Wandern Frankreich: Konditionsrunde ab Oberhaslach
Rocher de Mutzig. Mit einer Höhe von etwas über 1009Metern überragt der Rocher de Mutzig den Donon um wenige Zentimeter. Damit markiert der Mutzigfels die höchste Stelle in den nördlichen Vogesen und trennt das Haseltal vom Breuschtal. Unser Aufstieg erfolgt ab Oberhaslach über die Porte de Pierre, einem markant verwitterten Sandsteinfels.
Wir starten beim Parkplatz nahe dem Kreisverkehr an der D218 und folgen der Rue du Klintz über die Hasel und an einem Weiher vorbei. Gleich danach halten wir uns bei der Straßengabelung rechts. Einen Katzensprung weiter biegt rechts ein Weg nach Nideck ab. Hier bleiben wir geradeaus (roter Punkt), sodass wir auf der Rue du Klintz hoch an den Waldrand gelangen und dort halb rechts auf einen Pfad wechseln. Wo dieser 500 Meter weiter bergauf in einen breiteren Forstweg – die Route de Pioniers – mündet, biegen wir erst links und nach 60 Metern wieder rechts ab. Damit folgen wir weiter dem roten Punkt, zunächst noch leicht ansteigend, im Verlauf wieder bergab zur Forststraße von Weinbaechel. Auf dem nächsten Abschnitt wechseln sich von Ginster gesäumte Waldränder mit kleinen Lichtungen ab, bis wir rechts von uns das freistehende Forsthaus Weinbaechel sehen.
Über den Wildbergpass zur Steinpforte
Sowie wir das Forsthaus passiert haben, halten wir uns links und bleiben auf dem Forstweg Weinbaechel, bis dieser in die Route Forestière du Wildberg mündet und wir auf den GR532 treffen. Hier biegen wir links ab und folgen dem blauen und gelben Kreuz überSchmeerbuchs (dort scharf rechts, dann links auf den schmaleren Pfad wechseln) zum Col du Wildberg. Auf der Passhöhe ist unser erstes Ziel, die Porte de Pierre angeschrieben. Der Zugang erfolgt die ersten 550Meter ab dem Pass über den Katzenbergweg, bis es halb rechts über mehrere Natursteinstufen auf einen Pfad mit Heidelbeeren links und rechts davon geht. Als wir die Wanderung abgelaufen sind, zeigte ein »Steinmännli« den leicht zu übersehenden Abzweig.
Mit dem gelben Kreuz geht es dann stets bergauf um den 902Meter hohen Petit Katzenberg herum und über kreuzende Forstwege hinweg, bis wir schließlich bei der Porte de Pierre ankommen. Bei dem Steintor handelt es sich um einen rosa Sandsteinfelsen, den die natürliche Erosion zu einem Triumphbogen geformt hat. Früher sahen die Menschen in dieser Felsformation eine Teufelspforte, welche den Eingang in das »Verbotene Land« darstellte. Rund um das Tor finden sich Menhire und Schalensteine. Es liegt nahe, dass die Kelten hier ihre Naturgötter verehrt haben. Heute sind das Tor und die Steine ein beliebtes Plätzchen für eine Rast.
Aussichten, so weit das Auge reicht
Weiter geht es auf dem GR53 (rotes Rechteck) durch einen lichten Laubwald hoch auf denRocher de Mutzig. Für den Aufstieg haben wir zwei Möglichkeiten in der Karte angegeben, die sich in Länge und Steigung unterscheiden. Oben angekommen, eröffnet sich uns eine herrliche Aussicht nach Nordosten über das Moosbach- und Haselbachtal zu den bewaldeten Kuppen rund um die Burgruine Nideck und nach Westen ins benachbarte Moselgebiet. Schauen wir nach Südwesten, erkennen wir in der Ferne den Donon, während sich direkt südlich von uns das Breuschtal (elsässisch: Brischtal, franz.: Vallée de la Bruche) erstreckt. Darüber hinweg ist das Massiv des Champ des Feu zu sehen. Diese weite Aussicht haben wir übrigens dem Orkan Lothar zu verdanken, der am Zweiten Weihnachtstag 1999 in den Vogesen wie auch im Schwarzwald unzählige Bäume umstürzte. Für den Mutzig selbst sind die aus Sandstein und Kieseln gebildeten Konglomerate charakteristisch, die sich wie übergroße Würfel um den Gipfel gruppieren. An einem dieser Blöcke gedenkt der Vogesenclub des heiligen Christophorus, dem Schutzpatron der Wanderer.
