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Wandern Frankenwald undFichtelgebirge : Im Steinkohlenrevier Stockheim

Anspruch:
leicht
Dauer:
00:45 Std.
Länge:
2.5 km
Aufstieg:
50 m
Abstieg:
50 m

Bis in die 1960er-Jahre wurde im einzigen Steinkohlenrevier Frankens das schwarze Gold abgebaut, woran der geologische Wanderweg Dachsbau erinnert.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Wer an Steinkohlenreviere in Deutschland denkt, dem werden Bilder des Ruhrpotts oder des Saarlandes vor das innere Auge treten und eher nicht der Frankenwald. Erste Nachrichten über Funde des »schwarzen Goldes« in der Region gehen auf das 16. Jahrhundert zurück, doch der große Aufschwung folgte Mitte des 18. Jahrhunderts, in Stockheim und Reitsch gefördert durch den weltlichen Oberherrn, den Fürstbischof von Bamberg (im benachbarten Neuhaus die sächsischen Herzöge). Der Abbau an der Erdoberfläche und in Minen brachte eine kleine Bevölkerungsexplosion in die beschaulichen Frankenwalddörfer, erkennbar an den jeweils zu Kirchen vergrößerten Ortskapellen, und hielt im 19. Jahrhundert an. Nach Schwankungen seit Beginn des neuen Jahrhunderts und mehreren Wiederbelebungsversuchen wurde 1968 als Letzte die Stockheimer Zeche Sankt Katharina nach gut 200 Betriebsjahren endgültig geschlossen. Wir beginnen die Wanderung am Schaustollen der Katharinenzeche . Bevor wir uns auf den eigentlichen Geopfad Dachsbau – benannt nach dem Waldstück, in dem sich einst zahlreiche Gruben befanden – begeben, wollen wir uns links dem Geotop und altem Zechengelände widmen. Dort erfahren wir nicht nur anschaulich an einem wieder freigelegten Kohleflöz einiges über die geologischen Verhältnisse, sondern sehen auch die Überreste der einstigen Zeche, den Förderturm und das Bergbau-Magazin, ein Museum im Aufbau (zugänglich nach Absprache).

Doch nun auf den Geopfad, gekennzeichnet durch einen Trilobiten (ein urzeitliches Krebstier), der rechts des Schaustollens in den Wald führt. Obwohl nur kurz, nimmt er im Wald zahlreiche Wendungen, die nicht alle im Einzelnen beschrieben werden können – dies ist jedoch ohnehin nicht notwendig, denn die Beschilderung ist hervorragend und gut sichtbar angebracht. Von der nächsten Kreuzung im Wald geht es einen ansteigenden Pfad hinauf zur Station 1(0:08 Std.), die über den Tagebau informiert. Im Zickzack nun an der nächsten Kreuzung erst rechts bergab, dann links wieder bergan in Richtung der beiden Stationen 2 (Grubenbesitzerhaus) und nach einer weiteren Volte des Weges hinab zu Station 3, dem Ochsenbrunnen, einst Wasserversorgung der Stockheimer. Vom Brunnen kommen wir auf einem Waldpfad bald auf einen größeren Forstweg, dem wir links hoch folgen. Mit bloßem Auge sind an Station 4 die zahlreichen Schürfgräben (0:20 Std.) noch sehr gut erkennbar. An der nächsten Kreuzung begeben wir uns rechts und anschließend, auf dem höchsten Punkt unserer kurzen Tour angelangt, auf der Großkreuzung nach der Rechtskurve wieder links tiefer in den Wald hinein. Dass die Wege hier so gut befestigt erscheinen, erklärt Station 5 (0:25 Std.), bei der man nach Lektüre der Tafeltexte die Überreste der einstigen Bergarbeiterstraßen am Boden nun selbst ausfindig machen kann. Wir verlassen diese allerdings sogleich und biegen links auf den etwas versteckten abwärtsführenden Waldpfad ein, der nach kurzer Zeit jedoch wiederum auf einen bequemen breiten Weg zurückleitet. An der früheren Carl-Christoph-Grube (0:30 Std.), Station 6, wird die Arbeit in den Schächten am rekonstruierten Modell erfahrbar. Wir bleiben auf dem größeren Weg, der hier übrigens fast an der thüringisch-bayerischen Grenze entlangführt, bis wir wieder auf die Bergwerkstraße treffen, die uns links das Tal hinab durch das frühere Gelände der Katharinenzeche (0:45 Std.) bis zum Ausgangspunkt zurückführt. In der »Alten Zeche« nahe dem alten Abbaugebiet (der Bergwerkstraße in den Ort folgen) lässt sich standesgemäß einkehren.

Touren-Charakter

Anspruchsvolle Wurzelpfade wie auch Forstwege, Ab- und Anstiege, familiengeeignet

Ausgangspunkt

Stockheim, ehem. Katharinenzeche; GPS 50.311543, 11.273037

Das frühere fränkische Steinkohlenrevier um Stockheim, Reitsch und das thüringische Neuhaus-Schierschnitz ist ein beliebtes und vor allem informatives Wandergebiet. Es gibt zahlreiche weitere Erlebniswanderwege zur Bergbaugeschichte, darunter den Steinkohle- oder Bergmannsweg zwischen Stockheim und Neuhaus-Schierschnitz (12km), das blaue FrankenwaldSteigla »Im Kohlenwald« (7km) oder den Zechen-Kreiswanderweg KC74 (2,5km). Siehe auch unsere Tour 24.

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