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Zeit zum Wandern
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Wandern Frankreich: Aussichtsfelsen am Lac Vert

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
9.1 km
Aufstieg:
410 m
Abstieg:
410 m

Die anstrengende Wanderung ist eine aussichtsreiche Höhentour über den manchmal rauen Vogesenkamm, mit schönen Fernsichten bis in die Täler und auf die eiszeitlichen smaragdfarbenen Seen Lac Vert und Lac des Truites. Der Rückweg führt an Seen und Almen vorbei.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Am oberen Ende des Parkplatzes du Lac Vert starten wir weiter die Straße aufwärts und gehen an der Skilift-Talstation rechts. Die Ferme Auberge Seestaettle weiter oben können wir am Ende der Tour besuchen. Unser Pfad (gelber Punkt) verlässt die Straße nach links mit dem Ziel Lac Vert. Der Weg verläuft sehr romantisch durch den Mischwald. In den Vogesen erhalten die Tannen ein Optimum an Niederschlagsmenge und Luftfeuchtigkeit und wachsen so zu der starken, berühmten sogenannten Vogesentanne heran.

Am ersten Abzweig wandern wir links Richtung Lybruck Crête/GR.5 (gelbes X). Vom Lac Vert werden wir an dieser Stelle am Ende der Tour zurückkommen. Die Fichten, Tannen und Buchen tragen einen starken Flechtenanhang. Besonders die herabhängende Bartflechte kommt nur in Reinluftgebieten vor und verschwindet bei Luftverschmutzung. Wir können bei dem nun folgenden Aufstieg auf den Vogesenkamm also ohne Bedenken kräftig durchatmen.Der Schwarzspecht begleitet uns mit seinem ziehend gellenden Ruf. Der große schwarze Vogel mit roter Kopfplatte schlägt mit 2–3 Sekunden den längsten Trommelwirbel unter den Spechten. Er hämmert nicht nur zum Zweck der Nahrungssuche, sondern auch zur Revierabgrenzung.

Bald glitzert rechts unten der Lac Vert durch die Bäume. Markierungen sind keine mehr vorhanden, aber wir bleiben immer auf dem gleichmäßig ansteigenden Hauptweg. Abrupt endet der Forstweg, und ein Pfad klettert nun steil in Serpentinen höher. Auf einer Geländekante stoßen wir auf einen alten Grenzweg und gehen auf ihm rechts Richtung Col du Calvaire (roter Balken). Der einstige Grenzweg zwischen Frankreich und Deutschland verläuft direkt auf dem Vogesenkamm. Alte Grenzsteine tragen in der Regel auf der einen Seite ein »D« und auf der anderen Seite ein »F«.

Nach 300 m stoßen wir am Parkplatz Dreieck (0:50 Std.) auf die Route des Crêtes. Heute ist die Route des Crêtes eine beliebte Touristenstraße, die oft erst im Mai geöffnet wird. Gebaut wurde sie von der französischen Armee im Ersten Weltkrieg als militärische Versorgungsstraße zur Grenzsicherung.

Am Parkplatz Dreieck gehen wir mit der Markierung roter Balken an der Informationstafel rechts vorbei und in Richtung Col du Calvaire. Nach 50 m wählen wir an der Gabelung wegen der guten Aussichten rechts den »Sentier panoramique Gazon de Faîte variante du GR.5«. Hier oben sind wir im Naturschutzgebiet Tanet-Gazon de Faîte, das im Wesentlichen 500 ha Hochweiden umfasst. Manchmal bläst einem auf diesen Hautes Chaumes am Vogesenkamm der kräftige Westwind die Mütze vom Kopf. Im Mai liegt hier oben oft noch viel Schnee, und selbst im Sommer kann es sehr kühl sein.

Am Gazon de Faîte Ringelbuhlkopf (1:15 Std.) gehen wir rechts weiter. Gleich danach ist der Aussichtspunkt Taubenklangfelsen (1:30 Std.) oberhalb des Lac des Truites erreicht, wo wir eine lang verdiente Rast genießen können. Am Taubenklangfelsen steht an exponierter Stelle ein Orientierungstisch.

