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Wandern Hamburg: Das Sierichsche Gehölz im Stadtpark

Anspruch:
leicht
Dauer:
00:45 Std.
Länge:
2.5 km
Aufstieg:
10 m
Abstieg:
10 m

Forsthaus in Citylage. Wer glaubt, dass früher alles besser war, hat garantiert nicht Mitte des 19. Jahrhunderts das Sierichsche Gehölz besucht. Damals mussten Bürgerinnen und Bürger nämlich noch ein Billet lösen, wenn sie die Wälder von Winterhude durchstreifen wollten.

Die Skulptur »Diana mit den Hunden« im alten Kurgarten gegenüber dem Brunnenhauswandern, leicht
Die Skulptur »Diana mit den Hunden« im alten Kurgarten gegenüber dem Brunnenhaus© Volko Lienhardt
Beschreibung

Aufbruch zur Jagd

Beim Eintritt in den Stadtpark an der Trinkhalle gelangt man in den ehemaligen Kurgarten des Hamburger Stadtparks. Architekt und Baudirektor Fritz Schumacher verfolgte hier die Idee, eine Kurmöglichkeit mitten in der Stadt zu schaffen. Heute werden statt Heilwasser Bier und Brause ausgeschenkt, aber die Gartenanlage hat nichts von ihrer beruhigenden Wirkung verloren. Bunt leuchten Blumen und Rabatten, wie beschützt von hohen Bäumen, die sich hinter der Skulptur »Diana mit Hunden – Aufbruch zur Jagd« erheben. Die Bronze von Arthur Bock aus dem Jahr 1911 passt gut in diesen meist ruhigeren Teil des Stadtparks, der zugleich seine Urzelle ist. Einst streiften hier Hirsche und Rehe durchs Gelände.

Im Sierichschen Gehölz  

Linker Hand leitet ein Wegweiser zum Amphitheater. Hinter der von Hecken umgebenen kleinen Waldbühne geht es weiter in Richtung Jahnkampfbahn. Im grün-schummrigen Licht der altehrwürdigen Bäume kann man sich leicht in die Zeit von Adolph Sierich versetzt fühlen. Der Goldschmied, dem anno dazumal beinahe halb Winterhude gehörte, ließ um 1880 gut 36 Hektar offene Landschaft aufforsten. Einen Teil des Privatwalds öffnete er gegen Gebühr als Wildpark für die Allgemeinheit. Lange lief das Geschäft jedoch nicht. Sierichs Erben verkauften den Grund 1901 an die Stadt, die die Fläche in den neuen Stadtpark einbezog. Dafür mussten einige Bauten des Privatforsts weichen, so auch der hölzerne Aussichtsturm. Der hätte sich neben dem neuen Wasserturm aber ohnehin zwergenhaft ausgenommen. 64,5 Meter ragt der Gigant in die Höhe. Als Wasserturm erwies er sich zwar als Fehlkonstruktion, die Umnutzung in ein  Planetarium erfreut die Hamburger aber bis heute. Beim Café Cloudette führt rechter Hand ein ausgeschilderter Pfad direkt auf den Prachtbau zu.

Zum Forsthaus  

Ein Weg verläuft im Halbrund um das Planetarium. Es lohnt sich auch eine ganze Runde, um das imposante Bauwerk und die Brunnenanlage zur Gänze zu bestaunen. Danach geht es weiter Richtung  Sierichsches Forsthaus, errichtet 1886 für den Waldhüter. Heute nutzt es der Stadtpark Verein als Sitz, Archiv und Infozentrum. Regelmäßig bietet Revierleiterin Marieke Schulz-Gerlach einen Gehölzrundgang an und erklärt den Wert und die Gefahren für den zum Teil sehr alten Baumbestand des Stadtparks. Zwei Stunden dauert die Führung. Das ist weit mehr Zeit als dieser Spaziergang in Anspruch nimmt. Die verbleibenden 800 Meter parallel zur Otto-Wels-Straße führen schnell zur Trinkhalle zurück.

Touren-Charakter

Kurzer Waldspaziergang auf einfachen Wegen, gerade richtig für zwischendurch

Beste Jahreszeit

Sommer, Herbst

Ausgangspunkt

Trinkhalle am Stadtpark, Südring 1

Endpunkt

Trinkhalle am Stadtpark, Südring 1

Vogelperspektive

Von der Aussichtsplattform des Planetariums reicht der Blick weit über das kleine Sierichsche Gehölz hinaus – bei guter Sicht bis zu den weiten Wäldern draußen vor der Stadt. Der Eintritt von zwei Euro inkludiert auch den Besuch einer Fotoausstellung im ersten Rang des Foyers (Infos unter www.planetarium-hamburg.de).

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Bitte beachten!

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