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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Frankreich: Felskanzeln bei Engenthal

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
14.9 km
Aufstieg:
620 m
Abstieg:
620 m

Himbeeren und Backofen. Nach dem Abstecher zur Wangenbourg führt uns diese Runde ins Departement Moselle zum Col de la Schleif. Ein Stück weiter ermöglicht uns ein weiterer Abstecher zum Backofenfels eine gleichsam überraschende wie grandiose Sicht über Lothringen. Allein dafür sollten wir uns diese Wanderung gut merken.

Der Aufstieg auf den Bergfried wird mit einer schönen Rundsicht über Wangenbourg- Engenthal belohnt. wandern, mittel
Der Aufstieg auf den Bergfried wird mit einer schönen Rundsicht über Wangenbourg- Engenthal belohnt.© Anette Freudenthal, Lars Freudenthal
Beschreibung

Engenthal zählt zu den Orten im Elsass, die trotz ihrer Lage abseits der Hauptverkehrswege stark touristisch geprägt sind. So fallen einem schon bei der Anreise über Schneethal nach Engenthal-Wangenbourg mehrere Hotels auf. Entsprechend leicht ist die Tourist-Info mit dem Parkplatz daneben zu finden. Ab da geht es die ersten Meter über die Rue de General de Gaulle bis zu einem Kriegerdenkmal.

Abstecher zur Wangenbourg

Zunächst lassen wir das Denkmal linker Hand liegen und laufen über die Rue du Château hinauf zum Château du Wangenbourg (roter Ring). Der Zugang zur Festung erfolgt an der Ostseite über eine neue Holzbrücke. Die aus dem 13.Jahrhundert stammende Festung ist in mehrere Bauwerke unterteilt. Noch sehr gut erhalten bzw. restauriert ist der Anfang des 14.Jahrhunderts errichtete Bergfried. Die obere Plattform des Turms bietet eine schöne Sicht nach Westen über Wangenbourg zu den umliegenden Wäldern und Hügeln der Vogesen. Im Norden sind der Brotschberg-Turm und die Burgruinen von Geroldseck und Haut-Barr zu erkennen. Drehen wir uns nach Süden, rücken indes die bewaldeten Hänge rund um Nideck, den Schneeberg und Rocher de Mutzig sowie den Donon ins Bild.

Nach dem Besuch der Burg kehren wir auf demselben Weg zum Kriegerdenkmal zurück, wo wir rechts abbiegen und nun dem roten Kreuz folgen. Damit verlassen wir den Ort auf der Rue des Écoles (Straße der Schulen). Gut einen Kilometer weiter kreuzen wir eine Forststraße und es geht auf einem mit gelbem Kreuz markierten Pfad durch den Wald und über die D218 Richtung Steigenbach. Wo wir das zweite Mal auf die Departementsstraße treffen, nutzen wir diese, um die Mossig zu überqueren. Gleich nach dem Gasthaus Des Vosges wechseln wir dann beim  Steigenbach auf den GR532 (gelbes Rechteck) und kommen nach Obersteigenbach.

Über Goldbrunnen und Mühlbergfelsen zum Himbeerfels

Nach dem Besuch der Kapelle folgen wir dem GR532 weiter über denGoldbrunnen Richtung Himbeerfels. Auf diesem Abschnitt befinden wir uns zunächst in etwa parallel zur D143. Wo sich der Waldweg gabelt, halten wir uns jedoch rechts, sodass wir über einen etwas steileren Pfad wieder an die Straße kommen. Am oberen Ende des Pfads folgen wir der D143 links bis in die scharfe Rechtskurve. Wer die Tour etwas abkürzen möchte, kann ab dort den direkten Weg zum Himbeerfels nehmen. Schöner finden wir es, rechts vom GR abzubiegen und den Wurzelpfad (gelbes Kreuz) hinauf zum  Rocher du Muhlberg zu steigen. Bei dem etwas deplatziert wirkenden Felsturm handelt es sich um einen Kletterfelsen von beachtlichen Ausmaßen.

