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Wandern Frankenwald undFichtelgebirge : Wallfahrerweg von Stadt­steinach nach Marienweiher

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:50 Std.
Länge:
11.5 km
Aufstieg:
230 m
Abstieg:
80 m

Zahlreiche Wege führen zu dem bedeutendsten Wallfahrtsort des Frankenwaldes mit seinem Franziskanerkloster. Der Wanderer kann auf verschiedene Arten den Spuren der Pilger folgen.

Die Altstadt von Stadtsteinach mit Pfarrkirche und Marienkapelle (links) liegt auf einem Hügel. wandern, mittel
Die Altstadt von Stadtsteinach mit Pfarrkirche und Marienkapelle (links) liegt auf einem Hügel.© Benedikt Grimmler
Beschreibung

Der Wegverkauf

Marienweiher ist der bedeutendste Marienwallfahrtsort Oberfrankens und wird bis zum heutigen Tag von etwa 60 Pilgergruppen aus der gesamten Region besucht. Wir begeben uns auf den Alten Wallfahrerweg, dessen Markierung ein farbiges Bild der Marienweiherer Muttergottes ist. Ausgangspunkt ist naturgemäß die den Ort beherrschende kath. Stadtpfarrkirche St. Michael , ein beeindruckender neubarocker Bau vom Beginn des 20. Jahrhunderts mit teils alter Ausstattung. Wir begeben uns nun rechts hoch zum Marktplatz. Mit dem Brunnen in der Mitte und den im Rechteck angeordneten zahlreichen stattlichen Bauten des späten 18. Jahrhunderts handelt es sich um einen der schönsten spätbarocken Marktplätze Frankens. Wir wählen den unscheinbarsten Weg, der zwischen dem großen gelben Barockbau und dem alten Badhaus vorbei an der Alten Schule zur Staffel führt, einer historischen Granittreppe. Wir gehen diese hi­nunter zum Mühlbach, kurz rechts, aber sogleich wieder links und dort dasselbe noch mal über die Brücke der Steinach auf den Radweg, der rechts abbiegt.

Wir folgen seinem Verlauf an den Heimgärten vorbei, dort links über die Bahnschienen und entlang des Freibades bis zur Straße. Hier erneut rechts und in der Kurve links ab auf den Wanderweg am Campingplatz. An der nächsten Kreuzung wandern wir rechts den Wiesenweg hoch, um die Weiher herum, dann entsprechend der Markierung rechts weiter bis zum nächsten befestigten Weg. Dort an der Kreuzung beginnt nun der Aufstieg zur Überwindung der Fränkischen Linie (siehe Tour 26). Es geht hinein in den Wald, den Hainberg hinauf, am Wegkreuz im alten Steinbruch vorbei, dann weiter rechts am Berg aufwärts bis zur germanischen Opferstätte auf dem 524 Meter hohen Hainberggipfel(0:50 Std.). Den kurzen Abstecher zu dem dort stehenden Steintisch – sein historischer Hintergrund ist ungeklärt – sollte man nicht unterlassen. Zurück auf dem Hauptweg, geht es nun stets gerade aus dem Wald hinaus und anschließend auf die Landstraße – hier treffen sich die moderne und die überlieferte Variante des Wallfahrerweges in der Kurve mit dem Barockmarterl (1:10 Std.). Wir gehen auf dem Sträßchen nach Vogtendorf kurz weiter und dann geradeaus in den Waldweg, der uns nahe dem Einzelhof Torkel wieder zu einer Landstraße führt. Wir queren sie, kommen weiter zum nächsten Einzel Neuenwirtshaus, und kurz vor Eeg wieder auf eine Straße. Wir gehen links auf dieser entlang bis Tannenwirtshaus (2:00 Std.), dort auf die moderne Kirche zu, aber vorher rechts ab Richtung Mannsflur. Wir erreichen es, indem wir im Weiler Hohenreuth rechts bergab abbiegen. Sobald wir an den ersten Häusern angelangt sind, biegen wir links in den Ort ein und durchlaufen diesen vollends bis zum anderen Ortsende.

Dort stoßen wir auf die stärker befahrene B 289, der wir links hoch folgen, doch verlassen wir sie nach gut 150 Metern rechts hinein in das Wäldchen. Hier geht es aufwärts bis zum Teerweg, dort rechts weiter an der kleinen Wegkapelle (2:40 Std.) vorbei auf der Höhe nun weiter bis zum bald schon sichtbaren Zielort Marienweiher mit seiner imposanten Barockkirche. Schon im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt, existierte hier spätestens seit dem 15. Jahrhundert eine Marienwallfahrt – das Gnadenbild entstammt dieser Zeit –, die im Barock großen Zulauf fand. Die Wallfahrt und das Franziskanerkloster (17. Jh.) überstanden auch die Säkularisation. Bei der Ankunft im Dorf erkennen wir schnell die typischen Merkmale eines Wallfahrtsortes: natürlich Kirche und Kloster, aber auch einige Verkaufsbuden und die eher weltlichen Einkehrstätten für die Pilger. Zudem existieren eine Dokumentation der Wallfahrt und ein Klosterladen. Höhepunkt ist aber die barocke Wallfahrtsbasilika Marienweiher (2:50 Std.) mit ihrer reichen Ausstattung. Es bestehen Busverbindungen zur Rückkehr nach Stadtsteinach, die klassischen Wallfahrer gehen allerdings – nach Gottesdienst und Einkehr – denselben Weg wieder zu Fuß zurück.

Touren-Charakter

Längerer Anstieg am Hainberg und kurze Abschnitte auf Straßen

Ausgangspunkt

Stadtsteinach, kath. Kirche St.Michael; GPS 50.160704, 11.505388

Halsgerichts­wallfahrten

Die Einwohner von Stadtsteinach, Kupferberg, Enchenreuth, Ludwigschorgast, Wartenfels und Marktschorgast pilgern nach Gelübden des 17.Jahrhunderts bis heute jährlich nach Marienweiher. Als ehemalige Amtssitze des Bamberger Bischofs stand ihnen die Halsgerichtsbarkeit zu (Verhängung der Todesstrafe am Galgen) – daher die etwas makabre Bezeichnung als Halsgerichtswallfahrten.

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Bitte beachten!

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.