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wandern

Wandern Frankreich: Romanische Stadt Rosheim

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
12.4 km
Aufstieg:
210 m
Abstieg:
210 m

Rosen und Gräber auf dem Weg um Rosheim. In der Stadt mit der Rose im Wappen steht das älteste roma-nische Haus im Elsass. Wunderschön sind auch die Kirche und die älteste Pâtisserie Frankreichs aus dem Jahr 1602. Am Weg liegt einer der größten jüdischen Friedhöfe des Elsass.

Beschreibung

Zum Steinkreuz

Vom Parkplatz am Löwentor an der nördlichen Stadtmauer beginnen wir die Wanderung am Kreisverkehr vor dem Tor geradeaus in den Gehweg entlang der stillgelegten Schienen mit dem Namen Rue Marie-Anne Reibel. Die Verlängerung ist die Rue de la Liberté mit dem angelegten Rosengarten an der linken Seite. 1500 Pflanzen aus 350 verschiedenen Rosensorten wachsen hier. Die Rose ist ja schließlich auch im Stadtwappen und das Symbol Rosheims.

Vom Rosengarten gehen wir auf der Rue de la Liberté zurück, aber jetzt an der Gabelung rechts auf die Rue Verte. An der Kreuzung mit der Rue de Molsheim wandern wir rechts hinauf durch ein Wohngebiet, immer mehr ansteigend in die Weinberge hoch. An einer Gabelung wenden wir uns nach links auf den Fuerstweg, der mit dem gelben Ring gekennzeichnet ist. An einem großen  Steinkreuz aus dem Jahr 1808 haben die Wanderer eine schöne Aussicht auf die Dächer von Rosenwiller.

Zur Kreuzung Friedhofsmauer

Vom Sandsteinkreuz führt der Weg aber geradeaus weiter zu einem interessanten Naturschutzgebiet. 100 Meter nach dem Steinkreuz leitet der gelbe Ring geradeaus, nun am Kiesweg, in den niedrigen Wald hinein, der sich gleich wieder lichtet. Hier oben sind trockene Kalkmagerrasen, die eine besonders angepasste Pflanzengesellschaft aufweisen. Die Küchenschelle ist die hervorstechende Leitpflanze des Kalkmagerrasens.

Ein kleiner Pfad verlässt den Kiesweg nach links abwärts über die zur Blütezeit reizvollen Flächen. An einer Wegspinne in den Weinbergen über Rosenwiller halten wir uns halb rechts auf gleicher Höhe über dem Ort. Nach 300 Metern stoßen wir auf einen kleinen Asphaltweg, dem wir nach links steil hinunter in den Ort folgen. Dieser Weg wird zur Rue Belle Vue und endet an einem alten gusseisernen Brunnen in einer T-Kreuzung. Hier wandern wir rechts und gleich wieder links die enge Gasse abwärts. Die Rue Principale überqueren wir, um dann an der folgenden T-Kreuzung rechts abzubiegen. Nach 200 Metern haben wir eine Autostraße am Ortsrand erreicht, der wir kurz nach links aufwärts folgen. Hier befindet sich die Kreuzung Friedhofsmauer. Bevor wir nach links den Berg weiter hochgehen, lohnt sich ein Abstecher zum ältesten jüdischen Friedhof im Elsass aus dem 14. Jahrhundert. Am Beginn der Mauer weist der Wegweiser »Cimetière israélite« nach rechts zum 500 Meter entfernten Eingang. Es gibt über 6000 Gräber, deren Grabsteine Sonnen- und Blumenmotive tragen. Die Bestatteten stammen aus vielen Gemeinden, denn dieser Friedhof war ein gesetzlich eingerichteter Verbandsfriedhof. Rosenwiller selbst hatte nur eine sehr kleine jüdische Gemeinde.

Zum Wasserbehälter

Zurück vom Abstecher, gehen wir nun also am Ende der langen Friedhofsmauer rechts hoch in die Rue du Wisch und in den Chemin du Reispfad. Nach 200 Metern zeigt ein gelber Ring geradeaus auf einen Kiesweg Richtung Boersch am Waldrand entlang. Nach weiteren 300 Metern folgen wir ihm nach links Richtung Rosheim. Der Erdweg zieht stetig im Tal abwärts durch Felder, bis wir 300 Meter vor der Straße D 435 Rosheim-Rosenwiller auf einer Feldwegkreuzung stehen. Links sehen wir auf einer kleinen Anhöhe zwei Häuser, hinter denen sich die Fromagerie Siffert Frères befindet (siehe Tipp). An dieser Feldwegkreuzung halten wir uns rechts auf dem ansteigenden Weg hinauf bis zur höchsten Stelle des Hügels mit einem Wasserbehälter.

