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Wandergenuss
wandern

Wandern Frankreich: Dambach-la-Ville bis Burg Bernstein

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:20 Std.
Länge:
6 km
Aufstieg:
320 m
Abstieg:
320 m

Edle Weinlagen und weite Wälder. Vom authentischen Weinort Dambach-la-Ville führt die Wanderung über die Chapelle Saint-Sébastien steil aufwärts zur Ruine Bernstein mit grandioser Aussicht. Zurück geht es durch ein enges Bachtal in das herrliche Dambach-la-Ville.

Beschreibung

Zur Chapelle Saint-Sébastien

Vom Parkplatz am Porte de Blien­schwiller, auf dem Störche klappern, beginnt die aussichtsreiche Wanderung in westliche Richtung neben dem gelben Haus. Ein hölzerner Wegweiser und die Markierung gelber Punkt weisen zur auch gleich sichtbaren Chapelle Saint-Sébas­tien in die Weinberge hinauf. Die Chapelle Saint-Sébastien hat einen romanischen Turm und einen gotischen Chor. Der barocke Hochaltar ist reich verziert und dem Heiligen Sebastien geweiht. Die Kirche hat durch die verschiedenen Baustile eine besondere Ausstrahlung. Es ist die Pfarrkirche des verschwundenen Dorfs Oberkirch aus dem 12. Jahrhundert. Die Einwohner haben sich einst wegen der vielen Überfälle und Kriege im befestigten Dambach-la-Ville niedergelassen. Auf der Rückseite der Kirche befindet sich ein offenes Beinhaus.

Zum Bibelefelsen

An der Kirche vorbei steigen wir mit der Markierung blauer Punkt in Richtung Bernstein neben dem großen Weinberg der Grand-Cru-Lage Frankstein höher. Glücklicherweise führt der steile Aufstieg meist durch erfrischend schattigen Mischwald. An einem wunderbaren Aussichtsplatz mit Bänken genießen wir die schöne Aussicht über Dambach-la-Ville. Etwas weiter oben stoßen wir im Wald auf den imposanten Bibelefelsen aus Granit.

Zum Château du Bernstein

An einer Weggabelung wählen wir die rechte Spur. Blaue Markierungspunkte begleiten uns weiter aufwärts durch den Wald, in dem auch Eiben und nordamerikanische Weymouthskiefern stehen. Durch das Blätterwerk grüßt uns schließlich das spätromanische Gemäuer des Châ­teau du Bernstein. Der Name stammt gemäß einer Sage von Bärenstein und nicht von der Bezeichnung für den Schmuckstein aus Baumharz. Ein Kind soll damals im Wald einen Bären gesehen haben. Die Burg, um 1009 erstmals schriftlich erwähnt, zählt zu den ältesten Burganlagen im Elsass. Die heutigen Granitmauern stammen jedoch aus dem frühen 13. Jahrhundert. Burg Bernstein wurde auf einem strategisch günstigen Granitfelsen erbaut. Es gibt eine Oberburg mit einem fünfeckigen Bergfried, der bestiegen werden kann.

An den zweigeschossigen Palas schließt östlich der romanische Kapellenturm an, der im Obergeschoss eine Burgkapelle enthielt. Die Unterburg liegt auf dem östlichen Teil des Felsens. Dann gibt es da noch den erst im 15. Jahrhundert errichteten Torturm mit Schießscharten. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf Hugo IV. von Egisheim zurück. Der Graf ließ seine Frau Heilwig von Dagsburg auf Burg Bernstein wohnen, um diese vor Angriffen zu bewahren. Heilwig war die Mutter von Papst Leo IX., der als Bruno von Egisheim-Dagsburg geboren wurde. Die Burg war von 1144 bis 1225 in Besitz derer von Egisheim-Dagsburg. Die ursprüngliche Anlage wurde Ende des 12. Jahrhunderts zerstört, später aber von den Grafen von Egisheim in ihrer heutigen Form wiederaufgebaut. Die Anlage wurde im Dreißigjährigen Krieg geplündert und zur Zeit der französischen Revolution endgültig zerstört.