Nach der Pause gehen wir auf dem Weg weiter und wandern an einem Abzweig rechts mit dem gelben Dreieck in Richtung Lac des Truites. Die Weiden weichen mehr und mehr den Latschenfeldern. An einer Wegkreuzung wenden wir uns rechts zum Lac des Truites abwärts. Der Weg trägt nun die Markierung rotes Dreieck. Gleich öffnet sich der Blick auf den Lac des Truites, und in Serpentinen bringt uns der schöne Almweg über Weiden und durch lichten Fichten-Tannen-Wald zur Ferme Auberge Lenzwasen auf 1100 m Höhe. Die Terrasse verführt bei schönem Wetter zu einer gemütlichen Einkehr.

Nach der Ferme Auberge Lenzwasen gehen wir ein Stück am See entlang und achten nach 300 m auf den Wegweiser am Lac des Truites (2:20 Std.) nach rechts. Auf dem Schild steht »Gaertlesrain« und »Lac Vert« (zusätzlich: gelber Punkt). Zuerst führt der Weg über eine kleine Wacholderwiese und verschwindet dann im dunklen Wald.

An einem Abzweig bleiben wir geradeaus auf dem Weg zum Lac Vert, der stetig höher steigt. Alle Abzweige ignorierend, orientieren wir uns stets am Weg mit dem gelben Punkt, der in ständigem Auf und Ab durch Mischwald zum Lac Vert hinüberlenkt. Dann öffnet sich der Wald, und offene Weideflächen mit einigen Chalets liegen vor uns. Ein Almweg läuft hinunter und direkt auf die Ferme Auberge Gaertlesrain zu, wo wir noch einmal einkehren können.

Vor der Ferme Auberge Gaertlesrain wandern wir in gerader Linie den Weideweg über Almwiesen hinunter in Richtung Lac Vert. Noch kurz auf einer Fahrstraße im Wald, dann stehen wir am Lac Vert. Hier laden Picknicktische zur Rast ein.

Links von der kleinen Schutzhütte am See steigen wir dann rechts den Pfad mit dem gelben Punkt hoch, der zur Ferme Auberge Seestaettle leitet. Kurz darauf sind wir im Wald an dem Abzweig, an dem wir zu Beginn zur Route des Crêtes hochgestiegen sind. Wir wandern noch die romantische Wegstecke bis zum Parkplatz du Lac Vert (3:30 Std.).Vom Parkplatz aus sehen wir weiter oben die Ferme Auberge Seestaettle, die auch eine Einkehr wert ist. Die Besitzer halten interessanterweise neben den Ziegen auch einige Lamas.

Die beliebten Fermes Auberges

Einst lebten die Almen von der Viehwirtschaft und der Herstellung von Milchprodukten. Heute soll es noch 70 Fermes Auberges in den Vogesen geben. Die Speisekarte ist kurz, aber üppig. Berühmt ist das »Menu Marcaire«, die Melkermahlzeit aus Suppe, geräuchertem Fleisch und Münsterkäse mit »Roigabrageldi« (Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln) und Kuchen. In einigen Fermes Auberges kann der Wanderer auch übernachten.

Ausgangspunkt

Parkplatz du Lac Vert

Wegbeschaffenheit

Schattige, schmale Bergpfade mit deutlichen Anstiegen und sonnige Weidewege

Freud & Leid

Eine typische Vogesen-Wanderung mit Weitblick über die glazialen Seen. Einige Ferme Auberges entlang des Weges locken zur Einkehr. Der raue Vogesenkamm hält an nicht so warmen Tagen erstaunlich kalte Winde bereit, und die mächtigen Schneewehen an der Geländekante liegen noch weit im Frühjahr hier – für eine Frühlingswanderung also eher ungeeignet.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.