Zur Kirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul

Nach dem Wasserbehälter geht es links auf die vor uns auftauchenden Dächer von Rosheim zu. Das Sträßchen wird zur Rue de la Burck und stößt auf die Rue des Vosges, der wir weiter geradeaus folgen. Nach dem Friedhof marschieren wir rechts die Rue Hohenbourg abwärts. An der T-Kreuzung gelangen wir nach links auf der Rue du Général de Gaulle in Richtung Centre Ville.

Einige Sehenswürdigkeiten bremsen den Schritt und lassen uns nun noch die alte Stadt besichtigen. Gleich links befindet sich hinter den öffentlichen Toiletten ein mittelalterlicher Garten mit Küchen- und Heilpflanzen dieser Zeit. Das Haus nach der Nr. 23 ist das älteste romanische Wohnhaus im Elsass und stammt von 1152. Bald überrascht auf der rechten Seite die monumentale neoklassizistische Kirche Saint-Étienne mit ihren gewaltigen dorischen Säulen.

Nach dem Uhrturm, einem ehemaligen Stadttor, steht rechts vor dem Rathaus der Sechs-Eimer-Brunnen aus dem Jahr 1605, eine sehr schöne Renaissance-Arbeit. Die Touristinfo folgt auf der rechten Seite. Dort bekommt man einen Stadtplan und kleinen Stadtführer. Links dominiert die romanische Kirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul aus dem 12. Jahrhundert mit reichem Figurenschmuck. Es ist ein reiner und schöner Bau in insgesamt klarer Gliederung aus goldgelbem Vogesensandstein, mit üppig geschmückten und verzierten Chorfenstern und Fassaden.

Eine Besonderheit ist die Orgel, 1733 von Andreas Silbermann erbaut. Interessant ist auch das mittelalterliche Spottbild »Jude mit Geldbörse« auf dem Dach der Kirche. Die Kirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul ist ein Hauptwerk an der elsässischen romanischen Straße. Gegenüber der Kirche befindet sich noch ein ganz anderes Schmuckstück: die Boulangerie, Pâtisserie und Salon de Thé Rohmer. Es ist die älteste Bäckerei Frankreichs. Wie wäre es nach der Wanderung mit einer Tasse Kaffee und leckerem Kuchen

Zum Parkplatz am Löwentor

Gestärkt gehen wir noch durch das rote Torhaus. Der Schulturm war auch ein frühes Stadttor. Gleich nach dem Tor wandern wir links die enge Rue du Lion und dann die Rue Braun hoch, gehen durch das Löwentor und stehen nach links gewandt wieder vor dem Parkplatz am Löwentor.

Touren-Charakter

Leichte, meist sonnige Tour auf markierten Weinbergwegen, nur teilweise asphaltiert, durch leicht hügelige Landschaft

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Parkplatz an der Avenue Clémenceau am Löwentor in Rosheim, 210 m

Endpunkt

Parkplatz an der Avenue Clémenceau am Löwentor in Rosheim, 210 m

Route

Aufstieg Parkplatz am Löwentor – Steinkreuz 1:30 Std. – Kreuzung Friedhofsmauer 1:00 Std. Abstieg Kreuzung Friedhofsmauer – Wasserbehälter 0:20 Std. – Kirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul 1:00 Std. – Parkplatz am Löwentor 0:10 Std.

Höchster Punkt

Steinkreuz, 320 m

Leckereien am Weg

Seit 1602 führt die Familie Rohmer die Boulangerie und Pâtisserie Rohmer in der Rosheimer Rue du Général de Gaulle gegenüber der Kirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul. Es werden traditionelle Backwaren, Kuchen und Feinkost stilvoll angeboten. Spezialität ist der Ropfkuche. In der Fromagerie Siffert Frères an der Route de Rosenwiller 35 (D 435) gibt es deftigen Munsterkäse und andere Milchprodukte.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.