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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Frankreich: Hohneck – Lac de Schiessrothried

Anspruch:
schwer
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
13.4 km
Aufstieg:
610 m
Abstieg:
610 m

Von Le Gaschney aus geht's im langen Anstieg über Hochalmen auf den Gipfel des Hohneck mit ausgezeichnetem Rundblick. Der anspruchsvolle Abstieg verläuft durch eine ein-zigartige Fels- und Waldwildnis. Der Karsee Lac de Schiessrothried gleicht einer dunkelgrünen Samtfläche.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Im Wintersportort Le Gaschney gehen wir vom großen Parkplatz in Richtung Le Hohneck (Markierung rot-weiß-roter Balken), vorbei an der Ferme Auberge Gaschney und an der Talstation des Sessellifts. Auf 1100 m Höhe ist die Waldgrenze erreicht, und es breiten sich große Weiden mit einzelnen Wacholderbüschen aus. An der Ferme Auberge Schiessroth öffnet sich der Blick auf das Hohneck und hinunter auf den Karsee Lac de Schiessrothried. Der mittlere Weg oberhalb der Ferme Auberge Schiessroth (Markierung roter Balken) bringt uns weiter hinauf. Der Weg unterhalb des Petit Hohneck ist nun weniger steil, aber enorm felsig. In diesem Bereich stehen sehr viele Gämsen, die sich gut beobachten lassen, da sie nicht sehr scheu sind. Von der Ferme Auberge Schiessroth bis hinauf zum Col du Schaefertal können manchmal bis zu 30 Tiere gezählt werden.

Am Col du Schaefertal gibt es schon eine schöne Aussicht in das Tal der Kleinen Fecht. Hier zeigt der Wegweiser mit dem roten Balken zum Hohneck nach links hoch. Die Weideflächen weisen einen immer größeren Anteil an robusten niedrigen Beerenpolstern auf. Unten liegt still der grüne Lac de Schiessrothried. Bald stehen wir auf dem Gipfel des Hohneck (1:30 Std.) mit fantastischem Rundblick. Ein Panoramatisch hilft, die Berge einzuordnen. Im Westen ist Lothringen, im Norden steht in der Ferne der Donon, im Osten breitet sich der Schwarzwald aus, und im Süden erhebt sich der Grand Ballon.

Links an der Terrasse des Restaurants vorbei weist das Schild mit dem rot-weiß-roten Balken zum Col du Wormspel. Am Col du Wormspel (1:40 Std.) bleiben wir geradeaus an der Kammlinie Richtung Kastelberg, nun mit der Markierung gelbes Kreuz. Kaum ist der Schnee weg, blühen auch schon die gelben Narzissen büschelweise. Sie sind relativ selten, weil sie nur auf kalkarmen Bergwiesen wachsen, was bei dem Granituntergrund in diesem Teil der Vogesen der Fall ist.

An der Ferme Auberge Kastelberg (2:40 Std.) fällt der Blick hinunter ins Tal der Großen Fecht. In der Kehre der Almstraße neben der Ferme Auberge zweigt nach links ein kleiner Weg nach Gaschney ab (Markierung blauer Balken). Der Pfad fällt nach den Weideflächen durch Mischwald aus Vogelbeere, Bergahorn, Rotbuche, Fichte und Tanne stetig abwärts.

An einer Hütte mit grünem Dach gehen wir an Wald- und Weiderand auf dem Steig nach links (Wegweiser Richtung Gaschney, Markierung blauer Balken). Ein Schild weist auf die Schwierigkeit des Pfades hin. Bald fordert der Steig durch schweres Gelände unsere ganze Aufmerksamkeit, denn der felsige Untergrund verlangt Trittsicherheit. Dabei bewegen wir uns in einer ganz besonderen Fels- und Waldwildnis, die uns staunen lässt.Durchwegs ist der Steig mit dem blauen Balken ausgezeichnet, und trotzdem ist der Pfad manchmal nicht gleich zu sehen. Orientierungssinn ist gefragt, um erkennen zu können, wo es in der Wildnis weitergehen könnte. Einige schwierige Stellen sind mit eisernen Stufen und Geländerseilen abgesichert. Unterhalb der schroffen Spitzköpfe müssen wir eine schwierige, alte Bergsturzschutthalde queren. Danach folgt eine Felstraverse, die nur für schwindelfreie Wanderer geeignet ist. Schilder empfehlen, hier nicht zu verweilen, sondern schnell weiterzugehen, um sich nicht unnötig durch möglichen Steinschlag zu gefährden.

Dann sind die schweren Wegpassagen geschafft, und der Pfad läuft gleichmäßig in Serpentinen durch hohen Mischwald abwärts. Bald schimmert der Karsee Lac de Schiessrothried unten durch die Bäume. An einem breiteren Weg biegen wir in spitzem Winkel nach rechts zum See (Schild »Le Lac«) ab. Am dunkelgrünen Lac de Schiessrothried (4:00 Std.) gehen wir über die Staumauer, an deren Ende ein Picknicktisch zur verdienten Rast einlädt.

Am Ende der Staumauer nehmen wir dann den zweiten Weg rechts (blauer Balken), der Richtung Gaschney in den Wald hochsteuert. An der Wegspinne Mohrenloch wenden wir uns nach links über die Weide und steigen nach 100 m an der Gabelung den linken Pfad hinauf. Hier, in den gemischten Flächen aus Weiden und Wald, ruft im zeitigen Frühjahr der Kuckuck, um sein Revier abzugrenzen. Er legt ja schon im April sein Ei in die Nester anderer Vögel und frisst schlau ein Ei des Wirtsvogels weg, damit die Anzahl wieder stimmt.

Auf dem Chemin du Mohrenloch kommen wir bequem nach Le Gaschney (5:00 Std.) zum Parkplatz zurück,wo wir gestartet sind. Nur die Ferme Auberge Gaschney könnte uns am Ende noch aufhalten.

Lac de Schiessrothried

Wie alle anderen Seen hier oben am Vogesenkamm entstand auch der auf 930 m Höhe liegende Lac de Schiessrothried vor 10 000 Jahren als Gletscherschmelzsee. Allerdings verlandete er später dann in dem glazial geformten Talkessel zu einer Torfmoorfläche. Im 19. Jh. bauten die Menschen aus dem Münstertal eine Staumauer, um das Wasser für die unten ansässigen Sägemühlen und Textilindustrien energetisch verwenden zu können.

Ausgangspunkt

Le Gaschney, Parkplatz

Wegbeschaffenheit

Langer An- und anspruchsvoller Abstieg (Trittsicherheit, Schwindelfreiheit!)

Freud & Leid

Das Hohneck ist der höchste Punkt in den Vogesen, der über die Route des ­Crêtes mit dem Auto angefahren werden kann. Planen Sie diese Wanderung also nicht an einem Wochenende in der Ferienzeit – die ausgezeichnete 360°-Fernsicht möchten bei gutem Wetter viele Menschen genießen. Der Abstieg über die Felsen erfordert Aufmerksamkeit.

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