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Wandergenuss
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Wandern Frankreich: Zur Pèlerinage Schauenberg

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
7.6 km
Aufstieg:
250 m
Abstieg:
250 m

Auf dem Jakobsweg bei Gueberschwihr. Dies ist wohl eine der schönsten Wanderungen am Rand der Vogesen. Der alte Pilgerweg bietet im Bereich von Gueberschwihr schattige Pfade, bizarre Felsformationen, großartige Aussichten und die Wallfahrtskirche Schauenberg.

Beschreibung

Zur Kappel Saint-Leonhard

Auf dem Place de Mairie in Gueberschwihr zieht die mächtige romanische Kirche Saint-Pantaléon aus dem 12. Jahrhundert die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Allerdings stammt nur noch der Turm aus dieser Zeit. Einst stand der Turm mittig auf der Kreuzung des Querschiffs der Vorgängerkirche. Trotzdem ist der alte Turm mit seinen reich geschmückten drei oberen Fensterstockwerken noch immer einer der schönsten romanischen Bauten im Elsass. Das heutige Kirchenschiff entstand im 19. Jahrhundert. An der Linde vor der alten Rosswäsch bei der Kirche finden wir einen Wegweiser nach Saint-Leonhard und Schauenburg, mit der Markierung blauer Ring nach links in die Rue Haut. Vor der Hausnr. 29 biegt die Rue Haut nach rechts hinauf.

An der Kreuzung mit einem Brunnen verlassen wir die Straße geradeaus auf die Rue du Schauenberg, die nach 20 Metern vor dem roten Fachwerkhaus nach links knickt. Vor einem Sandsteinkreuz aus dem Jahr 1688 wenden wir uns nach links. 10 Meter nach einem weiteren Sandsteinkreuz wandern wir links auf einem kleinen Pfad weiter, der mit der Markierung blauer Ring nach Saint-Leonhard führt.

Der schöne Weg, ein uralter Wirtschaftspfad, bringt uns durch verwilderte Obstgärten und später durch Eichen-Esskastanien-Wald. Die Terrassen im Wald zeigen an, dass die landwirtschaftlichen Flächen im Mittelalter viel größer waren. Der Pfad ist mit bemoosten Steinen in einer Reihe gesäumt und wurde bestimmt schon seit Jahrhunderten als Weg zu benachbarten Dörfern und Kirchen benutzt. Besiedelt und urbar gemacht wurde das Gebiet schon vor 4000 Jahren.

An einer Kreuzung im Wald gehen wir nach links auf einem betonierten Wirtschaftsweg, dann nach 50 Metern rechts auf einem alten Hohlweg weiter und bleiben danach geradeaus. Bald steht links auf einer Lichtung die nur noch in Grundmauern erhaltene Kloster- und Kirchenanlage Kappel Saint-Leonhard aus dem 12. Jahrhundert. Ein ehemaliges Dorf an dieser Stelle ist gänzlich verschwunden.

Zur Notre-Dame du Schauenberg

Weiter auf dem Weg queren wir nach 100 Metern mit der Markierung blauer Ring die Asphaltstraße nach Schauenberg. An einer ersten Kreuzung bleiben wir noch geradeaus. An der nächsten Wegkreuzung steigen wir rechts auf dem Chemin du Croix, die Kreuzwegstationen entlang, in Richtung Schauenberg hoch. Der alte Pilgerweg kommt von Pfaffenheim herauf. Mit Inbrunst haben die Erbauer der Kreuzwegstationen und der Figuren die Reihe vorbei am Roche du Diable gestaltet, um den sich eine Sage rankt. Dann sind wir oben auf dem Plateau der Pèlerinage Notre-Dame du Schauenberg, die seit 1483 ein Wallfahrtsort ist.

