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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Frankreich: Zur Kultstätte Mont St.Michel

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
16.3 km
Aufstieg:
420 m
Abstieg:
420 m

Stampflöcher und Hexenschule. Der Mont St.Michel oder auch Michelsberg zählt zu den Bergen, auf denen bereits die Kelten siedelten. Nach ihnen hinterließen Römer, Ritter und auch »einfache Menschen« ihre Spuren auf dem Berg. Unser Ziel ist der Michelsberger Hexentanzplatz, unter dem einst ein Eremit in einer Höhle gehaust haben soll.

Beschreibung

Daubenfelsen und Burg Warthenberg

Los geht es in der Ortsmitte von Ernolsheim-lès-Saverne, wo wir über die Rue du Presbytère die Kirche passieren. Rechts ab führt uns der gelbe Ring direkt hinauf zumRocher Daubenschlag. Für diesen ersten Kilometer können wir uns Zeit lassen, denn hier müssen wir die meisten Höhenmeter des Tages bewältigen. Der Daubenschlagfelsen wird von zerklüfteten Sandsteinschichten gebildet, die an den Seiten steil abfallen. Entlang der rechten Wand kommen wir zur Ruine der Burg Warthenberg.

Sie zählt zu den Festungen, die durch Schriften zwar bekannt sind, sich bis heute aber nicht mit letzter Sicherheit lokalisieren ließen. Aufgrund einer Urkunde aus dem Jahr 1158 gilt es jedoch als wahrscheinlich, dass es sich um die auf dem Daubenfelsen errichtete Festung handelt. Noch bis 1979 war das Felsplateau dicht bewaldet. Erst danach brachten Ausgrabungen die auch heute noch imposanten Überreste einer weitläufigen romanischen Burg zutage. Trotz ihrer Ausmaße von 190Metern in der Länge und bis zu 50Metern in der Breite gehen die Forscher davon aus, dass die Anlage nur kurz als Festung diente. Gruppenführungen sind nach Anmeldung möglich (Tel. +33 (0)3/887000-04 oder -08).

Spuren der Römer und Kelten

Bei der Burg treffen wir auf den GR531 (blaues Rechteck), der uns über den unscheinbaren Hühnerfelsen zum Rocher Frohnberg führt. Bei unserer Erkundungstour war ein Wegzeichen ungeschickt angebracht. Im Zweifelsfall halten wir uns bei der Weggabelung gleich nach einem größeren Hinweisschild links. Einen Katzensprung weiter sind die blauen Rechtecke des GR531 wieder zu sehen. Sie leiten uns über einen von Ginster gesäumten Pfad um den Spitzfelsen herum und überBorne Romaine – einen abgerundeten römischen Grenzstein – zum Rocher Frohnberg. Von dieser ebenfalls markanten Sandsteinformation geht es zurück auf einen breiteren Forstweg, wo wir auf den Wegweiser Heidenstadt treffen. Die Heidenstadt besteht aus einem keltischen Oppidum (Befestigung) mit zwei 400Meter langen Wällen, die heute noch deutlich in Erscheinung treten. Auf beiden Seiten besaß die Anlage ein Zangentor.

Weiter geht es auf breitem Weg bis zum Wanderparkplatz am Croix du Langenthal. Bei dem Kreuz wechseln wir auf den mit rotem Ring beschilderten Chemin Forestier du Packlager. Nach etwa 1600 Metern zweigt links ein Pfad zu de Stampflöchern ab. Die kreisförmigen Vertiefungen im Gestein sollen im Dreißigjährigen Krieg entstanden sein, als in ihnen Getreide gestampft wurde. Heute sammelt sich das Wasser in den Löchern, während der Fels selbst gerne als Rastpunkt genutzt wird. Nach dem Abstecher folgen wir dem roten Ring über Rothlach auf den Rocher des Dames. Auch hier eignet sich eine aussichtsreich platzierte Bank eigentlich gut für eine Rast. Wäre da nur nicht die nahe Autobahn, deren Lärm zu uns hochdringt. Damit kehren wir nach diesem zweiten Abstecher besser bald wieder auf den Wanderweg zurück.

Von Merowingern, Druiden und Hexen

Als Nächstes passieren wir einen Kletterfelsen, bei dem der sonst dichte Wald die Sicht auf Saverne freigibt, und folgen dann dem Forstweg zurKapelle Mont Saint-Michel. Direkt neben der Kapelle – beachten Sie das an der Fassade eingemauerte Gesicht – geht es zur Hexenschule, dem Hexentanzplatz oder auch dem Hexenkreis. Dieser wird von einer im Durchmesser fünf Meter großen Vertiefung auf einer Sandsteinplatte gebildet. Während des Mittelalters sollen hier angeblich Hexen zu ihrem Flug auf den Bastberg gestartet sein. Als wahrscheinlicher gilt jedoch, dass dieser Kreis schon während der Keltenzeit existierte und für Druidenkulte genutzt wurde.

Unter dem Hexentanzplatz befindet sich die Feengrotte. Der Zugang erfolgt über die grob behauene Treppe zwischen der Kapelle und dem Wanderheim. In de Boden der Höhle wurde das Hexenloch geschlagen. Der Überlieferung nach soll im 12. Jahrhundert Peter von der Lützelburg (Tour6) seine Frau an dieser Stelle lebendig begraben haben, weil er sich vor ihren magischen Kulten fürchtete. Heute geht man davon aus, dass es sich bei der Vertiefung um eine aus der Merowingerzeit stammende Grablege handelt. Auch ein Eremit soll in der Höhle sein Dasein gefristet haben.

Über den Wasserfallfelsen nach Ernolsheim

Nach diesen vielen Eindrücken auf so wenig Raum kehren wir zu den Wegweisern beim Wanderheim zurück und orientieren uns nun an der Markierung mit dem roten Kreuz. Der Weg führt uns an der Quelle der Kinder vorbei und bergab zum 500Meter entfernten Parkplatz an der Straße. Nachdem wir diese gekreuzt haben, halten wir uns bei der nächsten Abzweigung rechts, sodass wir über einen Pfad zumWasserfallfelsen hinuntersteigen. Wer einen großen Wasserfall erwartet, ist hier falsch. Denn meist tröpfelt das Wasser nur über den ausgehöhlten Sandsteinfelsen herunter. Ab dem Wasserfallfelsen sind es dann noch knapp drei Kilometer bis zum Ausgangspunkt unterhalb der Kirche von Ernolsheim-lès-Saverne.

Touren-Charakter

Nach dem ersten steilen Anstieg gut zu machende Runde auf überwiegend Waldwegen und Pfaden. Einige schöne Felsen.

Beste Jahreszeit

Ganzjahrestour

Ausgangspunkt

Abzweig Rue du Presbytère, 233m

Endpunkt

Abzweig Rue du Presbytère, 233m

Route

Ernolsheim-lès-Saverne - Stampflöcher 2Std., Stampflöcher - Rocher de Dames - 0.50Std., Rocher de Dames - Chapelle Saint Michel 1Std., Chapelle Saint Michel - Ernolsheim-lès-Saverne 1.10Std., insgesamt 5Std.

Höchster Punkt

Bereich nach Parkplatz Langenthal-Kreuz, 417 m
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