Wandern Hamburg: Im Niendorfer Gehege
Sommerfrische im Erholungswald. Als typischer Stadtwald dient das Niendorfer Gehege vielen Menschen als Freizeit- und Erholungsgebiet. Dennoch kann man auf einer Wanderung durch den alten Wald auch immer wieder Momente der Ruhe finden wie einst die hanseatische Haute Volée in ihren Sommersitzen.
Der Bondenwald
Von der U-Bahn Niendorf Markt geht es die Fußgängerzone Tibarg hinunter bis zur Kollaustraße. Nach Querung lohnt ein Blick in die Kirche am Markt. Die achteckige Schönheit von 1770 zählt zu den wichtigsten Barockbauten Hamburgs. Auf dem anliegenden Alten Niendorfer Friedhof gibt es einige beeindruckende Mausoleen und besondere Familiengruften zu bestaunen. Sie tragen Namen wie Amsinck, Godeffroy, von Schinckel oder Berenberg-Gossler. Allererste Hamburger Prominenz also. Denn im Niendorfer Bauernwald lebte es sich schon im 19. Jahrhundert gut. Die »Bondenwald Klausel« sorgte dafür, dass es auch so blieb. Darin wurden die Eigentümer großer Grundstücke verpflichtet, den Wald nicht zu roden beziehungsweise Ausgleichsflächen für ihre repräsentativen Villen zu schaffen. Zur Straße Bondenwald führt vom Parkplatz der Kirche ein direkter Fußweg. Nach Querung wird das beliebte Wildgehege nach nur wenigen Schritten und insgesamt 1,5 Kilometern erreicht.
Baumgiganten im Niendorfer Gehege
Beim Wildgehege befinden sich die ehemalige Revierförsterei und ein Parkplatz. Wer mit dem Auto anreist, steigt hier bei der Rundwanderung ein. Von einer kleinen Aussichtsplattform lässt sich das Damwild beobachten, bevor es in westlicher Richtung zunächst entlang des Geheges und dann durch den Wald geht. Als historisches Waldgebiet punktet das Niendorfer Gehege mit über 200 Jahre alten Buchen und Eichen. Wenn die Straße Niendorfer Gehege kreuzt, hält man sich rechts. Nach etwa 400 Metern versprechen das Waldcafé Corell Erfrischung und Stärkung und der benachbarte Pony-Hof ein weiteres Highlight für kleine Wanderinnen und Wanderer. Am Ende des sandigen Parkplatzes taucht der Weg wieder in den Wald ein. Er umrundet großzügig eine Pferdekoppel und stößt auf der anderen Seite auf den Kollauwanderweg.
Durch die Feldmark
Der Wanderweg folgt dem Lauf der Kollau, einem Bach, der in Schnelsen entspringt und in Groß Borstel in die Tapenbek mündet. Links des Weges schrebern Kleingärtner, auf der rechten Seite öffnen sich weite Felder, Äcker, Wiesen und Pferdekoppeln. Wenn der Wind günstig steht, fühlt man sich wie auf dem Land. Steht er ungünstig, erinnert Verkehrslärm an die Stadt. Trifft der Wanderweg nach insgesamt knapp fünf Kilometern auf die Vogt-Kölln-Straße, geht es nach der Querung wieder nordwärts in den Wald hinein. Nach etwa 600 Metern taucht rechter Hand die Mutzenbecher-Villa auf. Viele Jahre ließ die städtische Immobilienverwaltung SAGA die Sommerfrische von 1910 verfallen. Nach langem Ringen konnten Denkmalschutzamt, gemeinnützige Vereine und Initiativen die Villa 2020 endlich retten. Die Jugendstilschönheit links liegenlassend geht es noch einmal 500 Meter durch den Wald bis zur Straße Bondenwald. Hier ist entweder der Parkplatz erreicht oder der bereits bekannte Abzweig zurück zur U-Bahn Niendorf Markt.
Region
Touren-Charakter
Leichte Rundwanderung auf gut erschlossenen Wegen durch historisches Waldgebiet und die angrenzende Feldmark
Beste Jahreszeit
Frühling bis Herbst
Ausgangspunkt
U-Bahn Niendorf Markt
Endpunkt
U-Bahn Niendorf MarktWaldcafé Corell
Das rote finnische Blockhaus mit begrüntem Dach ist nicht umsonst seit 40 Jahren ein beliebtes Ausflugsziel. Auf der lauschigen Sommerterrasse kann man der Sonne beim Untergehen zusehen. Der urgemütliche Gastraum und die Wildspezialitäten auf der Karte sind besonders im Herbst und Winter zu empfehlen.
Reservierung unter www.waldcafe-corell.de
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.