In einem der bunten Glasfenster der Kirche wird die Belagerung von Gueberschwihr im Jahr 1870 gezeigt. Der oberhalb im Wald stehende Druidentisch lässt hier eine weit ältere Anbetungsstätte vermuten. Die Aussicht ist auf jeden Fall fantastisch. Eine Panoramatafel erklärt die Welt im Sichtbereich der Rheinebene. Hinter der Kirche kommen wir durch ein Tor in den Pilgerhof mit herrlicher Aussichtsterrasse.

Zum Rocher Coucou

Jetzt wandern wir auf der Zufahrtsstraße hinunter zum Parkplatz und gehen dort halb rechts auf einem romantischen kleinen Pfad Richtung Saint-Marc auf dem alten Jakobsweg weiter. 10 Meter vor dem Aussichtspunkt Kuckuckstein auf dem 3 Rocher Coucou, steigen wir rechts hinunter in Richtung Rocher Remarquable, an eindrucksvollen Felsformationen vorbei.

Zur Auberge Saint-Marc

Dann fädeln wir wieder in den Hauptweg ein, der weiter unten zwei Forstwege überquert. An der Straße D 1.5 erreichen wir die Auberge Saint-Marc. 800 Meter weiter oben ist das Couvent Saint-Marc, das bereits im Jahr 676 entstand.

Zum Place de Mairie

Vom Parkplatz der Auberge Saint-Marc überqueren wir die D 1.5 in den Wald hinein mit der Markierung roter Ring. Bald kommen wir an alten Steinbrüchen vorbei. Es gibt hier einige Brüche, in denen auch die Steine für die Kirche Saint-Pantaléon unten in Gueberschwihr und Straßenpflaster für Straßburg gebrochen wurden. Abraumhalden zeigen rege Tätigkeit an. Der Weg ist nun ein Fahrweg, auf dem die Steine abtransportiert wurden.

An einer Weggabelung gehen wir in spitzem Winkel rechts auf einem besseren Waldweg hinunter und erreichen wieder die D 1.5, die wir geradeaus überqueren. An der Rue des Mouches müssen wir links und kommen genau zum Place de Mairie in Gueberschwihr zurück. Auf der Rue Basse können wir noch einen lohnenswerten Rundgang durch das mittelalterliche Gueberschwihr erleben. An der Rue de la Source gehen wir rechts und an der Rue Haute nochmals rechts. So kommen wir an vielen Häusern aus dem 16. Jahrhundert und an schönen, blumengeschmückten Winzerhäusern vorbei und landen wieder am zentralen Place de Mairie.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend schattige Tour, größtenteils auf Naturwegen durch Wälder. Im Ortsgebiet auf Straßen

Ausgangspunkt

Parkplatz Place de Mairie Gueberschwihr GPS N48°00'15.0' E07°16'31.5'

Endpunkt

Parkplatz Place de Mairie Gueberschwihr GPS N48°00‘15.0“ E07°16‘31.5“

Route

Place de Mairie Gueberschwihr- Kappel Saint-Leonhard 0:40 Std. -Notre-Dame du Schauenberg 0:25 Std. -Rocher Coucou 0:30 Std.- Auberge Saint-Marc 0:20 Std.- Place de Mairie Gueberschwihr 0:35 Std.

Gueberschwihr an der Route Romane d’Alsace

Gueberschwihr liegt mit dem fein gegliederten romanischen Turm der Kirche Saint-Pantaléon aus dem 12. Jahrhundert zu Recht an der Route Romane d’Alsace (Elsässische Romanische Straße), die über 120 kunstgeschichtlich bedeutsame Orte und Bauten von Wissembourg bis Feldbach tangiert. Der Turm mit den drei oberen Fensterstockwerken ähnelt in der Form der Öffnungen und der Ausschmückung dem Turm der Abteikirche in Murbach (Tour 32). Gueberschwihr selbst war als Lehensgut des Bischofs von Straßburg einst eine befestigte Stadt mit Mauern und Toren. Heute ist Gueberschwihr mit seinen authentischen mittelalterlichen Gassen und Häusern ein stilles Kleinod, in dem es sich vorzüglich genusswandeln lässt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.