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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Frankreich: Sentier des Marocains

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
7 km
Aufstieg:
220 m
Abstieg:
220 m

Auf der Spur der marokkanischen Soldaten. Im Zweiten Weltkrieg war ein marokkanisches Regiment an der Schweizer Grenze abgestellt, um einen Einfall des deutschen Heeres über die Schweiz zu verhindern. Der Sentier des Marocains führt im stillen Jura an die Zeugnisse dieser dunklen Zeit heran.

Beschreibung

Zur Chapelle Warth

Von der Kirche in Winkel beginnen wir die Wanderung in südliche Richtung auf der Rue Principale an der École und modernen Mairie vorbei. 300 Meter nach der Kirche machen wir auf der Rue de la Chapelle einen kurzen Abstecher nach links zur  Chapelle Warth. Die Kapelle aus dem 14. Jahrhundert zeigt sich recht unscheinbar, hat aber einen interessanten Innenraum mit von außen zugänglicher Empore. Ein Teil des Raums ist direkt aus dem Felsen geschlagen. Die Kapelle wurde gebaut zur Erinnerung an den Ritter Rodolphe de Warth, der im Dienste der Habsburger stand. Genauso unscheinbar wie die Kapelle gibt sich das Rinnsal in dem Graben davor, aber es ist der Beginn der 217 Kilometer langen Ill kurz nach dem Ursprung. Das meiste Wasser der Quelle wird als Trinkwasser für Winkel verwendet.

Zur Source de l’Ill

Wir gehen den Abstecher zurück zur Rue Principale und dort nach links aufwärts. An einer Kreuzung mit Brunnen bleiben wir geradeaus in Richtung Source de l’Ill und begehen jetzt in der Verlängerung der Rue Principale die Rue de Charrière. Nach dem letzten Haus gehen wir rechts am Zaun entlang und erreichen die kleine  Source de l’Ill mit gestalteten Steinobjekten. Der Wasserhahn in der Steinskulptur spendet sauberes Trinkwasser aus der Illquelle.

Aufstieg zum Bildstoeckle

Von der Quelle aus gehen wir geradeaus weiter über die Wiese an den Sitzsteinen vorbei und nach links auf den Treppenstufen hoch. Vor der letzten Treppe laufen wir in einem Bogen nach links über die Wiese zu den Infotafeln am oberen Ende des Parkplatzes der Source de l’Ill. Dann wandern wir in der Waldschlucht auf dem Sentier des Marocains die Straße aufwärts. Vor der zweiten Rechtskurve folgen wir links dem Pfad mit der Markierung roter Ring parallel zur Straße. Der Pfad führt an vier einfachen Mannschaftsbunkern und an einem gehobeneren Kommandantenbunker vorbei.

Weiter oben ist hinter der Viehtränke im Wald ein alter Laufgraben zu erkennen, der vom Kreuzungspunkt Bildstoeckle herunterkommt. Ab der Viehtränke geht es wieder auf der Straße weiter. Rechts an der Straße steht der l’Étoile des Marocains (Stern der Marokkaner) zum Gedächtnis an dieses französische Regiment. Kurz danach haben wir die Wegspinne Bildstoeckle mit einigen Picknicktischen erreicht. Der Bildstock mit der Verkündigungsszene versteckt sich links weiter oben unter den großen Lindenbäumen am Waldrand. Auf dieser Hochfläche am Bildstoeckle war einst ein riesiges Zeltlager für das marokkanische Regiment aufgebaut.

Zum Wegkreuz

Die Wanderung verläuft nun nach Westen auf dem Weg zwischen Infotafeln und Schutzhütte weiter. Der Weg biegt am Waldrand nach links ab und wird von der Markierung roter Ring und Stern mit der Zahl 1939 begleitet. Vor einer freien Fläche liegen auf der rechten Seite des Weges zu Beton gewordene Zementsäcke aus dem Zweiten Weltkrieg, die nicht mehr verbaut werden konnten.

An einem Aussichtspunkt haben wir einen Blick über die Felder zum Weiler Pfaffenloch hinunter. Im Hintergrund sind die Hügel des Schweizer Juras zu sehen. An einem zweiten Aussichtspunkt über die Fluren ist rechts vom Weiler Pfaffenloch in der Weide ein Bunker zu erkennen. Solche Kasematten sind in der gesamten Gegend entlang der Schweizer Grenze zu finden. Diese Verteidigungsanlagen bildeten den südlichen Endpunkt der französischen Ligne Maginot.

Auf dem weiteren Weg kommen wir zur D 432 mit einem Wegkreuz. Wiederum öffnet sich hier der Blick in den Schweizer Jura.

Zum Meldeposten

Am Wegkreuz wandern wir nach rechts in den Wald hinein. An der Weggabel, 40 Meter nach dem Wegkreuz, nehmen wir den linken Weg unter die Sohlen. Der Waldweg erreicht wieder fast die D 432 und setzt sich als Pfad am Wald­rand rechts entlang der Straße fort. Eine große Grube ist der Rest eines Soldatenunterstands. Am Ende eines Parkplatzes an der D 432 folgen wir der Markierung roter Ring nach rechts. Der Pfad stößt bald auf einen Forstweg, dem wir nach rechts aufwärts folgen. An einem Aussichtspunkt mit Ruhebank war im Zweiten Weltkrieg ein Meldeposten stationiert.

Abstieg zur Kirche in Winkel

Vor der Bank gehen wir links abwärts und sehen links die Reste der betonierten Telefonstation. Nun führt der alte Hohlweg steil hinunter. An einer Weggabel gehen wir nach rechts und vor einem Weidezaun wiederum rechts. Der Waldweg endet an dem Parkplatz der Source de l’Ill an der Straße oberhalb von Winkel. Auf der Straße nach links kommen wir zur Kirche in Winkel zurück.

Touren-Charakter

Leichte, meist schattige Tour auf markierten, überwiegend Kieswegen und Pfaden durch Wälder und Felder

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Kirche in Winkel, 570 m

Endpunkt

Kirche in Winkel, 570 m

Route

Aufstieg Kirche in Winkel – Chapelle Warth 0:10 Std. – Source de l’Ill 0:10 Std. – Bildstoeckle 0:35 Std. Abstieg Bildstoeckle – Wegkreuz 0:35 Std. – Meldeposten 0:30 Std. – Kirche in Winkel 0:30 Std.

Höchster Punkt

Bildstoeckle, 720 m

Von der Quelle bis zur Mündung der Ill

Bereits 1591 war diese Quelle als »Illenssprung« bekannt. Die Ill fließt durch 60 elsässische Dörfer und Städte, die zum Teil ihren Namen tragen. Nördlich von Straßburg mündet sie nach 217 Kilometern bei Gambsheim in den Rhein. An ihrem Lauf siedelten sich von alters her Menschen an, um in Mühlen und Sägewerken die Wasserkraft zu nutzen.

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