Wandern Harz: Aufstieg zur Queste

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Diese Wanderung sieht beim ersten Blick auf die Karte zunächst einmal überschaubar aus, ist aber ein guter Einstieg in die Gipskarstlandschaft der Region und kann natürlich auch noch mit Wanderungen zu anderen Gipfeln ergänzt werden. Wir entscheiden uns für eine kurze Tour auf den Gipfel namens Queste, der die Ortschaft Questenberg im Westen begrenzt und überragt. Hier kommen zugleich auch die Sammler der Harzer Wandernadel auf ihre Kosten, da sich neben dem Gipfelkreuz die Stempelstelle 212 befindet. Doch so weit sind wir noch nicht. Den Parkplatz am südlichen Ortseingang lassen wir hinter uns und drehen der Ortsmitte den Rücken zu, gleich so als ob wir Questenberg zu Fuß verlassen wollten. Der kleine Bach Nesse begleitet uns ein kurzes Stück am Festplatz vorbei, hinter dem wir rund 50 Meter an der Straße entlangspazieren.

Direkt hinter der ersten Wiese wenden wir uns nach rechts, gehen zum Waldrand und sehen halb rechts einen schmalen Pfad, der deutlich hinaufsteigt. So unscheinbar der Weg auch im ersten Augenblick zu sein scheint, ist aber festes Schuhwerk notwendig, besonders nach Regenfällen, wenn der Untergrund teilweise sehr glatt sein kann. Teilweise mit Unterstützung durch einen hölzernen Handlauf steigen wir langsam nach oben in eine einmalige Landschaft, in der Bäume nur spärlich vorhanden sind. Vielmehr wird der Berg von einer Heidelandschaft dominiert, die von zahlreichen schmalen Pfaden durchzogen ist. Zwischendurch liegen immer wieder kleine von Flechten überzogene Felsen. Nach kurzer Zeit erreichen wir schon bald das Gipfelkreuz der Queste sowie den angekündigten Stempelkasten und können zugleich einen schönen Ausblick auf die wenigen Häuser der unten liegenden Ortschaft Questenberg genießen. Über den Ort hinweg in Richtung Norden erkennen wir auf dem Burgberg die Überreste der einstigen Burg Questenberg, die vom 12. bis zum 17. Jahrhundert genutzt wurde.

Nach einer ausgiebigen Gipfelpause auf dem Gipfel gehen wir geradeaus in nördliche Richtung weiter auf dem Karstwanderweg und folgen dem steilen Abstieg an den sogenannten Gletschertöpfen hinab in den Ort. Die bemoosten Steine, die an Gletschertöpfe in den Alpen erinnern, wurden im letzten Jahrhundert entdeckt und entstanden im Laufe der Jahrtausende durch das Wasser der Nasse. Dem kleinen Fluss folgen wir nach rechts an der kleinen Kirche vorbei, um nach kurzer Zeit wieder unseren Ausgangspunkt zu erreichen. Hinter dem Gotteshaus finden wir übrigens auch den Aufstieg zu den Ruinen der Burg Questenberg, die wir so auch aus nächster Nähe betrachten könnten.

Der Karstwanderweg

Auf über 230 Kilometern Länge schlängelt sich der Karstwanderweg durch den Südharz. Er verbindet den Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt mit dem niedersächsischen Göttingen und verläuft in weiten Teilen auch durch Thüringen. Dabei wandert man durch eine Karstlandschaft, die durch einen hohen unterirdischen Wasserhaushalt und damit verbundene Korrosion entstanden ist.