Bruckmann CMYK quer
Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Frankreich: Château du Wasenbourg

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:20 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
430 m
Abstieg:
430 m

Mystische Orte und mittelalterliche Burg. An Stelle des Château du Wasenbourg stand zur Zeit der Römer ein Tempel des Gottes Merkur. Die Steinmetze, die am Straßburger Münster tätig waren, meißelten im 13. Jahrhundert auch an der Burg ihre Zeichen ein. 1770 besuchte sie Johann Wolfgang von Goethe.

Beschreibung

Aufstieg zum Château du Wasenbourg

Vom Bahnhof Niederbronn starten wir in südwestliche Richtung in die Avenue de la Libération. Am Kreisverkehr vor dem Restaurant des Hotels Muller laufen wir nach rechts unter den Schienen durch und nochmals rechts in die Allée des Tilleuls mit ihrer Lindenreihe in Richtung Château de Wasenbourg. Die Markierung rotes Rechteck wird uns bis zur Burg hinauf begleiten. Die Fabrik auf der anderen Seite der Schienen gehört zu De Dietrich, ehemals Automobilhersteller und Ofengießerei, heute unter anderem Hersteller von Solarpanelen.

Die Straße wird zur Rue Charles Matthis und dann zur Allée du Roi de Rome. An dem Denkmal für den »Roi de Rome«, den König von Rom, womit Napoleons Sohn Franz Joseph Karl Bonaparte gemeint ist, laufen wir vorbei, ebenso an der »Tilleul Emile Mandel«, der ein elsässischer Dichter war.

Nach der Unterführung unter der D 1062 steigen wir in spitzem Winkel nach links auf dem »Sentier de la Wasenbourg« in Serpentinen aufwärts. Weiter oben wird nach einem Grenzstein mit der Nummer 35 und an einem Wieseneck eine Forststraße überquert. Auf einer weiteren Forststraße halten wir uns rechts und 30 Meter nach einem Köhlerplatz biegen wir nach links auf einen Pfad ab, der uns in gerader Linie durch Mischwald aus Eichen, Kiefern und Esskastanien zum  Château du Wasenbourg auf dem Reisberg hinaufbringt.

Die Teile des römischen Merkurtempels aus dem 2. bis 3. Jahrhundert am Wachtfelsen vor der Burg wurden im 19. Jahrhundert wiederaufgerichtet. Das Château du Wasenbourg wurde 1280 auf einer Burganlage aus dem 8. Jahrhundert von Konrad von Lichtenberg erbaut. In Bauernkriegen nahm die Burg Schaden und erlitt schließlich 1677 durch französische Truppen große Zerstörung. Bemerkenswert ist das riesige neunteilige Prachtfenster mit sieben Rosetten – ein Kunstwerk, das die Steinmetze aus einem einzigen Stück Sandsteinfelsen herausschlugen, und wohl das schönste Burgfenster aller elsässischen Burgen. Gut erhalten sind ferner die mächtige Schildmauer, ein Erker und der Kamin im Palas. Eine Gedenktafel erinnert an den Besuch Goethes im Jahr 1770, der wegen des hervorragenden Fensters und wegen der Aussicht vom Wasenkoepfl hier heraufkam. Heute findet sich hier auch ein Picknicktisch zur angenehmen Rast vor dem Château.

Zu den Pierres du Cupules

Um die Burg verläuft der Wanderweg auf dem Forstweg weiter. Aber gleich steigt links ein Pfad mit der Markierung blauer Punkt aufwärts zum Jardin des Fées an. Steinwälle grenzen den sogenannten Feengarten ab. Ob dies ein Teil eines Schlossgartens oder ein Areal zur Tierhaltung war, ist nicht gesichert. »Jardin des Fées« oder »Feengarten« ist zumindest die zauberhafteste Erklärung. An der höchsten Stelle des Reisberges liegen die Pierres Cupules. Einige Felsen haben becherähnliche Vertiefungen, die zu mancherlei mystischen Vorstellungen von Kultplätzen Anlass gaben. Aber die Ausbildungen entstanden durch natürliche Verwitterung des Gesteins.

