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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Frankreich: Von Saverne auf den Brotschberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:35 Std.
Länge:
13.8 km
Aufstieg:
370 m
Abstieg:
370 m

Weit mehr als nur Burgen. Bei dieser Runde können wir gerne mehr Zeit einplanen als angegeben. Denn auf der ersten Hälfte reiht sich eine Attraktion an die nächste, angefangen bei der gut erhaltenen Ruine des Château du Haut-Barr. Ab dem Schäferplatz wird es dafür dann umso ruhiger. Der Rückweg verläuft an der stillen Westseite des Brotschbergs.

Der Tour de Brotsch stammt noch aus der deutschen Kaiserzeit. wandern, mittel
Der Tour de Brotsch stammt noch aus der deutschen Kaiserzeit.© Anette Freudenthal, Lars Freudenthal
Beschreibung

Wir starten auf dem Wanderparkplatz beim Bildstoe­ckel an der D171, die im weiteren Verlauf als Rue du Haut Barr bis zum Château befahrbar ist. Links der Straße sind es wenige Schritte bergauf zu den Wegweisern beim Bild­stoeckel de la Trinité. Ein Großteil unserer Ziele ist bereits angeschrieben. Nachdem wir uns orientiert haben, folgen wir dem GR53 Richtung Haut Barr. Nach knapp 400 Metern gabelt sich der Weg. Auf dem Pfad, der rechts zur Straße abzweigt, werden wir später zurückkommen. Jetzt aber geht es erst einmal geradeaus weiter und mit dem roten Rechteck über einen Waldlehrpfad bis zum Château du Haut-Barr. Als wir für diese Tour unterwegs waren, fanden bei der Burg mittelalterliche Spiele statt. In so einem Fall ist der direkte Zugang gesperrt und es führt ein beschilderter Umweg an der Rückseite der Burg zum Eingang.

Château du Haut-Barr

Auch wenn der Weg frei ist, empfehlen wir den Schlenker um die Festung herum. Denn dadurch wird die Größe der auf drei Felsen – dem südlichen oder Markfelsen, dem mittleren und dem nördlichen Felsen – erbauten Anlage deutlich, noch ehe wir die Hohbarr betreten. Die über dem Tal der Zorn errichtete Festung wurde erstmals 1123 als Besitz der Straßburger Bischöfe genannt. Die bis heute erhaltenen Grundmauern stammen aus dem 16.Jahrhundert. Mit ihnen hatte der Bischof Hans von Manderscheidt (1568–1592) versucht, die Festung den neuen Anforderungen bei der Abwehr von Artilleriebeschuss anzupassen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Hohbarr geschleift.

Später wurde ein Fachwerkhaus im unteren Teil der Burg errichtet, in dem das Restaurant du Château du Haut-Barr zur Einkehr einlädt. Daneben lohnt sich ein Blick in die Kapelle der Burg. Anschließend geht es über eine Gittertreppe und eine Holzbrücke auf den Markfelsen. Von ihm lassen sich weite Teile der Nordvogesen und der elsässischen Rheinebene überblicken. Weil bei klarem Wetter sogar das Straßburger Münster zu erkennen ist, ist die Burg auch als das »Auge des Elsass« bekannt.

Grand und Petit Geroldsec

Nach der Burgbesichtigung überqueren wir den Parkplatz und zweigen dann links von der Straße ab. Wenige Schritte weiter erreichen wir einen wenige Meter hohen Turm. Es soll sich dabei um das letzte Überbleibsel der ersten Telegrafenlinie handeln, welche von 1798 bis 1852 Paris mit Straßburg verband. Ein paar Minuten danach verlassen wir den GR53 und folgen dem mit rotem Kreuz beschilderten Pfad zum Château Grand Geroldseck. Das Große Gerolds­eck ließ der Abt von Marmoutier im 12.Jahrhundert erbauen, um seine Ländereien zu schützen.

