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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Frankreich: Fachwerk, Wein und Burgen bei Andlau

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:45 Std.
Länge:
8.7 km
Aufstieg:
330 m
Abstieg:
330 m

Herz, was willst du mehr?. Schon bei unserem ersten Besuch waren wir von den vielen Fachwerkhäusern in Andlau begeistert. Umgeben von Weinbergen und Wäldern, gruppieren sie sich um die Kirche Saints-Pierre-et-Paul. Diese geht auf die Abtei Andlau zurück, die um 880 von der Kaiserin Richardis an der Stelle gegründet wurde, die ihr eine Bärin gezeigt hatte.

Beschreibung

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die nach der Französischen Revolution aufgelöste Abtei der Benediktinerinnen immer wieder baulich stark verändert. Der älteste Teil ist die im 11.Jahrhundert entstandene Krypta.

Älter soll nur ein Loch im Boden der Krypta sein, welches die Bärin hinterlassen haben soll. In der Krypta ist auch eine romanische Skulptur der Bärin von Andlau zu sehen. Mit der Skulptur wurde quasi der Bär ersetzt, den man in Erinnerung an die Gründungsgeschichte während des Mittelalters im Hof der Abtei gehalten hatte. Andlau liegt heute an der Romanischen Straße, die im Elsass 120 Baudenkmäler aus der Zeit der Romanik miteinander verbindet.

Durch die Weinberge zum Col du Crax

Vom Parkplatz der Kirche St.-Pierre-St.-Paul laufen wir vor zur Straße, überqueren die D425 und den Fluss Andlau und biegen rechts auf den Sentier de la Grotte ab. Einen Bärensprung weiter kommen wir zur kleinen Lourdesgrotte von Andlau. Mit reizvollen Blicken über die Andlau bleiben wir auf dem Weg, bis dieser nach 280Metern in die Rue du Kastelberg übergeht. Dort biegen wir links ab und folgen fortan dem gelben Ring Richtung Col du Crax. Der leicht zu laufende Weg führt über eine spitze Kehre in die Weinberge von Andlau. Auf dem Weg zum Christuskreuz können wir es langsam angehen lassen. Die Sicht über das Tal und die Fachwerkhäuser von Andlau ist einfach herrlich. Nördlich vom Kreuz durchqueren wir weitere Weinfelder, ehe wir mit dem gelben Ring vom breiten Weg abzweigen, die kurze Passage zum Waldrand nehmen und der Beschilderung steil bergan zum Col du Crax folgen.

Hoh-Andlau

Auf der Passhöhe treffen sich mehrere Wege. Wir wählen den linken Weg, sodass wir weiter bergauf laufen und nach gut 500Metern denRocher Sainte Richarde erreichen. Der exponierte Felsen bietet eine weite Sicht von der Rheinebene im Südosten über das Tal der Andlau bis zu den weiter südlich und westlich gelegenen Kuppen der Vogesen. Vom Ausblick ist es dann nur noch ein kurzes Stück über die Kreuzung beim Silberberg zum Château d’Haut-Andlau.

Über den Hungerplatz zur Spesburg

Nach dem Besuch nutzen wir den Weg um die Burg herum, um zur Westseite der Festung zu gelangen. Weiter geht es dann mit dem blauen Dreieck immer in westnordwestlicher Richtung durch den Wald zumHungerplatz. Wie die von Wäldern umschlossene Lichtung zu ihrem Namen kam, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Dafür ist die Auberge du Hungerplatz am Kreuzungspunkt einiger Wanderwege ideal gelegen, um etwaigen Hungergefühlen zu begegnen. Auf der Speisekarte des beliebten Ausflugslokals finden sich neben einfachen Gerichten einige elsässische Spezialitäten.

Gut gestärkt folgen wir anschließend ab dem Hungerplatz dem roten Schrägkreuz am Parkplatz vorbei ein Stück entlang der Straße, dann – nach etwa 200Metern – links durch den Wald zum Château du Spesbourg. Wie die Burg Andlau diente die 1247 erstmals erwähnte Festung dem Schutz der Abtei Andlau. Bemerkenswert sind die gut erhaltenen, hohen Außenmauern der Wohngebäude mit gotischen Fensteröffnungen und großen Kaminen. Seit 1985 kümmert sich ein Verein um Sicherung und Erhalt der Burgruine, welche heute auch den Rahmen für Gospelkonzerte und Chorauftritte bildet. Daneben eignen sich die Fenstersimse ideal für mittelalterlich angehauchte Porträtaufnahmen.

Nach dem Besuch der Spesburg kehren wir zu den letzten Wegweisern zurück. Für den Rückweg nach Andlau gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir sind zunächst 15 Minuten dem roten Schrägkreuz bis zum Abzweig zur Burg Hoh-Andlau gefolgt, bevor wir auf den mit blauem Punkt (und rotem Ring) gekenn­zeich­neten Weg gewechselt haben und diesen durch den Wald und über die Rue du Château bis zur Einmündung in die D425 hinabgelaufen sind. Sowie wir die Durchgangsstraße überquert haben, erreichen wir so mit der Auberge Ancienne Scierie eine zweite Möglichkeit zur Einkehr. Für den letzten Abschnitt laufen wir dann an der Auberge vorbei Richtung Le Hohwald, verlassen die Straße aber sogleich wieder, um die Andlau zu überqueren. Mit der Markierung rot-weiß-rot geht es dann parallel zum Bach bzw. flussabwärts zurück zur Dorfmitte. Wer mag, kann auf diesem letzten Abschnitt einen mit überdachter Bank ausstaffierten Bereich an der Andlau für ei Kneipp-Fußbad nutzen. Sobald die Füße wieder trocken sind, geht es wahlweise in eine der Weinstuben von Andlau oder auch direkt zurück zur Kirch St.-Pierre-St.-Paul.

Touren-Charakter

Nach dem teils kräftigen Aufstieg über den Col du Crax zum Rocher Sainte Richarde angenehm zu laufende Runde auf Waldpfaden und -wegen.

Beste Jahreszeit

März bis Oktober

Ausgangspunkt

Kirche St.-Pierre-St.-Paul, 237m

Endpunkt

Kirche St.-Pierre-St.-Paul, 237m

Route

Andlau - Rocher Sainte Richarde 1Std., Rocher Sainte Richarde - Château Andlau - Hungerplatz 0.30Std., Hungerplatz - Château du Spesbourg - Andlau 1.15Std., insgesamt 2.45Std.

Höchster Punkt

Nahe Hungerplatz, 495 m

Haut-Andlau – Hoh-Andlau

Die im 13.Jahrhundert errichtete Burg wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrmals verstärkt, um mit der Entwicklung der stärker werdenden Feuerwaffen Schritt zu halten. Als eine der wenigen Festungen im Elsass blieb die Burg Hoh-Andlau noch bis ins 18.Jahrhundert bewohnt. Erst im Zuge der französischen Revolution wurde sie beschlagnahmt und an einen Baustoffhändler verkauft, der Teile der Burg abtragen ließ, bis sie die Familie Andlau 1820 zurückkaufte. Heute ist die Burg mit ihren zwei erhaltenen Rundtürmen ein weithin sichtbares Wahr­zeichen der Umgebung. Die Besichtigung der imposanten Ruine gehört damit zum Pflichtprogramm.

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