Zur Wegspinne Kreuztannen

An einer Weggabel bleiben wir rechts und bei der folgenden Kreuzung geradeaus dem blauen Punkt treu. An einer weiteren Weggabel gehen wir wieder rechts und dann auf einem breiteren Forstweg rechts in Richtung Kreuztannen. Rechts des Wegs liegt leicht erhöht das Hexenplätzel. Ein Erdwall und ein Steinkreis an diesem Place des Sourcières lassen einen mystischen Sonnenkultplatz vermuten. Kurz nach dem Hexenplaetzel erreichen wir die Wegspinne Kreuztannen mit Picknicktisch.

Aufstieg zum Tour du Wasenkoepfl

Zum Abstecher auf den Tour du Wasenkoepfl geht es halb links in südöstliche Richtung auf dem Chemin Forestier de Kreuztannen mit der Markierung grünes Kreuz. Nach 300 Metern zweigt rechts ein Weg ab, der zum  Tour du Wasenkoepfl hochsteigt. Vom Aussichtsturm streift der Blick über die Wälder oberhalb von Oberbronn in die Ferne.

Abstieg zur Wegspinne Kreuztannen

Der Weg zurück zur Wegspinne Kreuztannen ist identisch mit dem Aufstieg.

Abstieg zum Bahnhof Niederbronn

An der Wegspinne Kreuztannen steigen wir rechts in Richtung Niederbronn abwärts. Die Markierung rot-weiß-rotes Rechteck begleitet uns. Eine Forststraße wird schräg überquert, ebenso eine weitere Forststraße am plätschernden Graebelsbrunnen. An einer dritten Forststraße wandern wir in spitzem Winkel nach rechts hinunter. 60 Meter vor dem Maison Forestière de Reisberg müssen wir nach links, nun auf ebenem Weg im Waldrand mit der Markierung blaues Rechteck. Vor einer Linkskurve zweigt rechts ein Pfad in Richtung Niederbronn ab. Hier sind wir wieder an dem Grenzstein mit der Nummer 35 und an dem Wieseneck.

Nun folgen wir dem blauen Rechteck auf den bekannten Serpentinen hinunter. Unten an der Straße gehen wir rechts wieder unter der D 1062 hindurch. Der Durchgang links durch die niedrige Unterführung unter den Geleisen am Ende der Allée des Tilleuls bringt uns zum E Bahnhof Niederbronn zurück. Vom Bahnhof aus können Sie noch durch den Kurpark und am Falkensteinerbach entlang in den vergleichsweise mondänen Badeort Niederbronn hineinlaufen.

Touren-Charakter

Mittelschwere, meist schattige Tour mit deutlichem Höhenunterschied auf markierten, überwiegend Naturwegen durch Wälder

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Bahnhof Niederbronn, 220 m

Endpunkt

Bahnhof Niederbronn, 220 m

Route

Aufstieg Bahnhof Niederbronn – Château du Wasenbourg 1:00 Std. – Pierres Cupules 0:20 Std. – Kreuztannen 0:20 Std. – Tour du Wasenkoepfl 0:20 Std. Abstieg Tour du Wasenkoepfl – Kreuztannen 0:15 Std. – Bahnhof Niederbronn 1:05 Std.

Höchster Punkt

Tour du Wasenkoepfl, 526

Niederbronn-les-Bains

Der Ort wurde 48 vor Christus nach Entdeckung der Heilquellen von den Römern gegründet und ist der älteste Kurort im Elsass. Im 5. Jahrhundert erstarb der Ort gänzlich. Erst Graf von Hanau-Lichtenberg entdeckte im 16. Jahrhundert die Heilquellen neu. Die Source romaine und die Source celtique beschicken Flaschen und die Wellness- und Reha-Anlagen für rheumatische und degenerative Erkrankungen.

Lust auf mehr?
Vergessene Pfade Elsass und Vogesen
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Große Panoramen, mystische Wälder und majestätische Burgen: Wandern auf vergessenen Pfaden in Elsass und Vogesen ist Genuss für die Seele!
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.