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Wandergenuss
wandern

Wandern Frankreich: Am Schiffshebewerk bei Arzviller

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:40 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Alte Schleusen und moderne Technik. Der Weg führt entlang des alten Kanals an den kleinen Schleusenwärterhäuschen vorbei. Die Wanderung tangiert auch das romantische Naturdenkmal Rocher du Calice und eine beeindruckende Mechanik das Schiffshebewerk Arzwiller. Eine Besichtigung ist interessant.

Beschreibung

Zum Rocher du Calice

Zuerst bewegen wir uns vom Schiffshebewerk weg, um ein sehenswertes Naturdenkmal anzuschauen. Am unteren Ende des Parkplatzes Nr. 3 am Schiffshebewerk queren wir die Straße und gehen in den Kiesweg mit dem Wegweiser Petit Circulaire du Plan Incliné und Markierung gelber Ring. Nach 300 Metern steigen wir rechts in spitzem Winkel einen Pfad hoch in Richtung Rocher du Calice. Durch den Buchen-Tannen-Hochwald sind links oben eindrucksvolle Felswände zu sehen. Nach wenigen Metern zweigt nach links ein Pfad in Serpentinen ab, der zum Rocher du Calice (Kelchfelsen) hochführt und nun mit gelbem Rechteck gekennzeichnet ist. Am wildromantischen Rocher du Calice steht auch eine Ruhebank für eine kühle Pause im Schatten bereit.

Zum Parkplatz Nr. 3

Der Weg mit dem gelben Balken lotst aber noch weiter nach oben auf eine ebene Fläche. Nach 100 Metern auf der Ebene stoßen wir auf eine Waldstraße, der wir nach rechts folgen. Nach 500 Metern weist ein gelber Ring rechts auf einen bewachsenen Erdweg abwärts. Nach 300 Metern nehmen wir den Pfad links hinunter. Bald sind wir an der Stelle, wo wir in Serpentinen zum Kelchfelsen hochgestiegen sind. Der kurze schon bekannte Weg bringt uns zum Parkplatz Nr. 3 zurück, an dessen oberen Ende wir die Wanderung fortsetzen.

Zum Schiffshebewerk

Ein buntes Schild macht Reklame für die Luge Alpine du Plan Incliné. Über die Sommerrodelbahn freuen sich besonders die Kinder. Vor dem Eingang der Rodelbahn steigt links eine Treppe mit der Markierung blauer Ring hoch, die direkt am Parkplatz und Eingang für das 2 Schiffshebewerk herauskommt. Für die Besichtigung der Anlage und eine Bootsrundfahrt muss Eintritt bezahlt werden. Es gibt auch einen Touristenzug, der die alten Schleusen miteinbezieht (www.plan-incline.com). Das Bauwerk ersetzt eine sich über vier Kilometer hinziehende Kette von 17 Schleusen, zu deren Durchfahrt einst ein ganzer Tag erforderlich war. Die Schleusentreppe von Arzviller war auf der Strecke des Marne-Rhein-Kanals bei den Schiffern ein gefürchteter Engpass.

In einem Trog, von der Größe einer Schleuse, werden heute Schiffe auf einer schiefen Ebene über den Höhenunterschied von 45 Metern bewegt. Seile halten den riesigen Trog im Gleichgewicht mit mächtigen Gegenlasten von 900 Tonnen. Elektrische Winden bewegen die Anlage auf der schiefen Ebene mit 41 Prozent. Bei der Talfahrt wird der Trog mit Wasser gefüllt, sodass sein Gewicht etwas größer ist als das Gegengewicht. Für die Bergfahrt lässt man umgekehrt etwas Wasser in den unteren Kanal abfließen, sodass der Trog mit dem Schiff etwas leichter ist als die Gegengewichte.

Für die Bewegung des Trogs reichen daher zwei Motoren mit je 120 PS aus. Ein Dichtungsrahmen mit Flutung stellt die Verbindung zwischen Trog und Kanal her. Der Vorgang dauert 25 Minuten und ermöglicht die Schleusung von 40 Schiffen in der Größe der früheren Frachtschiffe pro Tag und Richtung. In seiner Art ist dieses Schiffshebewerk weltweit einzigartig. Heute wird das Schiffshebewerk hauptsächlich von Freizeitkapitänen genutzt.

