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Wandern Frankenwald undFichtelgebirge : Auf der Alten Heeresstraße

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:35 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
65 m
Abstieg:
240 m

Auf der Hochebene des westlichen Frankenwaldes zieht sich die Alte Heeresstraße entlang, die uns auf historischen Spuren durch den Lebensraum der Menschen hier führt.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Das stark zersiedelte Dorf Steinbach am Wald kennen wir schon als Endpunkt unserer Rennsteigwanderung (siehe Tour 20) – damals haben wir allerdings nur den Nordrand und das moderne Steinbach mit den Siedlungen und dem Industriegebiet um den Bahnhof kennengelernt. Das noch immer sehr typische Frankenwalddörfchen mit den kleinen gedrungenen Schieferhäuschen dagegen befindet sich südlich und besitzt mit der alten kath. Wehrkirche St. Johann Baptistein Juwel und beliebtes Postkartenmotiv. Mit der Bruchsteinmauer ringsum, überragt vom spitzen Schieferturm, vereint das außen schlichte, aber im Innern reich barock ausgestattete Kirchlein alle Elemente des bischöflich geprägten Frankenwaldes. Vom Park aus gehen wir links die Straße hinter der Kirche kaum 50 Meter hoch und biegen dann rechts in den Feldweg mit seinen tiefen Fahrrinnen ein, dem wir in kräftigem Anstieg bis auf den Höhenrücken folgen. Weiter geradeaus geht es auch – trotz der Markierung – an der ersten Wegkreuzung, erst an der zweiten nehmen wir den Weg links durch das sehr kurze Waldstück in Richtung Windheim. Die Alte Heeresstraße haben wir hier nur kurz gekreuzt, was wir schon daran merken, dass wir nun langsam recht sanft in das Tal und zum Ort hinabsteigen – die Marschroute der Militärs vermied solche Auf- und Abstiege. Wir aber möchten ein typisches Frankenwalddorf kennenlernen, das seinen Charakter etwas abseits der Durchgangswege gut erhalten hat. So kommen wir am Forsthaus vorbei hinein nach Windheim (0:30 Std.), in der Dorfmitte wenden wir uns links – Grundrichtung Hirschfeld –, unterhalb der kath. Pfarrkirche vorbei (auch sie weist eine schöne barocke Ausstattung auf), und bleiben stets rechts der Ölschnitz. An der Kreuzung kurz vor Ortsende nehmen wir die Straße rechts, folgen ihr aber nur kurz und biegen gleich wieder links auf ein Firmengelände ein, über das wir ins weite Tal der Ölschnitz hineinkommen. Das Flüsschen bleibt unsere Orientierungslinie, wenn es erneut nur kurz nach Ende des Firmengeländes auf einem Wiesenweg links abgeht, um nun in Bachnähe auf direktem Wege rechts im Talgrund bis zur Aumühle (0:50 Std.) zu kommen.

Wir stoßen auf die kleine geteerte Verbindungsstraße und folgen ihr in ihren Windungen links den Berg hoch. Sie bringt uns zum Ortsrand von Hirschfeld und dort auf die Hauptstraße, die mit der Alten Heeresstraße gleichbedeutend ist. Rechts geht es durch das lang gezogene Straßendorf Hirschfeld (1:05 Std.) auf der Hochebene mit seiner Pfarrkirche, einer Kombination aus dem alten Kirchlein mit Zwiebelturm und einem modernen Anbau. Am Ortsende halten wir uns rechts und gehen auf den Schaugarten an der Straße zu, bevor wir weiter ansteigen und nun den Ort endgültig verlassen. Auf unserem Weg über die Heeresstraße werden uns fortan nicht nur die Zeichen althergebrachter und noch immer gepflegter Frömmigkeit begleiten, wie etwa die schiefergedeckte Wegkapelle (1:30 Std.) nach der großen Linkskurve, sondern auch die Masten der großen Stromtrassen – der Frankenwald war und ist eben in vielerlei Hinsicht immer ein Durchzugsgebiet gewesen.

Besonders die Soldaten der geschlagenen Armeen in den napoleonischen Kriegen, die hier Anfang des 19. Jahrhunderts durchzogen, werden froh um den nächsten Abschnitt gewesen sein: nicht nur, weil er dank klarer südlicher Wegführung einfache Orientierung bot – was auch für uns gilt, wir folgen der ohnehin gut markierten Strecke (blaues H auf weißem Grund bzw. blaues Kreuz auf weißem Grund des »Burgenwegs«) stets geradeaus, auch an der Abzweigung nach Förtschendorf –, sondern auf den nächsten Kilometern keinen Ort mehr anschnitt. Auf der Hochebene geht es, nur hin und wieder durch kürzere Waldabschnitte schattig, bis kurz vor den Markt Rothenkirchen. Wo die Stromtrasse quert, halten wir uns rechts und beginnen nun den Abstieg nach Rothenkirchen, wo sich mehrere Täler vereinen. Diese Lage nutzten einst Adelige, um dort ihre strategisch günstig gelegene Burg zu errichten, die im 17. Jahrhundert an den Bischof fiel. Wir machen links hoch einen kurzen Abstecher zum Galgenberg (2:15 Std.) und genießen einen schönen Blick auf Rothenkirchen und das hier einbiegende Haßlachtal bis hinunter zum Markt Pressig. Vom Gedenkkreuz steigen wir wieder hinab und kommen auf der Teerstraße nach Rothenkirchen hinein. Wir bleiben erst links noch etwas über dem Tal, bevor wir uns schließlich rechts hinab in die schön gestaltete Ortsmitte begeben. Neben der Pfarrkirche – auch hier eine Kombination aus altem und neuem Gotteshaus – mit sehr sehenswerter Ausstattung wartet natürlich die Burg auf unseren Besuch. Man erreicht sie über die namensgebende Burgstraße (vom Marktplatz aus in Richtung Ortsausgang nach Teuschnitz links). Zwar erscheinen ihre turmlosen Überreste anfangs unspektakulär, lassen aber bei genauerem Hinsehen einige besondere Merkmale erkennen – die Hinweistafel bietet dem Interessierten zusätzliche Informationen. Die Ruine der Burg Rothenkirchen (2:35 Std.) ist zugleich unser Endpunkt.

Touren-Charakter

Wanderung mit längeren An- und Abstiegen zur Hochebene, im Winter warm anziehen

Ausgangspunkt

Steinbach am Wald, alte kath. Wehr­kirche; GPS 50.431810, 11.360042

Tipp

Wer noch bis Pressig weitermöchte (oder dort zum Bahnhof muss), läuft von der Burg aus die Straße weiter, dann rechts an der Haßlach zum Schützenhaus, dahinter rechts kurz hinunter zur Straße, hier links, unter der Unterführung hindurch und nun rechts den Radweg entlang südlich bis nach Pressig (2km). Zum Bahnhof geht es rechts über den Bahnhofsplatz.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.