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Wandergenuss
wandern

Wandern Frankreich: Von Bouxwiller auf den Bastberg

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
7.9 km
Aufstieg:
220 m
Abstieg:
220 m

Steine und Liebe. Bouxwiller ist mit seinen Fachwerkhäusern einer der schönsten Orte im Elsass. 1771 besuchte Goethe seine Friederike Brion und machte auf dem Bastberg seine ersten geologischen Beobachtungen. Ein Lehrpfad beschreibt heute eine Reise durch die Erdgeschichte.

Beschreibung

Das bereits im Jahr 725 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Wissembourg genannte Bouxwiller war das Zentrum der Herrschaft Hanau-Lichtenberg. In den verschachtelten Gassen stehen viele Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert. Zwar wurden das Schloss und die Stadtmauer abgerissen, dennoch ist das Städtchen originär, sehr gemütlich und gar nicht vom Tourismus überlaufen. Im 19. und 20. Jahrhundert nahm Bouxwiller durch den Braunkohleabbau teil am wirtschaftlichen Aufschwung im Elsass.

Zur katholischen Kirche Saint-Léger

Vom Parkplatz am mit Platanen gesäumten Place du Château, an dem einst das Schloss stand, beginnt die Wanderung nach Westen in die gleich abknickende Rue des Seigneurs (Herregass) zwischen Mairie und Post. Am Ende der Rue des Seigneurs biegen wir links in die Grand Rue und sehen nach 40 Metern rechts durch die Rue de l'Église die evangelische, gotische Kirche Saint-Jacques-le-Majeur, die 1614 erbaut wurde. Im Innern befindet sich eine Orgel von Jean-André Silbermann aus dem Jahre 1778.

Auf der Rue du Canal gehen wir rechts hinauf, vorbei an herrlichen alten Fachwerkhäusern durch ein ehemaliges Stadttor mit Wehrgang. An der Rue des Mines (D 6) drehen wir uns nach rechts und wandern 150 Meter später nach links die Rue du Schattenmann hoch, an der 1 katholischen Kirche Saint-Léger vorbei. Von der Kirche aus ist im Rückblick wieder der Turm der evangelischen Kirche Saint-Jacques-le-Majeur zu sehen.

Zum Sentier géologique

Die Rue du Schattenmann mündet bergan in die Rue du Bastberg, der wir weiter folgen. Nach den letzten Häusern und nach einem Sperrschild steht rechts eine erste Tafel des Sentier géologique, dessen Markierung gelber Ring wir nach rechts folgen.

Zum Pavillon

An der Rue Galgenberg führt der Weg nach links, nach 50 Metern durch einen alten Steinbruch und an weiteren geologischen Ausstellungsstücken vorbei. An einem Abzweig biegen wir links in das Wäldchen hinauf und kürzen so den Sentier géologique etwas ab. Weiter oben steigen wir auf einem kleinen Pfad geradeaus durch üppige Hartriegel-Weißdorn-Hecken bis zu einem Fahrweg, auf dem es rechts weitergeht. Rings um den Pavillon breiten sich Kalkmagerrasen mit einer typischen Pflanzengesellschaft aus. Der Untergrund lässt das Wasser schnell abfließen, und der Kalkboden ist nährstoffarm. Im Frühsommer flattern Schmetterlinge um seltene Orchideen, und die Gottesanbeterin wartet gut getarnt auf Beute. Hier oben wurden schon viele versteinerte Kopffüßler wie die schneckenförmigen Ammoniten und kegelförmigen Belemniten aus dem Jurameer gefunden. In früheren Zeiten sollen hier Hexen Tanz und Magie ausgeübt haben. Die Aussicht reicht über das ganze Hanauer Land und bis zu den Vogesen. Ein guter Platz für eine Rast.