Zur Schleuse Nr. 15

Der blaue Ring zeigt nun entlang der Straße D 97b aufwärts. Nach 600 Metern gehen wir rechts auf einem Weg in spitzem Winkel abwärts und können dann den neuen Kanal durch einen kleinen Tunnel unterqueren. Auf einem Steig, begleitet von einer Wasserrinne, gelangen wir zur D 98 hinunter. Auf der Straße wandern wir 200 Meter nach rechts abwärts, bis an der Kreuzung in Hof­muehl in spitzem Winkel links die D 104f abzweigt, auf der wir nur 100 Meter aufwärtsgehen. Vor der Brücke halten wir uns links zum ehemaligen Schleusenwärterhaus der 3 Schleuse Nr. 15 am alten Kanal.

Zur Schleuse Nr. 1

Ab der Schleuse Nr. 15 wandern wir auf dem Weg mit der Markierung blauer Ring am alten Kanal entlang im Vallée des Éclusiers aufwärts. Über vier Kilometer verteilen sich entlang des Treidelwegs die 17 alten Schleusen mit den putzigen Schleusenwärterhäuschen. Schließlich kommen wir an die Schleuse Nr. 1.Zum Parkplatz Nr. 3 An der Schleuse Nr. 1 zweigt der neue Kanal zum Schiffshebewerk ab. Im Abzweig des Wegs unter der Straßenbrücke dreht sich der Weg zurück, aber nun am neuen Kanal entlang. Wer möchte, geht zuvor aber noch auf die Straßenbrücke hoch und 400 Meter weiter bis zum Tunnel von Arzviller, wo der Schiffsverkehr bei der Ein- und Ausfahrt des Tunnels beobachtet werden kann.

Von weiter oben zeigt sich auch die Besonderheit dieses Verkehrsknotenpunkts. Straße, Bahnlinie und zwei Kanäle kreuzen oder treffen sich an einer Stelle. Also nun zurück entlang dem neuen Kanal mit seinem zuweilen regen Verkehr mit Freizeitbooten. Dann geht es wieder durch den kleinen Tunnel und auf der Straße D 97B hinunter bis zum Ausgangspunkt Parkplatz Nr. 3 am Schiffshebewerk.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, größtenteils auf Naturwegen durch Wälder und am Kanal

Ausgangspunkt

Parkplatz Nr. 3 an der D 98 am Schiffshebewerk GPS N48°42'44.0' E07°12'57.0'

Endpunkt

Parkplatz Nr. 3 an der D 98 am Schiffshebewerk GPS N48°42‘44.0“ E07°12‘57.0“

Route

Parkplatz Nr. 3 am Schiffshebewerk- Rocher du Calice 0:15 Std. Parkplatz Nr. 3 am Schiffshebe­werk 0:15 Std. -Schiffshebewerk 0:10 Std.- Schleuse Nr. 15 0:30 Std. -Schleuse Nr. 1 1:20 Std. - Park­platz Nr. 3 am Schiffshebewerk 1:10 Std.

Der Marne-Rhein-Kanal

Der Kanal wurde 1853 fertiggestellt und war mit 315 Kilometern der längste Kanal Frankreichs, der 267 Höhenmeter bewältigte. 1979 wurde ein Kanalabschnitt geschlossen und durch die kanalisierte Mosel ersetzt. Seitdem ist er nur mehr 293 Kilometer lang. Er hat über 150 Schleusen und einige Tunnels, der längste fast fünf Kilometer lang. Das Schiffshebewerk von Arzviller hebt Schiffe seit 1969 in einem Wasserbassin über eine schiefe Ebene 45 Meter hinauf oder hinunter. Schon bald danach wurde aber der Gütertransport auf Straße und Schiene preisgünstiger. Der Güterverkehr auf dem Marne-Rhein-Kanal wurde unrentabel und existiert praktisch nicht mehr. Umso mehr wird der Wasserweg für den Wassertourismus genutzt. Der Treidelpfad wurde zu einem beliebten Rad- und Wanderweg.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.