Wandern Frankreich: Auf den Ballon d‘Alsace
Der Ballon d'Alsace ist der südlichste der großen Vogesengipfel und bietet deswegen eine brillante Rundumsicht. Die Wege und Pfade verlaufen durch naturnahe Wälder. Man sollte für die Tour einen Werktag wählen, da der Gipfelbereich auch mit dem Auto erreicht werden kann.
Der Wegverlauf
100 m vor der Zufahrt zur Ferme Auberge Hinteralfeld überquert die D 466 auf einer Straßenbrücke den Alfeldbach. Vor der Brücke oder direkt an der Ferme Auberge kann man parken. Auch der Wanderweg mit der Markierung roter Punkt vom Lac d‘Alfeld auf den Ballon d‘Alsace überquert die Brücke und steigt über eine Weide hoch. Von hier aus ist sehr schön die Ferme Auberge Hinteralfeld im Talschluss zu sehen und das darüber auf 890 m liegende Refuge du Boédelen des Ski Club Vosgien.
100 m nach der Brücke, schon im schattigen Hochwald, gehen wir an einer Wegkreuzung geradeaus, jetzt mit dem Zeichen rotes Dreieck. In der Flanke des Grand Langenberg schraubt sich der Waldweg hinauf und quert auf einer Höhe von 876 m die D 466. Nach der Straße orientieren wir uns rechts, nun mit der Markierung rot-weiß-roter Balken. Der Wald wird zweimal von Schneisen unterbrochen, auf welchen im Winter Skiabfahrten verlaufen. Rechts neben der Anhöhe Tête des Redoutes mit Skiliften halten wir uns rechts und laufen nun fast eben und z. T. leicht abwärts weiter. Oberhalb und entlang der D 466 kommen wir zum Abzweig dieser Straße von der D 465. Für schon hungrige Wanderer liegt hier auf 1090 m Höhe das Restaurant La Chaumière (1:30 Std.).
Wir gehen weiter auf dem Weg mit der Markierung roter Balken. Auf die kleine Erhebung, vor dem der Wohnmobilstellplatz Les Sapins liegt, müssen wir wieder ca. 60 m ansteigen. Der Weg verlässt den Wald und verläuft eben, dann leicht ansteigend neben der D 465 auf die Ferme Auberge du Ballon d‘Alsace zu. In der Ferme gibt es ein deutsches Heftchen mit der Beschreibung der im Gipfelbereich auf dem Entdeckungspfad aufgestellten Informationsschilder. Eine erholsame Einkehr ist ja jetzt vielleicht genau das Richtige.
Hinter der Ferme Auberge du Ballon d‘Alsace steigt der als Kiesweg angelegte Entdeckungspfad nach oben. Nach 100 m sehen wir wieder den roten Balken, der dann gleich nach rechts die Treppen hoch zwischen Krüppelbuchen direkt auf den Gipfel leitet. Hier können wir aber auch den längeren Entdeckungspfad mit den Informationstafeln auf das kahle Gipfelplateau des Ballon d‘Alsace (2:30 Std.) benutzen.
In Gipfelnähe steht eine Marienstatue, die 1860 als Dankesgabe für Hilfe aus der Not gestiftet wurde. Hier oben verlief einst die Grenze zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich. Auf der westlichen, der damals französischen Seite, steht eine Statue der Jeanne d‘Arc, errichtet 1909. Ein Panoramatisch erklärt die gesamte Rundumsicht: Im Norden erkennen wir den Grand Ballon mit seiner Radarantenne sowie den Vogesenhauptkamm. Im Osten liegen das Vallée de la Doller und die Rheinebene vor dem Kaiserstuhl und dem Schwarzwald. Der Blick reicht im Süden bis zur Burgundischen Pforte und über den Sundgau in den Schweizer Jura.
Beim Abstieg bleiben wir geradeaus in nordöstlicher Richtung der Markierung roter Balken treu. Wir verlassen die Wiesen der Hochalmen und tauchen wieder in den Wald ein. Vom Col de Ronde Tête müssen wir wieder kurz auf die Erhebung Ronde Tête hochsteigen. Hier wandern wir rechts und nach 150 m wieder links in Richtung Lac d‘Alfeld, nun mit dem Zeichen rotes X.
Der Weg verläuft zunächst fast eben und dann steil an der Flanke des Ronde Tête hinab. Dabei halten wir uns stets an das rote X. Immer wieder glitzert unten der Lac d‘Alfeld durch die Bäume. Nach drei kurzen Kehren kommen wir an die schöne Cascade d‘Alfeld. Zum Lac d‘Alfeld ist es nun nicht mehr weit. Wir laufen über die Staumauer, an deren Ende auf einem Felsen ein Denkmal (3:40 Std.) steht. Die Aufschrift informiert in deutscher Sprache über die Einweihung im Jahr 1888 durch den kaiserlichen Statthalter Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst. Die Staumauer wurde also zum Hochwasserschutz im Deutschen Reich erbaut. Ein paar Picknicktische laden zur Rast am idyllischen See ein. Der Blick in das wunderschöne Tal der Doller und hinauf zur Cascade sind der Lohn für den Abstecher auf die Mauer.
Danach gehen wir wieder die 300 m auf der Staumauer zurück und wenden uns an deren Ende links auf den Uferweg mit dem roten Punkt. Am Ende des Sees bleiben wir an einer Weggabelung geradeaus und gelangen entlang des Alfeldbachs zum Ausgangspunkt an der Straßenbrücke (4:10 Std.) der D 466 zurück. 300 m weiter locken vielleicht noch die jungen Ziegen der Ferme Auberge Hinteralfeld oder gar eine Einkehr zu Kaffee und Kuchen. Auch die »Fleischschnaka« sind zu empfehlen.
Das Belchendreieck
Der Belchen im Schwarzwald, der Belchen (Ballon d'Alsace) in den Vogesen und der Belchen (Belchenflue) im Schweizer Jura formen ein Dreieck. Wahrscheinlich benutzten die Kelten dieses Dreieck zur Bestimmung der Jahreszeiten. An Tagen der Tagundnachtgleiche und der Winter- und der Sommersonnenwende geht die Sonne über einem der Belchen auf bzw. unter. Bezeichnend ist, dass diese drei Berge »Belchen « nach dem keltischen Sonnengott Belenus genannt werden.
Region
Ausgangspunkt
An der Straßenbrücke (D466) über den Alfeldbach
Wegbeschaffenheit
Überwiegend schattige Waldwege mit kräftigen Auf- und Abstiegen
Freud & Leid
Beim Ballon d’Alsace schlagen zwei Herzen in der Brust: Weil mit dem Auto erreichbar, schrecken die vielen Menschen auf dem Gipfel ab. Die gute Aussicht auf dem südlichsten der Vogesengipfel lockt aber auch die Wanderer herauf. Daher unbedingt für die Tour den richtigen Tag wählen! Die Besitzer der Ferme Auberge Hinteralfeld sind sehr freundlich.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.