Wandern Hamburg: Möllner Waldlandschaft

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Möllner Seenplatte  

Vom Bahnhof in Mölln leitet die Hauptstraße zum Wahrzeichen der Stadt. Schon nach einem Kilometer steht man am Markt vor dem Eulenspiegel-Brunnen unterhalb der Nicolaikirche. Oben auf dem Kirchberg soll der Schalk begraben liegen. In der Nische des Kirchturms wurde ihm 1544 ein Bildstein gesetzt. Eulenspiegel selbst soll schon um 1350 nach Mölln gefunden haben. Ob’s wahr ist Wer weiß. Aber fraglos ist der Blick vom Kirchberg auf das mittelalterliche Städtchen sehenswert. Die Altstadt wird von Stadtsee und  Schulsee eingerahmt. Letzterer ist die nächste Station auf dem Till-Rundwanderweg. Er ist mit einem roten Schuh gekennzeichnet; allerdings nicht durchgehend narrensicher.

Vom Markt zweigt der Mühlengang ab, der im weiteren Verlauf zur Brunnenstraße wird. Bei einer kleinen Brücke führt die Anwohnerstraße Auf den Dämmen gegen den Uhrzeigersinn um den See. Der ist nun nur noch ab und zu zwischen Villen auszumachen. Nach 500 Metern geht es links auf einen Spazierweg zwischen Schulsee und Hegesee vorbei am Seehotel Schwanenhof und dem Luisenbad zur Sterleyer Straße. Damit sind längst noch nicht alle Seen von Mölln erkundet. Sieben gehören allein zur Möllner Seenplatte. Darin ist der Pinnsee, das Halbzeitziel, noch nicht eingerechnet. Rechts ab begleitet ein Fußweg die Sterleyer Straße. Nach 200 Metern gilt es, sie zu überqueren, um sich rechts in den Wald zu schlagen.

Schöne Waldumgebung  

Dunkelgrüne Kühle herrscht unter den Baumriesen des Mischwalds. Genau das richtige Klima, um den leichten Anstieg zu meistern. Nach etwa 600 Metern, kurz hinter dem ausgeschilderten Don-Bosco-Haus, führt die Strecke rechts entlang bis zum kreuzenden Pater-Lenner-Weg. Der Schotterstraße folgend geht es links wieder in den Wald, bis der nächste Schotterweg kreuzt. Hier noch einmal links halten und nach 300 Metern wieder rechts in den Wald bis zum Alten Frachtweg spazieren. Der historische Fernweg gehörte ab dem 10. Jahrhundert zur Alten Salzstraße, einer wichtigen Handelsroute zwischen Lüneburg und Lübeck. Um das Zickzack komplett zu machen, geht es hier noch einmal rechts und nach etwa 500 Metern links auf den Pfad, den ein Schild als Zubringer zum Pinnsee ausweist.

Beidseitig des Wegs erzählen Infotafeln von Eulen und Fledermäusen. Die Stille ist hier geradezu greifbar, bis – zumindest in den Sommermonaten – Kinderlachen den nahen Waldsee ankündigt. Kurz darauf schimmert er auch schon durch die Bäume. Der Klarwassersee wird nur von Niederschlag und Sickerwasser aus dem Wald gespeist. Aufgrund der sauren Böden im Einzugsgebiet ist er frei von Muscheln und Schnecken und artenarm in der Vegetation. Nur im nördlichen Bereich finden sich gelbe Teichrosen. Knapp neun Meter tief und mitten im Wald gelegen, zeigt sich der Pinnsee bei Sonnenschein strahlendblau und bei bedecktem Himmel baumgrün. Neben kleineren Badestellen befindet sich am Ostufer ein kleiner Sandstrand mit Bänken und Liegen. Er wird im Sommer von der DLRG betreut. Das Baden lohnt sich unbedingt.

Alle Wege führen nach Mölln  

Nach der Umrundung des Sees setzt sich die Wanderung auf dem Alten Frachtweg fort. Wer inzwischen hungrig ist, unternimmt nach 100 Metern einen Abstecher zum Hotel und Restaurant Waldhof auf Herrenland. Ansonsten geht es etwa 1,5 Kilometer weiter geradeaus, dabei wird die Sterleyer Straße wieder überquert, bis ein Weg rechts zur Heide abknickt. Er trifft auf einen Schotterweg. Hier biegt man erneut rechts und an der nächsten Möglichkeit links ein. Durch das Pinnautal wird die bereits bekannte Straße Auf den Dämmen erreicht. Man wechselt über den Bach in den Kurpark und folgt dem Wasserlauf durch die Anlage bis zum Ausgang am Kurparkplatz. Dort führt die Wallstraße zur Hauptstraße, auf der es nun zurück zum Bahnhof geht.

Kurpark Mölln

Ob es wirklich der schönste Kurpark Norddeutschlands ist, wie sein Gestalter, der Gartenarchitekt Gustav Lüttge, 1966 verkündete, liegt im Auge der Betrachterinnen und Betrachter. Nach einer Wanderung ist er aber wirklich herrlich – etwa um im Lesegarten auszuruhen oder in der Kneippanlage die müden Füße zu kühlen. Auf Till Eulenspiegel trifft man natürlich auch hier.