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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Frankreich: Wasserfall und Ruine Nideck

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:20 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
400 m

Wunderbare Ausblicke von den Ruinen Nideck und Hohenstein und das grandiose Naturschauspiel des Nidecker Wasserfalls sind die »Rosinen« der anspruchsvollen Rundwanderung. Ideal für heiße Tage: Die Wege verlaufen durch schattigen Wald, mit nur einem steilen Aufstieg am Wasserfall.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Start der Wanderung ist am Waldparkplatz am Café la Cascade du Nideck. Der Wegweiser »Cascade, Ruines« mit der Markierung roter Balken zeigt kurz vor dem Café nach oben. Der plätschernde Nideckbach begleitet den Weg durch das Tal, das sich immer mehr verengt. Ausgesprochen artenreich ist die Waldgesellschaft des sogenannten Schluchtwaldtyps mit Bergahorn, Rotbuche, Hainbuche, Esche, Linde und Ulme und mit dem Unterstand aus Weißtannen.

Schließlich verengt sich das Tal zu einer richtigen Schlucht, eingeengt durch senkrechte, gegliederte hohe Felstürme aus rötlichem, vulkanischem Quarzporphyr, der über 560 Mio. Jahre alt ist. Unvermittelt taucht nach einer Kurve der 25 m hohe Wasserfall auf – ein wunderschönes Naturschauspiel –, und oberhalb der Kaskade thront die Burgruine Nideck, wo einst der Sage nach Riesen gehaust haben sollen. Über Treppen und eiserne Stege steigen wir zur Ruine hoch. An der Unterburg (0:30 Std.) aus dem 13. Jh. sicherte der Vogesenclub 1884 den Bergfried. Eine runde Gussplatte zeigt das Abbild des Dichters Adelbert von Chamisso, der über die Riesen der Burg geschrieben hat. Von der höher gelegenen Oberburg aus öffnet sich – für Schwindelfreie – eine grandiose Aussicht ins obere Bruchetal.

An der unteren Burg wählen wir dann den Weg zum Maison forestière du Nideck (Markierung gelber Balken) und wandern am Nideckbach aufwärts. Am Maison forestière du Nideck gehen wir rechts an der wenig befahrenen D 218 entlang. Nach 600 m fällt rechts ein kleiner Pfad von der Straße ab. Ein Schild weist in Richtung Anlage (Markierungen blauer Balken und blauer Ring). Es ist der alte, schattige Pilgerweg »Sentier des Pélerins« (1:10 Std.) nach Oberhaslach hinunter.

Nach einer Wegspinne fällt der Weg nun steiler ab zu einem Weiher. Wir bleiben auf dem »Sentier des Pélerins« auf der linken Seite eines Bachs. Kurz vor der Wegspinne Anlage stehen einige mächtige nordamerikanische Douglastannen mit ihrer sehr rauen Rinde. An der Wegspinne Anlage halten wir uns rechts und nehmen den Waldweg Route forestière du Sandweg in Richtung Ruine Hohenstein (Markierung gelbes Kreuz).

Nach einer Wegverzweigung zeigt rechts ein Wegweiser mit den Markierungen blaues Dreieck und blauer Ring auf einen kleinen Pfad zur Ruine Hohenstein (2:10 Std.). Von der Burg Hohenstein aus dem 13. Jh. ist nur noch sehr wenig erhalten geblieben, aber der Aufstieg ist wegen der wunderbaren Aussicht ins Haseltal unbedingt lohnenswert. Unten im Tal steht das Restaurant du Hohenstein, zu dem wir nun absteigen.

Dazu halten wir uns unterhalb der Ruine Hohenstein zweimal rechts Richtung Maison forestière du Hohenstein und Oberhaslach (Markierung blaues Dreieck). Zunächst führt der Pfad steil abwärts und stößt dann an einer Lichtung überraschenderweise auf eine große, moderne Sandstein­skulptur mit der Bezeichnung »Le Portique des Géants«, was wohl auf die Legende von den Riesen auf der Burg Nideck anspielt.

An der Skulptur gehen wir rechts in spitzem Winkel auf den eben dahin laufenden Waldweg ohne Markierung. Später erst ist die Markierung rotes X zu finden. Rechts über uns erhebt sich auf steilem Fels die Ruine Hohenstein. An einer T-Kreuzung bei einem kleinen, plätschernden Bach laufen wir links auf der Forststraße ohne Markierung abwärts.

Unten an der D 218 marschieren wir links auf das 250 m entfernte Restaurant du Hohenstein zu. Wenn wir nicht einkehren, überqueren wir schon nach 100 m rechts auf der Brücke den Haselbach. Die Markierungen rotes Dreieck und roter Balken begleiten uns an der Brücke und am Hangfuß hinter den paar Häusern, wo wir uns rechts halten. Entlang des gurgelnden Haselbachs wandern wir zum Waldparkplatz (3:20 Std.) zurück. Die letzten 300 m müssen wir entlang der D 218 zurücklegen.

Die Riesen auf der Burg Niedeck

Die Gebrüder Grimm überlieferten 1816 die Sage vom Riesenspielzeug, die sich auf der Burg Nideck ereignet haben soll. Darin nimmt ein Riesenkind einen Bauern samt Ochsengespann als Spielzeug mit auf die Burg. Inspiriert davon schrieb der Dichter Adelbert von Chamisso (1781–1838) das berühmte Gedicht »Riesenspielzeug«:

»Burg Nideck ist im Elsass der Sage wohlbekannt, die Höhe, wo vorzeiten die Burg der Riesen stand; sie selbst ist nun verfallen, die Stätte wüst und leer, du fragest nach den Riesen, du findest sie nicht mehr.«

Ausgangspunkt

Waldparkplatz an der D218 am Café la Cascade du Nideck

Wegbeschaffenheit

Schattige Waldwege und Pfade mit moderaten Steigungen, ein steiler Anstieg

Freud & Leid

Wenn auch nicht sehr hoch, ist doch die Cascade du Nideck ein schönes Naturerlebnis, aber an Wochenenden ein stark besuchtes Ziel. Die zwei Burgruinen am Weg ver-setzen die Besucher ins Mittelalter zurück, und die Sage von den Riesen von Nideck schmeichelt dem Ohr. Das Gartenrestaurant »Hohenstein« an der D218 ist ein würdiger Abschluss der Wanderung.

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