Wandern Frankreich: Auf den Petit Ballon

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Aufstieg zur Jagdhütte

Vom Parkplatz an der Kirche in Linthal, die der Marie-Madeleine geweiht ist, steigen wir die Rue Hilsenfirst mit der Markierung rot-weiß-rotes Rechteck aufwärts an der Mairie vorbei. Lin­thal ist ein eher vereinsamtes Dorf mit einigen leer stehenden Häusern. Auf der linken Seite zeigt an einer Mauer ein Schild ein Foto einer Seilbahnstation aus dem Ersten Weltkrieg. Hier und auch auf der Ostseite des Petit Ballon haben deutsche Soldaten Material und Munition zu den Verteidigungslinien nach oben befördert.

An einem Abzweig mit einem großen Steinkreuz folgen wir der Markierung rotes Dreieck nach rechts in Richtung Petit Ballon und überqueren den Bach. Nach 50 Metern nehmen wir an einer Weggabel den linken Weg aufwärts. Gegenüber dem letzten Haus ist auf der rechten Seite das Ende eines Schlittenhohlweges zu sehen. Im Winter wurde auf Schlitten das Holz zu Tal gebracht – eine gefährliche Arbeit! Weil der Hohlweg weitgehend zugewachsen ist, müssen wir auf der Straße weiter nach oben wandern.

An einer Kreuzung der Forstwege gehen wir links und erreichen nach zehn Metern eine gut versteckte  Jagdhütte mit Brunnen.

Aufstieg auf den Petit Ballon

Nach der Jagdhütte bringt uns rechts ein Jägersteig in Serpentinen durch den Fichten- und Weißtannenwald weiter nach oben. Für 80 Meter geht es dann auf der Forststraße weiter, bis in der Rechtskehre ein Steig in Richtung Petit Ballon weiterführt. Die Forststraße wird erst später überquert. Wieder auf der Forststraße, wandern wir auf dieser höher und ignorieren einige Abzweige. Dabei orientieren wir uns stets an dem breitesten Hauptweg mit der Markierung rotes Dreieck. Erst 20 Meter vor einer Linkskehre benutzen wir den rechts abzweigenden, nun steileren kleinen Weg in Richtung Petit Ballon, rechts an dem alten Gehöft vorbei. Schließlich wird der Hohlweg zu einem schattigen Pfad, der an einem Alm- und Forstweg endet, und dem wir am Waldrand nach links folgen. Vor einer Holzhütte geht es nach rechts weiter. Der Wald bleibt hinter uns und die Landschaft öffnet sich zu den typischen Hautes Chaumes, den offenen Weiden der hohen Vogesen. Der Blick zurück nach Süden schweift zum markanten Grand Ballon mit dem kugelförmigen Antennenaufsatz für die Flugsicherheit.

Dann gehen wir durch die Öffnung eines Elektrozaunes und steigen innerhalb des abgezäunten Bereiches am Zaun entlang höher. Am nächsten Zaundurchlass kommt von rechts der Wanderweg vom Boenlesgrab herauf. Mit diesem wandern wir nach links, nun mit der Markierung gelber Ring. Auf den großen Weiden mit einigen sturmerprobten, zerzausten Fichten stehen Kühe und Pferde, die einige gelbe Enziane verschmäht haben. An einem Abzweig laufen wir mit der Markierung gelbes Rechteck in spitzem Winkel nach rechts und kommen in einem Bogen auf den Gipfel des  Petit Ballon. Vom Gipfel mit der Marienstatue bietet sich eine großartige Sicht auf die Berge des Vogesenkammes. Im Osten reicht der Tiefblick in das Vallée Noble und bis in die Rheinebene hinunter. Es sind auf dem flachen Gipfel noch Schützengräben und Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg zu sehen.

Abstieg zur Ferme Auberge Hilsen

Wir gehen mit der blauen Raute weiter an den Antennen und der Marienstatue vorbei in Richtung Rothenbrunnen. Oberhalb des Naturfreundehauses benutzen wir in der Senke links den Zaundurchstieg und kommen in den Wald hinein. Wir halten uns in Richtung Boenlesgrab mit der Markierung gelbes Rechteck. Wieder auf freier Fläche, nehmen wir den vom Aufstieg bekannten Abzweig nach rechts abwärts und vor dem Zaun auch nach rechts in Richtung Ferme Auberge Hilsen mit der Markierung blaues Dreieck. Unten vor dem einzelnen Haus gehen wir aber nicht durch den Zaun, sondern jetzt nach rechts, oberhalb des Hauses vorbei. Schön ist zu beobachten, wie ein Falke im Rüttelflug über den Weiden in der Luft »steht« und auf eine unvorsichtige Maus wartet.

Am Waldrand gibt es nach den zwei Hütten eine Weggabelung. Wir wählen die linke Möglichkeit abwärts. Die Bartflechten an den Bäumen verheißen beste Luft, denn diese Art wächst nur in Reinluftgebieten. Am nächsten Abzweig wandern wir rechts in Richtung Hilsen hinunter. Links unten liegt dann nach eineinhalb Kilometern etwas abseits die Ferme Auberge Hilsen. Ein Wegweiser zeigt die Richtung an, falls Sie dort einkehren wollen.

Abstieg zur Kirche in Linthal

Von der Ferme Auberge Hilsen geht es weiter auf dem Asphaltsträßchen nach unten und ab einem Abzweig wieder aufwärts. So kommen wir wieder auf den ursprünglichen Weg. Die Asphaltstraße verlassen wir schon nach 250 Metern an einem Abzweig nach links auf einen Kiesweg mit der Markierung rot-weiß-rotem Rechteck. An dem Schild »Privatstraße« benutzen wir links davon den alten Hohlweg in Richtung Linthal. Er führt durch alten Buchenwald mit Beimischung von Weißtannen und Stechpalmen. Ein Schotterfahrweg wird überquert, der Pfad geht in eine Betonstraße über und diese endet in einer Kehre der Autostraße, die von Linthal heraufkommt. Nach 100 Metern zweigt rechts ein kleiner Pfad zum Bach hinab ab. Der alte Weg ist mit Trockenmauern gestützt und endet bei einem Haus an der Straßenkehre. Wir überqueren den Bach an der historischen Nagelschmiede und kommen auf der Rue Hilsenfirst, an der Kreuzung mit dem großen Steinkreuz vorbei, geradewegs zur Kirche in Lin­thal zurück.