Zum Wiebach

Der Abstieg beginnt vorerst auf dem Weg des Aufstiegs, der neben der Markierung blauer Punkt auch das gelbe Kreuz in Richtung Wiebach aufweist. Beachtenswert sind die mächtigen nordamerikanischen Douglastannen nahe der Burg, erkennbar an der sehr grobrissigen Rinde und an den Nadeln, die nach Zitrusfrüchten riechen. 250 Meter nach der Burg gehen wir an der Gabelung rechts hinunter. Der Weg windet sich in vielen Serpentinen abwärts und quert dabei einen breiteren Weg und zwei Forststraßen. Schließlich erreichen wir in der engen Talsohle den Wiebach, dem wir nach links folgen. Schon im Mittelalter hinderte die geringe Wasserführung die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Dambach-la-Ville.Zum Place du Marché An der Kreuzung vor Dambach-la-Ville bleiben wir auf dem Wiesenweg geradeaus und laufen an einem Handhebelbrunnen links der Gartenmauer entlang.

Auf der Rue de la Porte Haut gehen wir rechts und gleich links in die enge Rue du Leubuhl. Am Ende der Straße geht es rechts zum Place du Marché mit Häusern aus verschiedenen Epochen. Der Marktplatz in der ehemaligen Bischofsstadt wirkt sehr harmonisch. Das idyllische Bild wird hauptsächlich von spätgotischen Erkerhäusern geprägt. Das Rathaus stammt aus der Renaissance. Auf dem Stadtbrunnen sitzt das Symbol der Stadt, ein Bär mit Weinbecher. Ein Spaziergang durch das sehenswerte Dambach-la-Ville mit den drei Stadttoren aus dem 14. Jahrhundert sollte unbedingt eingeplant werden. Zum Porte de Blienschwiller Am unteren Ende des Marktplatzes wandern wir halb links in die Rue des Ours und geradeaus weiter in der Rue du Général Braun. Am Ende der Straße müssen wir auf der Rue du Maréchal Foch links und kommen zum E Porte de Blien­schwiller zurück.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend schattige Tour, größtenteils auf Naturwegen mit deutlichen Steigungen durch Weinberge und Wälder. Im Ortsgebiet auf Straßen

Ausgangspunkt

Parkplatz Porte de Blienschwiller in Dambach-la-Ville GPS N48°19'35.7' E07°25'26.4'

Endpunkt

Parkplatz Porte de Blienschwiller in Dambach-la-Ville GPS N48°19‘35.7“ E07°25‘26.4“

Route

Porte de Blienschwiller - Chapelle Saint-Sébastien 0:15 Std. - Bibelefelsen 0:20 Std.- Château du Bernstein 0:40 Std. - Wiebach 0:30 Std. - Place du Marché 0:25 Std. - Porte de Blienschwiller 0:10 Std.

Dambach-la-Ville und seine Weine

Der Marktplatz in der ehemaligen Bischofsstadt ist sehr harmonisch und idyllisch. Auf dem Stadtbrunnen thront das Symbol der Stadt, ein Bär mit Weinbecher. Die Wasserversorgung von Dambach-la-Ville war schon immer sehr schwierig, den Weinanbau in der Region betraf dies aber nicht. Vom 14. bis 18. Jahrhundert prosperierte Dambach-la-Ville aufgrund seiner guten Weine, die auf den Granitböden wachsen. Die Weinlage Frankstein war schon im 13. Jahrhundert bekannt. In Sachen Wein war Dambach-la-Ville im Mittelalter ein Handelsplatz ersten Ranges. Auch heute noch dehnt sich oberhalb des alten Städtchens mit 470 Hektar der größte Weinberg im Elsass aus. Davon zählen 56 Hektar zur Grand-Cru-Lage Frankstein. Auf ihm wachsen die Sorten Gewürztraminer, Pinot Gris und Riesling (www.alsace-vintage.com/grands-crus-alsace/­frankstein.html).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.