Zum Galgenberg

Vom Pavillon laufen wir wieder 100 Meter zurück und halten uns an der Weggabel rechts abwärts in westliche Richtung auf den bewaldeten Galgenberg zu. Unten folgen wir an einem Parkplatz dem Asphaltsträßchen nach links in Richtung Bouxwiller und 150 Meter weiter nach rechts zuerst auf Schotter, dann auf einem Wiesenweg aufwärts. Weiter oben weist die Markierung gelber Ring nach links und bald wird der Weg zu einem kleinen Pfad durch den hier seltenen Schwarzkiefernwald auf dem Galgenberg. Die Bezeichnung Galgenberg weist auf eine frühere Richtstätte hin. Zum Sentier géologique Den Pfad gehen wir nun weiter abwärts, dann auf einem Feldweg das kleine Asphaltsträßchen überquerend wieder leicht hoch auf eine mit einer Baumreihe bestandenen Anhöhe. Dort oben wenden wir uns nach rechts und kommen an der mächtigen Goethe-Linde (Winterlinde Tilia Cordata) und an einer Reihe von Bänken mit schöner Aussicht vorbei. Dann ist nach dem Parkplatz und dem Wasserbehälter wieder die erste Tafel des 2 Sentier géologique erreicht.

Zum Musée Judéo-Alsacien

An der folgenden Straßengabelung laufen wir links in die Rue de Bastberg nach Bouxwiller hinunter. Am Ende der Straße, die nach der Kreuzung Boulevard General Edouard Bolgert (D 6) heißt, spazieren wir nach rechts in die Grand Rue am Musée Judéo-Alsacien mit der Hausnr. 62 vorbei. Das jüdisch-elsässische Museum ist in der Synagoge untergebracht, die vor dem Abriss gerettet wurde. Es zeigt die jüdische Kultur und Geschichte der elsässischen Juden (www.judaisme.sdv.fr).Zum Place du Château Von der Grand Rue biegen wir links in die Rue des Roses und kommen nach rechts über den wunderbaren mittelalterlichen Place du Marche aux Grains wieder auf die Rue des Seigneurs hinunter. Noch 100 Meter nach links und wir stehen wieder auf dem Parkplatz auf dem Place du Château.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, größtenteils auf Naturwegen durch Wiesen, Felder und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz Place du Château in Bouxwiller GPS N48°49'31.2' E07°28'58.6'

Endpunkt

Parkplatz Place du Château in Bouxwiller GPS N48°49‘31.2“ E07°28‘58.6“

Route

Parkplatz Place du Château - Kirche Saint-Léger 0:15 Std. - Sentier géologique 0:10 Std. - Pavillon 0:50 Std. - Galgenberg 0:20 Std. - Sentier géologique 0:35 Std. - Musée Judéo-Alsacien 0:15 Std. - Parkplatz Place du Château 0:05 Std.

Goethe auf dem Bastberg1771 besuchte Goethe Friederike Brion in Sessenheim. Er bestieg bei dieser Gelegenheit auch den Bastberg. Er schrieb: »Diese Betrachtungen übertraf der Anblick, wenn man vom Bastberg die völlig paradiesische Gegend überschaut. Diese Höhe, ganz aus verschiedenen Muscheln zusammengehäuft, machte mich zum ersten Mal auf solche Dokumente der Vorwelt aufmerksam; ich hatte sie noch niemals in so großer Masse beisammen gesehen.« (Dichtung und Wahrheit, Band 10). Die Beschreibung des Süßwasserkalks mit darin eingeschlossenen Schnecken und Austern war Goethes erste geologische Beobachtung. Heute sind alle an der Oberfläche liegenden Versteinerungen längst entdeckt und weggetragen. Das Musée du Pays de Hanau im Kornhaus von Boux­willer zeigt die vielfältigen Schätze des Bastbergs, der sich durch die Versteinerungen und seine Tier- und Pflanzenwelt auszeichnet (Musée du Pays de Hanau, Place du Château 3, F-67330 Bouxwiller, Tel. 0033/(0)3/­88 00 38 39, www.museedupaysdehanau.eu).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.