Über den Feengarten nach Kappelbronn
Eine Viertelstunde, nachdem wir den Mutzig wieder verlassen haben, erreichen wir am Col du Narion eine Schutzhütte mit Grillplatz. Hier verlassen wir den GR53 und biegen links auf den rot-weiß-rot markierten Forstweg Richtung Lutzelhouse ab. Wo sich dieser nach 200Metern gabelt, halten wir uns links, um gut anderthalb Kilometer weiter scharf rechts abzubiegen. Im Vergleich zum unteren Weg ist diese Strecke länger, dafür aber auch flacher. Über die Route Forestière du Jardin des Fées gelangen wir danach zumJardin des Fées, dem heute mit Heidelbeeren reich bewachsenen Feengarten. Nachdem wir die besondere Stimmung dieses abgeschiedenen Ortes in uns aufgenommen haben, erfolgt der Abstieg zu den wenigen Häusern von Kappelbronn. Auf dem Weg dorthin orientieren wir uns zunächst noch am gelben Ring, bis wir wieder auf den GR53 treffen.
Abstieg durch das Soultzbachtal
Auf dem Fernwanderweg laufen wir in einer Art Halbkreis um Kappelbronn herum. Sobald wir den Eimerbach überquert haben, zweigen wir jedoch links ab und folgen somit dem roten Ring, der uns quer durch den Wald und über zwei Zäune mit Übergangshilfe auf den GR532 (gelbes Rechteck) leitet. Weiter geht es talwärts entlang des Soultzbachs zum Soultzbach-Wasserfall. Beim Abstieg zum Wasserfall über weichem Untergrund und lockerem Geröll bitte aufpassen! Der letzte Wegpunkt liegt bei der Waldeinsamkeit. Um zum Startpunkt zurückzukommen, wechseln wir bei dem Platz auf die linke Seite des Soultzbachs und orientieren uns auf dem letzten Abschnitt an den gelben Schrägkreuzen, bis wir die ersten Häuser von Oberhaslach sehen. Dort gelangen wir über die Rue du Mittenbach hinunter zum Dorfweiher und zum Parkplatz, wo wi sicherlich erschöpft, aber auch stolz auf einen erfüllten Wandertag zurückblicken können.
Region
Touren-Charakter
Konditionell anspruchsvolle Runde, die aber den Wanderer mit tollen Felsformationen und Aussichten vom Mutzig-Felsen belohnt. Stöcke sind von Vorteil.
Beste Jahreszeit
April bis Oktober
Ausgangspunkt
Großparkplatz in Oberhaslach, 270m
Endpunkt
Großparkplatz in Oberhaslach, 270mRoute
Oberhaslach - Col du Wildberg 1.45Std., Col du Wildberg - Porte de Pierre - Rocher de Mutzig 1.25Std., Rocher de Mutzig - Jardin des Fées 1.25, Jardin des Fées - Oberhaslach 2.40Std., insgesamt 7.15Std.
Höchster Punkt
Rocher de Mutzig, 1009 mJardin des Fées
Auf dem Vorsprung des Jardin des Fées befinden sich ein 1,20 Meter hoher Menhir sowie mehrere umgestürzte Menhire (Hinkelsteine). Diese aufgerichteten, langen Steine wurden in der Vergangenheit zu kultischen Riten verwendet. In den Menhiren auf dem Jardin des Fées sehen die Archäologen einen ehemaligen Steinkreis. Auch gibt es Anzeichen dafür, dass sich auf dem Fels die Reste einer 3000 Jahre alten Ringmauer und astronomische Markierungen befinden, welche als Kalender gedient haben mögen. Laut einer Legende sollen Feen die Steine genutzt haben, um Zaubertränke herzustellen.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.