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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Frankreich: Einsame Bergseen bei Ermensbach

Anspruch:
schwer
Dauer:
05:45 Std.
Länge:
16 km
Aufstieg:
750 m
Abstieg:
750 m

Stille zum Greifen nah. Der Titel nimmt es vorweg. Auf dieser Runde erlebt der Wanderer vor allem eines: Ruhe. Ermensbach liegt im Seitental einer Sackgasse. Von dieser geht es nur aus eigener Kraft hoch zur Grenze nach Lothringen, wo wir dem beliebten Fernwanderweg GR5 bis auf den Tête des Charbonniers folgen.

Der Große Neuweiher dient heute der Erholung und Fischzucht. wandern, schwer
Der Große Neuweiher dient heute der Erholung und Fischzucht.© Anette Freudenthal, Lars Freudenthal
Beschreibung

Ab dem Parkplatz Ermensbach geht es an der Kapelle vorbei zum westlichen Ende von Ermensbach. Dort biegen wir rechts in die Rue de la Mine ab und wechseln oberhalb der letzten Häuser in der Straße auf den mit blauem Punkt gekennzeichneten Pfad. Dieser beschreibt eine Schlaufe zurück an den Ortsrand, ehe er einen schmalen Waldstreifen kreuzt und in einen Forstweg mündet. Einen Katzensprung danach (links) setzt sich der Pfad an der rechten Seite fort, tangiert gleich einen weiter oben verlaufenen Forstweg und nimmt schließlich durch den Wald Kurs auf den Petit Neuweiher.

Zum D’Stauibecka von de Nèiweiher

Direkt unterhalb des Kleinen Neuweihers führt eine Brücke über den Neuweiherbach. Wer ein paar Meter sparen möchte, kann hier geradeaus weiterlaufen. Der Weg führt über die Ostseite des Sees auf den GR531. Ansonsten überqueren wir bei der Brücke den Wildbach und passieren denPetit Neuweiher auf dessen Westseite. Er ist durch einen Damm vom etwas höher gelegenen Grand Neuweiher getrennt. Dort spätestens treffen wir auf den GR531 (blaues Rechteck).

Auf dem Damm informiert eine Tafel über die Geschichte und Besonderheiten der erstmals im 16. Jahrhundert angelegten Staubecken. Dabei ist das Schild selbst eine Besonderheit, denn neben dem französischen Text ist eine zweite Version im Elsässisch-Alemannischen verfasst. So auch die Sage vom Dambürle. Mit dem gestauten Wasser wurde zunächst eine Schmiede, später eine Textilfabrik bis ins Jahr 1960 versorgt. Zwischen 2004 und 2007 wurde der alte und marode gewordene Damm an der natürlich entstandenen Engstelle zwischen den Seen verstärkt. Heute sind die Weiher mit der Auberge du Neuweiher am südwestlichen Seeufer ein beliebtes Ausflugsziel.

Über den Sternsee zum Barschpass

Sowie wir den Damm überquert haben, treffen wir auf den Weg, der beide Seen an der Ostseite passiert. Hier biegen wir links ab und erklimmen auf dem GR531 den Südwesthang des Moyenne Bers. Auf dem felsigen Pfad gewinnen wir nun rasch an Höhe, wobei mehrere Kehren die Steigung entschärfen. Wo der Wald weiter oben die Sicht freigibt, liegt der Große Neuweiher bereits weit unter uns. Nachdem wir den Gipfel des bewaldeten Moyenne Bers passiert haben, erreichen wir eine ausgedehnte Orchideenwiese. Hier gabelt sich der Weg. Links sind es nur 350Meter bis auf unseren Rückweg. Um zum Sternsee zu gelangen, halten wir uns also rechts und folgen damit dem GR531 über den unzugänglichenRocher du Corbeau – den Rabenfelsen – und einen mit Drahtseilen gesicherten Pfad zum Lac des Perches.

