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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Frankreich: Schleusen am Marne- Rhein-Kanal

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:50 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Die Tour beschreibt eine Acht und tangiert dabei ein romantisches Naturdenkmal und ein geniales Menschenwerk, das Schiffshebewerk Arzviller. Der einfache Weg verläuft am alten Kanal entlang und passiert dabei Schleusenwärterhäuschen, die z.T. heute noch bewohnt sind.

Am alten Kanal lebt es sich jetzt ruhig.wandern, leicht
Am alten Kanal lebt es sich jetzt ruhig.© Rainer D.Kröll
Beschreibung

Der Wegverlauf

Zuerst bewegen wir uns vom Schiffshebewerk weg, um ein sehenswertes Naturdenkmal zu besichtigen. Am unteren Ende des Parkplatzes Nr. 3 queren wir die Straße und gehen in den Kiesweg mit dem Wegweiser »Petit Circulaire du Plan Incliné« und der Markierung gelber Ring. Nach 300 m steigen wir rechts in spitzem Winkel einen Pfad hoch Richtung Rocher du Calice. Durch den Buchen-Tannen-Hochwald sind links oben eindrucksvolle Felswände zu sehen. Bald zweigt nach links ein Pfad in Serpentinen ab, der zum Rocher du Calice (Kelchfelsen) führt und mit einem gelben Balken gekennzeichnet ist. Auf der Höhe 300 m über NN stehen wir vor den besonders wildromantischen Felsformationen des Rocher du Calice (0:20 Std.) mit Picknickbank.

Der Weg mit dem gelben Balken leitet uns noch weiter nach oben auf eine Ebene. Nach 100 m auf der Fläche stoßen wir auf eine Waldstraße; hier wenden wir uns nach rechts. Nach ca. 500 m führt uns ein gelber Ring rechts abwärts auf einen bewachsenen Erdweg. Nach 300 m nehmen wir den Pfad links hinunter und sind bald an der Stelle, wo wir zuvor in Serpentinen zum Kelchfelsen hochgestiegen sind. Der kurze, schon bekannte Rückweg bringt uns zum Parkplatz Nr. 3 zurück; an seinem oberen Ende setzen wir die Wanderung nun fort.

Ein buntes Schild macht Reklame für die »Luge Alpine du Plan Incliné« (Sommerrodelbahn). Vor dem unteren Eingang der Rodelbahn steigt links eine Treppe mit der Markierung blauer Ring empor, die direkt zum Parkplatz und zum Eingang des Schiffshebewerks führt. Das Bauwerk ersetzt eine sich über vier Kilometer hinziehende Kette von 17 Schleusen, zu deren Durchfahrt einst eine ganztägige Schiffsreise erforderlich war. In einem Trog, von der Größe einer Schleuse, werden Schiffe auf einer schiefen Ebene über einen Höhenunterschied von 44 Metern bewegt. Für die Besichtigung der Anlage muss Eintritt bezahlt werden. Auch eine Bootsfahrt mit dem Hebewerk kann hier gebucht werden.

Der blaue Ring zeigt aber entlang der Straße D 97b aufwärts. Nach gut 400 m gehen wir rechts auf einem Weg im spitzen Winkel zurück und können dann den neuen Kanal durch einen kleinen Tunnel unterqueren. Auf einem Steig, begleitet von einer Wasserrinne, gelangen wir zur D 98 hinunter. Diese Straße wandern wir 200 m nach rechts abwärts, bis bei einer Kreuzung (1:15 Std.) im Weiler Hofmuehl in spitzem Winkel links die D 104f abzweigt. Diese gehen wir nur 100 m hoch und halten uns dann vor der Brücke links ab dem ehemaligen Schleusenwärterhaus Nr. 15 auf den Weg mit der Markierung blauer Ring am alten Kanal entlang.

Nach ca. 4 km kommen wir zur alten Schleuse Nr. 1 (2:40 Std.). Hier zweigt der neue Kanal Richtung Schiffshebewerk ab. Im Abzweig unter der Straßenbrücke wendet sich der Weg zurück, verläuft aber nun am neuen Kanal entlang. Zuvor gehen wir noch zur Straßenbrücke hinauf und dann 100 m weiter bis zum Tunnel de Arzviller, von wo aus wir den Schiffsverkehr gut beobachten können.Von weiter oben zeigt sich auch die Besonderheit dieses Verkehrsknotenpunkts: Straße, Bahnlinie und zwei Kanäle kreuzen bzw. treffen sich an einer Stelle.

Für den Rückweg wandern wir am neuen Kanal entlang mit seinem zuweilen regen Schiffsverkehr, weiter bis zum kleinen Tunnel vor dem Hebewerk und bis zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz Nr. 3 (3:50 Std.), zurück.

Der Marne-Rhein-Kanal

Der Kanal, der 267 m Höhe bewältigt, wurde 1853 fertiggestellt und war mit 315 km der längste Kanal Frankreichs. 1979 wurde ein Kanalabschnitt geschlossen; seitdem ist der Kanal nurmehr 293 km lang. Er hat 154 Schleusen und mehrere Tunnel, der längste fast 5 km lang. Das Schiffshebewerk von Arzviller hievt Boote und Schiffe seit 1969 in einem Wasserbassin über eine schiefe Ebene 45 m hinauf bzw. hinunter. Der Gütertransport hat heute keine Bedeutung mehr; umso mehr wird der Wasserweg für den Wassertourismus genutzt. Der Treidelpfad wurde zu einem beliebten Rad- und Wanderweg.

Ausgangspunkt

Parkplatz Nr.3 am Schiffshebewerk Arzviller

Wegbeschaffenheit

Schattige Kieswege und Steige zum Kelchfelsen, sonnige, ebene Wege am Kanal

Freud & Leid

Das Schiffshebewerk ist in dieser Art weltweit einzigartig und als solches sehr sehenswert. Die Sommerrodelbahn daneben erfreut die Kinder. Ein Schritt zurück in der Zeit ist der Weg an den alten Schleusentreppen mit den einstigen Schleusenwärterhäuschen. Leider ist das Schiffshebewerk störanfällig und nicht immer in Betrieb (www.plan-incline.com).

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