.

Wir folgen diesem nach links durch eine breite Grasschneise. Dabei begleitet uns rechts ein Zaun mit Schildern und Warnungen vor dem sich hinter einem Waldstreifen gefräßig dehnenden Steinbruch. Schließlich führt der Weg nach rechts wieder vor die vom Steinbruchbetrieb gesperrte Straße. Wir folgen ihr mit dem Karst­wanderweg nach links hinab und können noch tiefer unten am Fuß einer mit Efeuranken bewachsenen Felswand den eindrucksvollen Schlund des Ž Sautrogs sichten.

Über den Reesberg zurück zur Heimkehle 

 Wir folgen dem Karstwanderweg zurück. Von der Stelle, wo wir den Weg erreicht haben, führt er ostwärts bald hinab in ein Gebiet mit vielen Erdfällen und Dolinen. Besonders eindrucksvoll ist die nahe am Weg gelegene  Reesberg-Doline (Erläuterungstafel). Danach steigt der Weg wieder an, teils von alten Grenzsteinen begleitet, zum Punkt, wo wir zu Beginn der Wanderung den Karstwanderweg südwärts verlassen haben, und wir nehmen die Treppen hinab zum Ausgangspunkt. Dort kann die unterwegs vielleicht groß gewordene Neugier befriedigt werden, nun auch diese Welt unter Tage kennenzulernen.

Die Heimkehle   

Die Höhle ist über 2000 Meter lang und schon seit dem Mittelalter bekannt. Seit 1920 wurde sie als Schauhöhle auf den damals weitgehend überfluteten Gängen mit Booten befahren. Im Zweiten Weltkrieg diente sie nach Verfüllung des Bodens der ersten Hallen mit Beton als bombensichere Produktionsstätte von Motoren der JU 88 und JU 188. Bei der Produktion wurden Häftlinge des zum Komplex Mittelbau Dora gehörenden KZ-Außenlagers Rottleberode eingesetzt, die dann zu Ende des Krieges auf Todesmärschen ermordet wurden. Der seit 1953 wieder als Schauhöhle, jetzt zu Fuß, zugängliche Teil ist 750 Meter lang und enthält mehrere große Hallen (Dome) und zwei Seen von faszinierender Schönheit. Diese sind über völlig unter Wasser liegende Gänge mit weiteren Hallen verbunden.

Bei deren Erforschung durch Taucher gab es bereits dramatische Ereignisse und Rettungsaktionen. Die nach geologischen Zeiträumen schnell ablaufenden Lösungsvorgänge bewirken im Gips immer wieder mal das Verstürzen von Teilen der Höhlendecken. So ist und bleibt dies ein Ort von eindrucksvollen Anblicken, aber auch von Geheimnissen und Gefahren. Erst mit Kenntnis über die geologischen Zusammenhänge lässt sich dieses Gebirge richtig erleben und verstehen.

Region

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche, teils sportliche Rundwanderung auf gebahnten und meist naturnahen, teils robusten und auch mit Treppen gebauten Wegen

Ausgangspunkt

Parkplatz An der Heimkehle in Rottleberode

Auf Burgensuche

Wen es auch noch zu den Ruinen alter Burgen zieht, dem kann geholfen werden: Westlich von Rottleberode und dem Schlossteich liegt die Grasburg, nördlich des Dorfes Herrmannsacker die Ebersburg und nördlich von Neustadt ragt als malerische Ruine mit Gaststätte die Burg Hohnstein hervor.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.