Der »Barschsee«, so die französische Bedeutung, ist als Karsee durch einen Gletscher entstanden. Auf drei Seiten ist er von steilen Berghängen umgeben, die ihn zu einem beliebten Rastplatz inmitten eines Schutzgebiets machen. Der See wurde ebenfalls im 16.Jahrhundert wiederaufgestaut, wobei der Wanderweg heute a flachen Auslauf des Sees entlangführt. Weiter geht es durch den Wald bis zum Col des Perches. Auf der Passhöhe biegen wir links ab und wechseln damit vom GR531 auf den GR5 (rotes Rechteck). Nach knapp 200Metern öffnet sich die Sicht erst bei einem kleinen Rastplatz, dann bei einem in den Karten vermerkten Aussichtspunkt über den Sternsee und das Neuweihertal zu den Bergen südlich des Seebachs. Schließlich gelangen wir durch den Wald wieder auf die Orchideenwiese, die wir schon vom Hinweg kennen. Hier kreuzt der GR5 einen blau-weiß-blau markierten Weg, der den Rouge Gazon in Lothringen mit Neuweiher verbindet. Bei der Kreuzung können wir ruhig kurz vom Fernwanderweg abweichen und über die nahe Quelle zu einem größeren Rastplatz mit Feuerstelle und einer begrünten Hütte laufen.

Abstieg nach Ermensbach

Westlich der Hütte trifft unser Weg wieder auf den GR5, dem wir im weiteren Verlauf über einen Aussichtspunkt auf die beiden Neuweiher und den Tête des Charbonniers zum Col des Charbonniers, dem Köhlerpass, folgen. Während der Fernwanderweg ab der Passhöhe den Elsässer Belchen ansteuert, biegen wir links auf den mit blauem Dreieck beschilderten Pfad ab. Auf diesem geht es bergab durch den Wald auf eine mit Gelbem Enzian reich bestandene Bergwiese zurFerme Auberge du Gresson. Mit ihrer Sonnenterrasse bietet die hübsch gelegene Auberge nochmals eine schöne Gelegenheit, die Tour mit einer ausgiebigen Pause zu unterbrechen. Danach können wir ganz entspannt dem blauen Dreieck an den Waldrand, dann rechts ab bis hinunter nach Ermensbach folgen, wo diese landschaftlich besonders reizvolle Wanderung beim Parkplatz Ermensbach endet.

Touren-Charakter

Sehr ruhige Bergwanderung zu entlegenen Seen nahe dem Departement Vogesen. Die Pfade haben teils alpinen Charakter, der griffiges Schuhwerk erfordert.

Beste Jahreszeit

Mai bis Oktober

Ausgangspunkt

Ermensbach, 546m

Endpunkt

Ermensbach, 546m

Route

Ermensbach - Grand Neuweiher 1.15Std., Grand Neuweiher - Aussicht Seen von Neuweiher 2-2.15Std., Aussicht Seen von Neuweiher - Ermensbach 2-2.15Std., insgesamt 5.15-5.45Std.

Höchster Punkt

Aussicht Seen von Neuweiher,1160 m

Das Dambürle

Wenn hinter dem Elsässer Belchen die Sonne untergegangen war, hatte man einst monotone Trommelschläge hören können. Sowohl das seltsame Instrument wie auch der Musiker, den die Leute Dàmmbürla nannten, waren im Tal unbekannt. Aber in der eintönigen Musik steckte eine magische Kraft, welche Spaziergänger überwältigte, wenn sie zu später Stund’ am Berg unterwegs waren. Wer sich nicht die Ohren zustopfte, lief wie hypnotisiert der verhexten Trommel die ganze Nacht lang nach. Wenn dann der Morgen dämmerte, konnte der einmal in den Bann des Instrumentes Gezogene vor Müdigkeit nicht mehr weiter oder lag mit kaputten Gliedern oben auf dem Belchen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.