Sowie wir diesen passiert haben, mündet der Pfad in einen breiteren Schotterweg. Wir halten uns links und sehen dann auch schon wieder das nächste gelbe Kreuz, sodass wir sicher zum GR532 zurückfinden. Gut 1,2Kilometer weiter haben wir die Grenze zum Departement Moselle überquert und den Himbeerfels erreicht. In verschiedenen Karten haben wir hier ein Aussichtssymbol entdeckt – womöglich gab es auch mal eine Aussicht. Inzwischen aber ist die Sicht größtenteils von Bäumen versperrt, sodass der Felsen nun ein an heißen Tagen angenehm schattiges Plätzchen bietet. Der Abstieg erfolgt zum  Col du Himbeerfels über grobe Sandsteinblöcke und einen von Heidelbeeren gesäumten Pfad.

Blick in den Saargau

Auf dem Himbeerfelspass wechseln wir auf den mit rot-weiß-roten Zeichen ausgewiesenen GR534 (in etwa geradeaus) und wandern über den  Eichelkopf zum weitläufigen Rast- und Parkplatz auf dem  Col de la Schleif. Wir überqueren die Passhöhe, ignorieren die ersten beiden Wege, die halb rechts abzweigen und folgen dem blauen Schrägkreuz zumBackofenfels. Der Zugang erfolgt über einen Pfad, der rechts vom Forstweg in einen Waldstreifen abzweigt. Einen Steinwurf danach öffnet sich die Sicht unvermittelt. War die Runde bisher von Wäldern geprägt, liegen uns plötzlich große Teile Lothringens zu Füßen. Direkt vor uns erhebt sich die St.-Leons-Kapelle auf einer Geländekuppe. Dahinter reicht die Sicht über das Tal der Zorn bis weit in den Saargau hinein.

Mit diesen tollen Eindrücken kehren wir zurück zum  Col de la Schleif. Dort halten wir uns nun rechts und wandern auf dem GR53 (rotes Rechteck) immer nahe der Grenze von Lothringen zum Elsass bis hinunter zum Forsthaus Rosskopf. Achtung: Wo der breite Weg eine auffallende Linkskurve beschreibt, wechselt der GR links auf einen leicht zu übersehenden Pfad. Beim Forsthaus angekommen, überqueren wir die Mossig. Auf dem letzten Abschnitt ist die Wegkennzeichnung leider etwas lückenhaft. Als Orientierung hilft, dass wir uns nun immer am Rand von Engenthal-Wangenbourg befinden; auch treffen die einzelnen Wanderwege im weiteren Verlauf wieder zusammen. Mit etwas Umsicht sollten wir auf die Rue des Châtaigniers (Kastanienstraße) kommen, die in die Route de Panorama mündet.

Einen Katzensprung weiter erfolgt dann links der Abstieg zur Rue de Géneral de Gaulle, wo wir bei der      Tourist-Info zufrieden auf die etwas längere, aber doch sehr schöne Tagestour zurückblicken können.

Touren-Charakter

Die Runde verläuft auf schattigen Wegen und sehr schönen Waldpfaden, die im Abstieg Trittsicherheit erfordern; überraschender Ausblick beim Backofenfels.

Beste Jahreszeit

März bis November

Ausgangspunkt

Tourismusbüro der Elsässischen Schweiz, 455m

Endpunkt

Tourismusbüro der Elsässischen Schweiz, 455m

Route

Abstecher Wangenbourg 0.30Std., Kriegerdenkmal - Obersteigen 0.45Std., Obersteigen - Himbeerfels - Backofenfels 2Std., Backofenfels - Wangenbourg-Engenthal 1.45Std., insgesamt 5Std.

Höchster Punkt

Eichelkopf, 765 m

Église de l’Assomption – Kirche Mariä Himmelfahrt

In dem beschaulichen Obersteigenbach ist die kleine Kirche Mariä Himmelfahrt von Bedeutung. Sie gehörte einst zu einem 1221 gegründeten Hospiz, in dem der Augustinerorden tätig war. In der Klosteranlage beherbergten die Augustiner auch Reisende auf ihrem Weg über die Vogesen nach Lothringen. Das raue Klima und die unsichere Lage führten Anfang des 14.Jahrhunderts dazu, dass ein Teil des Ordens ins nahe Saverne zog und dort das Steigener Kloster gründete. Obwohl die Kapelle größtenteils romanisch ist, beinhaltet sie auch erste gotische Elemente, deren behutsame Umsetzung später entstandene Kirchenbauten im Elsass beeinflusst hat.

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