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Wandergenuss
wandern

Wandern Frankreich: Zum Château de la Wasenbourg

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
7 km
Aufstieg:
260 m
Abstieg:
260 m

Fachwerk, mystische Orte und Ruine. An der Stelle des Château de la Wasenbourg stand zur Zeit der Römer ein Tempel für den Gott Merkur. Steinmetze die am Straßburger Münster tätig waren, fertigten im 13. Jahrhundert ein fantastisches Maßwerkfenster, das schon Johann Wolfgang von Goethe bewunderte.

Beschreibung

Zur Kreuzung La Rondelle

Vom Parkplatz auf dem Place du Couvent gehen wir zur Rue Principale hinauf und dort vor der Mauer des Klosters der Niederbronner Schwestern rechts. Nach 70 Metern steigen wir auf der Rue de la Wasenbourg links bergan. An der Kreuzung folgen wir dem Wegweiser links in den Wald hinauf in Richtung Niederbronn am Haus Nr. 13 vorbei. Die Wegmarkierung ist ein blaues Rechteck, die uns hinaufführt zur Kreuzung La Rondelle mit Picknickplatz.

Zum Graebelsbrunnen

Nun müssen wir links mit der Markierung rotes Dreieck weiter aufwärts in Richtung Wasenbourg durch einen Misch­wald aus Eichen, Buchen, Kiefern und Esskastanien. Eine kulinarische Spezialität des Dorfs Oberbronn ist Blutwurst mit Kastanien. Die Esskastanienwälder an den Berghängen liefern eine der Zutaten. Am plätschernden Graebelsbrunnen treffen sich sechs Wege.

Zum Château de la Wasenbourg

Wir begehen rechts den einzigen Weg, der aufwärtsführt. Die Markierung ist nun das rote Dreieck. Gleich sind wir oben am Château de la Wasenbourg. Die Wasenburg wurde 1280 auf einer Burganlage aus dem 8. Jahrhundert von Konrad von Lichtenberg erbaut. In Bauernkriegen nahm die Burg Schaden und wurde schließlich 1677 von französischen Truppen nahezu zerstört. Bemerkenswert ist das riesige neunteilige Prachtfenster mit sieben Rosetten – ein Kunstwerk, das die Steinmetze aus einem einzigen Stück Sandstein herausschlugen. Es ist wohl das schönste Burgfenster aller elsässischen Burgen. Gut erhalten sind ferner die mächtige Schildmauer, ein Erker und der Kamin im Palas. Eine Gedenktafel erinnert an den Besuch Goethes im Jahr 1770, der wegen des herrlichen Fensters und der hervorragenden Aussicht vom Badeort Niederbronn-les-Bains hier heraufkam. Die noch erhaltenen Teile des römischen Merkur-Tempels aus dem 2. bis 3. Jahrhundert n. Chr. am Wachtfelsen vor der Burg wurden im 19. Jahrhundert wiederaufgerichtet. Ein Picknicktisch lädt zur Rast.

Zur Wegspinne Kreuztannen

Um die Burg herum verläuft die Wanderroute auf dem Forstweg weiter in Richtung Pierres Cupules. Aber gleich steigt links ein Pfad mit der Markierung rotes Rechteck aufwärts in Richtung Pierres Cupules. An einer Weggabelung folgen wir den Wegweisern nach rechts. Dann durchschreiten wir den Jardin des Fées, der durch Steinwälle abgegrenzt ist. Ob dies ein Teil eines Schlossgartens oder ein Areal zur Tierhaltung war, ist nicht sicher. Ein Feengarten ist zumindest die zauberhafteste Erklärung. An einer Kreuzung gehen wir rechts. An der höchsten Stelle des Reisbergs befinden sich die sonderbaren Pierres Cupules (Felstassen). Einige Felsen haben becherähnliche Vertiefungen, die als mystische Kultplätze interpretiert wurden. Aber die Ausbildungen entstanden durch natürliche Verwitterung des Gesteins.

An einer T-Kreuzung müssen wir rechts und bei einer folgenden Kreuzung an einer Wildwiese bleiben wir geradeaus der Markierung rotes Rechteck treu. An einer weiteren T-Kreuzung gehen wir links und an einer Weggabel rechts und dann auf einem breiteren Forstweg rechts in Richtung Kreuztannen. Rechts des Wegs liegt leicht erhöht der Place des Sourciéres. Ein Erdwall und ein bearbeiteter Steinkreis an diesem Hexenplätzel lassen einen Sonnenkultplatz vermuten. Kurz nach diesem mystischen Platz erreichen wir die Wegspinne Kreuztannen.

