Wandern Frankenwald undFichtelgebirge : Von Ebersdorf bei Coburg nach Sonnefeld
Ziel unserer heutigen Tour ist einmal mehr ein Kloster. Sonnefeld nannten die Zisterzienserinnen ihre Niederlassung, beeindruckend sind die Überreste der gotischen Bauten.
Der Wegverlauf
Ebersdorf bei Coburg, im Mittelalter ein eher unscheinbares Pfarrdorf, erreichte das Glück der günstigen Verkehrslage Mitte des 19. Jahrhunderts, als es 1858 an die wichtige Bahnlinie Nürnberg–Lichtenfels–Eisenach angeschlossen wurde, was den Aufschwung der örtlichen Industrie beschleunigte. Einschnitte brachte die Errichtung des Eisernen Vorhangs. In der Nachwendezeit erfolgte jedoch die Rückkehr der Bahnlinie Nürnberg–Sonneberg und der Anschluss an die Autobahn A 73, sodass Ebersdorf weiterhin ein wichtiger Gewerbestandort ist. Dies bemerkt jeder Wanderer sofort, der am Bahnhof Ebersdorf aus dem Zug steigt. Hier wenden wir uns über die Bahnhofstraße links ins Ortsinnere über die Canterstraße auf die Frohnlacher Straße, die uns längere Zeit begleiten wird. Um die Kirche (0:05 Std.) mit ihrem romanischen Turm (13. Jh.) und modernen Langhaus erkennt man den früheren Dorfkern. Es geht weiterhin geradeaus in das mit Ebersdorf zusammengewachsene Frohnlach. Den Ortskern bildet hier die Kreuzung um das Alte Rathaus (0:25 Std.) mit seinem Dachreiter (18. Jh.) – wir gehen weiter strikt geradeaus, wenn sich die Straße teilt, können wir den kleinen Aufstieg links oder rechts wählen. Anschließend allerdings halten wir uns nah am Firmengelände rechts und bleiben dann auf der Sonnefelder Straße. Am Ende der Siedlung biegen wir schließlich rechts ab zum Radweg an der B 303 und laufen hier links weiter.
Nun geht es lange nahe der B 303 am Waldrand entlang geradeaus bis an den Ortsanfang von Sonnefeld. Wir bleiben geradeaus auf dem Radweg – nach einiger Zeit ist links neben uns die alte Bahntrasse deutlich erkennbar – und kommen so erst durch das äußere Gewerbegebiet ins eigentliche Dorf, wo uns gleich zu Beginn die stattlichen Überreste des einstigen Zisterzienserinnenklosters Sonnefeld (1:10 Std.) erwarten. Dieses ist gewissermaßen mit uns gewandert, entstand es doch bei Gründung 1260 in Ebersdorf, bevor es aufgrund der besseren Tallage hierher nach Hofstädten verlegt wurde, woraufhin dieser ursprüngliche Name bald zugunsten des schöneren Sonnefeld verschwand. Beeindruckend ist noch immer die gotische Klosterkirche mit ihrem imposanten erhöhten Chor (14. Jh.), im Inneren beherbergt sie einige bemerkenswerte Zeugnisse der Klosterzeit, darunter einen mittelalterlichen Äbtissinnengrabstein von hohem künstlerischen Wert. Die Blütezeit des Klosters – von hier aus wurde auch Himmelkron (siehe Tour 18) gegründet – endete mit der Reformation. Von den eigentlichen Konventsgebäuden blieb neben der Kirche nur der Ostflügel erhalten. Trotzdem bildet das Klosterareal noch immer das Zentrum des Ortes, gut erkennbar an den großzügig angelegten ehemaligen Wirtschaftsbauten der Nonnen. Neben zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten bietet Sonnefeld naturgemäß zudem die Gelegenheit zur Einkehr. Über den gleichen Weg gelangen wir schließlich wieder zum Bahnhof Ebersdorf (2:20 Std.) zurück.
Region
Touren-Charakter
Flache Strecke im Tal auf sehr gut befestigten Wegen
Ausgangspunkt
Bahnhof Ebersdorf bei Coburg; GPS 50.222737, 11.065703
Matthäuskirche Gestungshausen
In dem Sonnefelder Ortsteil Gestungshausen steht mit der ev. Matthäuskirche ein geradezu prototypisches fränkisches Gotteshaus. In Hanglage über dem Dorf erhebt sich die Kirche inmitten einer spätmittelalterlichen Wehrmauer mit barockem Torturm. Der Sakralbau selbst ist eine klassische Markgrafenkirche (1710–1733). Hier wurde 1884 der Schauspieler Werner Krauß geboren und getauft – sein Großvater war der Pfarrer im Ort.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.