Ende des 13.Jahrhunderts verließen die Geroldsecker das Schloss jedoch schon wieder und machten damit Raubrittern Platz, die sich hier einnisteten. Heute kümmert sich ein Verein um den Erhalt und teilweisen Wiederaufbau der alten Festung. Vom Großen Geroldseck geht es über den Col des Geroldseck zum Petit Geroldseck. Es entstand am Ende des 14.Jahrhunderts, wurde jedoch wie das Große Geroldseck geschleift, nachdem Räuber das Gemäuer für ihre Zwecke genutzt hatten.

Über den Brotschberg zur Grotte du Brotsch

Als Nächstes erreichen wir denHexentisch (Table des Sorcieres). Bei dem mit einem großen runden Tisch ausgestatteten Rastplatz kreuzen wir die Rue du Haut-Barr. Hier treffen wir wieder auf den GR53, der uns zielsicher hinauf zum Brotschberg führt. Mit 531Metern markiert der Brotschberg den höchsten Punkt dieser Runde. Um die Aussicht zu erleben, muss man jedoch zunächst den 1897 vom Vogesenclub errichteten Turm hochsteigen. Bis auf die Aussichtsplattform sind es genau 90 Sandsteinstufen. Diese wurden so aufeinandergesetzt, dass sie eine selbsttragende Statik bilden. Oben angekommen, erleichtern die alten deutschen Richtungsweiser die Orientierung.

Nach dem Abstecher auf den Turm folgen wir dem roten Rechteck in südliche Richtung zum Rocher du Brotsch. Bei dem Felsen öffnet sich die Sicht über das Mosselbachtal. Dann bricht der Pfad nach rechts aus, um im Zickzack hinunter zur  Grotte du Brotsch zu leiten. Die Ausmaße der riesigen Sandsteinhöhle können wir ruhig noch eine Weile auf uns wirken lassen, ehe wir auf dem GR53 über den mitten im Wald gelegenen Steintrog La Cuve de Pierre hinunter zum Schaeferplatz laufen.

Die stille Seite des Brotschbergs

Auf Höhe des Forsthauses verlassen wir den Fernwanderweg und biegen scharf rechts ab, um mit dem blauen Kreuz auf bequemen Forstwegen um den Gipfel des Brotschbergs immer Richtung Saverne zu wandern. BeimZimmereck öffnet sich die Sicht über das Zorntal zum Rappenkopf. Hier beschreibt der Wanderweg zunächst eine Rechtskurve, folgt dann aber dem Verlauf der Zorn. Kurz nachdem ein Pfad rechts nach Haut Barr hinaufführt, zweigt dann auch unser Weg rechts vom breiten Forstweg ab. Das Bildstoeckel ist hier wieder angeschrieben, sodass wir sicher zum Ausgangspunkt oberhalb von Saverne zurückfinden.

Touren-Charakter

Auf der ersten Hälfte überraschend vielseitige Runde über Pfade und Waldwege. Ruhiger Rückweg.

Beste Jahreszeit

Ganzjahrestour

Ausgangspunkt

Bildstoeckel de la Trinité, 280m

Endpunkt

Bildstoeckel de la Trinité, 280m

Route

Bildstoeckel de la Trinité - Brotschberg 1.45Std., Brotschberg - Schaeferplatz - 0.50Std., Schaeferplatz - Bildstoeckel de la Trinité 2Std., insgesamt 4.35Std.

Höchster Punkt

Brotschberg, 531 m

Start am Château du Haut-Barr

Diese Wanderung ist auch sehr gut direkt ab der Burg Hohbarr möglich. Da die Luft über der Rheinebene nachmittags oft diesig wird, empfehlen wir, mit der Burgbesichtigung zu beginnen. Nach dem Zimmereck lässt sich die Runde dann über den mit rotem Dreieck ausgewiesenen Verbindungsweg verkürzen.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.