Zum Buckelstein

Geradeaus und dann rechts hinauf könnten wir mit 80 Metern Höhenunterschied einen Abstecher zum Tour du Wasenkoepfl machen, der sich aber nur im Winter lohnt. Im Sommer verwehren die hohen Laubbäume die Aussicht. Wir wenden uns an der Wegspinne Kreuztannen also lieber halb links auf den Chemin Forestier de Kreuztannen ohne Markierung und ohne Wegweiser sanft abwärts. Nach 700 Metern kreuzt ein Pfad den Forstweg, dem wir nach links hinunter mit der Markierung grünes Kreuz in Richtung Buckelstein folgen. Der Pfad leitet in Serpentinen zum Aussichtspunkt Buckelstein, an dem wir uns auf die Bank setzen und den Blick über die Fachwerkhäuser von Oberbronn genießen.

Zur Mairie d'Oberbronn

Wir nehmen die Treppe abwärts und gehen an den ersten Grundstücken links und nach 70 Metern rechts hinunter und stoßen in Oberbronn auf die Rue Gelders, der wir nach rechts abwärtsfolgen. So kommen wir direkt zur Mairie d'Oberbronn an der Rue Principale (D 28). Das Rathaus mit Kolonnadengang im neoklassizistischen Stil wurde 1846 erbaut. Das alte Dorf Oberbronn ist wunderschön. Die Fachwerkhäuser erzählen durch ihre Zunftzeichen und geschnitzten Figuren einiges über ihre ehemaligen Besitzer. An einigen Häusern sind Schilder zu deren Geschichte angebracht. Es gibt eine Broschüre für einen historischen Rundgang durch das Dorf. Wer möchte, macht nun vom Rathaus einen einfachen 350 Meter weiten Abstecher nach rechts zum Parc á Cigogne vor dem Friedhof. Der Weg zum Storchenpark, rechts auf der Rue des Fontaines an der Kirche vorbei ist beschildert.

Zum Parkplatz am Place du Couvent

Vom Rathaus bleiben wir auf der Rue Principale nach Nordosten und sind dann gleich zurück am Parkplatz auf dem Place du Couvent.

Touren-Charakter

Leichte, meist schattige Tour, größtenteils auf Naturwegen durch Wälder. Im Ortsgebiet auf Straßen

Ausgangspunkt

Parkplatz Place du Couvent in Oberbronn GPS N48°56'32.1' E07°36'42.1'

Endpunkt

Parkplatz Place du Couvent in Oberbronn GPS N48°56‘32.1“ E07°36‘42.1“

Route

Place du Couvent - La Rondelle 0:20 Std. - Graebelsbrunnen 0:10 Std. - Château de la Wasenbourg 0:30 Std. - Kreuztannen 0:40 Std. - Buckelstein 0:25 Std. - Mairie Oberbronn 0:15 Std. - Place du Couvent 0:10 Std.

Genusswandeln in Alemannischem Fachwerk

In dem charmanten kleinen Dorf Oberbronn sind einige typisch elsässische Fachwerkhäuser zu finden. Die frühere Bedeutung und der Reichtum Oberbronns ist an den prächtigen Fachwerkbauten zu erkennen, wie zum Beispiel an den Häusern rund um das Rathaus. Fachwerkbauten werden in drei Stilgruppen unterschieden. Das Alemannische Fachwerk ist vor allem im süddeutschen Raum und im Elsass zu finden. Das Niedersächsische Fachwerk kommt im norddeutschen Raum vor. Vom Fränkischen Fachwerk spricht man von den Stilrichtungen, die in Franken, Thüringen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verbaut worden sind. Das alemannisch genannte Fachwerk zeigt klare Konstruktionslinien, gekennzeichnet durch eine Bauweise mit weitem Abstand der Ständer. Rähme stellen den Längsverband der Gestaltungen dar. Rähm ist der obere waagerechte Abschluss der Fachwerkwand. Charakteristisch im alemannischen Fachwerkbau sind Wohnstuben mit Bohlenwänden und Erkern. Zu Recht ist Oberbronn stolz auf seine erhaltenen Häuser im Stil des Alemannischen Fachwerks.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.