Wandern Frankenwald undFichtelgebirge : Auf dem Burgenweg
Vielfältige Burgengeschichte erleben wir heute auf unserem Weg durch die Jahrhunderte von der Festung Rosenberg über die Heunischenburg bis zu den Schlössern von Mitwitz.
Der Wegverlauf
Unser Ausgangspunkt in Kronach ist die Pfarrkirche St. Johannes in der oberen Altstadt am Melchior-Otto-Platz. Die gotische Hallenkirche mit ihren unterschiedlichen Baukörpern ist vor allem für ihr reich geschmücktes Nordportal bekannt, das bildhauerisch zu den bedeutendsten in Franken gehört (15. Jh.). Von der Kirche aus begeben wir uns die rechte Altstadtstraße hoch, benannt nach dem berühmtesten Sohn der Stadt, dem Maler Lucas Cranach. Hier im mittelalterlichen Kern Kronachs kommen wir vorbei am alten Rathaus, am modernen Landratsamt mit Cranach-Denkmal, am Stadtturm und schließlich dem Gefängnis, nun schon stark ansteigend, zur alles überragenden Feste Rosenberg (0:10 Std.). Stadt und Burg gerieten früh in den Besitz des Bamberger Fürstbischofs, im 13. Jahrhundert wurde die Rosenberg erstmals erwähnt, der Bergfried entstammt noch dieser Zeit. Fortan bauten die Bischöfe die Burg zur starken Festung aus. Während des Dreißigjährigen Krieges hielt sie mehreren Belagerungen stand und konnte im Laufe der Jahrhunderte nie eingenommen werden. Um diesen Status zu wahren, ließ es sich jeder Fürstbischof angelegen sein, sein Bollwerk von den jeweilig besten Baumeistern der Festungskunst weiter auszubauen. Architekten wie Maximilian von Welsch (ein gebürtiger Kronacher), Balthasar Neumann, Antonio Petrini und Johann Jakob Michael Küchel trugen zu den Fortifikationen bei. Noch Napoleon nutze zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Festung, um von hier aus seinen Feldzug gegen Preußen zu planen.
Nach Besuch der Feste laufen wir vom Haupttor kommend den Burgberg wieder hinab, biegen jedoch in der Linkskurve rechts in den Pfad zur Unteren Stadt ab, links an der Stadtmauer entlang bis zur Schwedenstraße kurz vor dem Bamberger Tor. Wir wenden uns links und gehen gleich wieder rechts über die Haßlachbrücke an der Bäckerei rechts in die Klosterstraße, am Franziskanerkloster (siehe vorherige Tour) vorbei unter der Brücke hindurch zur Hinweistafel des Burgenweges. Der Burgenweg führt uns links hoch auf die Brücke, auf dieser rechts hinüber, dann die Straße überquerend wieder rechts bergab, wo wir am Blumenladen neben dem kleinen Bach links den Weg einschlagen, der die nächsten Kilometer in stetigem Anstieg, erst sanft, dann immer kräftezehrender bis auf die Höhen um Gehülz führt. Kurz nach der kleinen Wegkapelle (0:35 Std.) am Bach halten wir uns bei den ersten vereinzelten Häusern rechts, auf der Straße in die Siedlung Dobersgrund. Sobald wir das Ortsschild Gehülz passiert haben, geht es rechts in ein kurzes Waldstück hinein, dann über Wiesen und Feldern in einer sehr langen Linkskurve wieder zurück in den Ort, bis man auf die Straße mit dem seltsamen Namen Brunnschrott trifft, dort rechts vorbei an der modernen ev. Kirche bis zur B 303.
Diese überqueren wir. Gegenüber führt der Wanderweg weiter und zweigt nach 150 Metern links ab auf einen einsamen Bauernhof zu (Obere Burg). Wir durchqueren ihn, bleiben geradeaus und biegen in der nächsten Kurve an der Kreuzung links ab, sodass wir bald auf den nächsten Weg am Wanderparkplatz nahe dem nächsten Bauernhof (Untere Burg) treffen. Nun geht es geradewegs auf die Heunischenburg (1:20 Std.) zu, die zweite Burganlage unserer Wanderung. Erste Befestigungen gab es um 1100 v. Chr., die rekonstruierte Anlage mit ihren Steinmauern und der bemerkenswerten Toranlage geht auf die Zeit des 9./8. Jahrhunderts v. Chr. zurück, der späten Urnenfelderzeit, wie zahlreiche Funde belegen. Damit gilt die Heunischenburg als eine der ältesten Steinbefestigungen nördlich der Alpen. Das Betreten der Mauern ist untersagt, unser Wanderweg führt uns allerdings auf dem verfallenen Wall im Innern rechts tiefer in den Wald hinein. Kurz nach der Anlage nehmen wir dann links den breiteren Forstweg, der fortan in sehr ausgedehnten Serpentinen am Hang entlang abwärtsführt. Wichtig: Halten Sie sich an den markierten Hauptweg, obwohl er erst einmal weit durch den Wald von der Grundrichtung wegführt und zahlreiche Forstwege als vermeintliche Abkürzungen abzweigen, sollte man sich an die zugegeben bizarre Streckenführung halten. Irgendwann treffen wir am Waldrand auf die Landstraße, dieser rechts kurz folgen, bevor es rechts nach gut 100 Metern schon wieder in den Wald zurückgeht, dort in kurzer Folge links und wieder links, bis man erneut auf die Landstraße nach Kaltenbrunn (2:05 Std.) trifft. Im Ort links, dann kurz vor dem Ortausgang rechts zur Staatsstraße. Diese queren wir auf dem Radweg und hier rechts zu den nächsten Häusern, dort links in den Müßweg, am letzten Haus dann rechts erst zum Waldrand und in ihn hinein. Im Wald erwarten uns gleich mehrere Großkreuzungen hintereinander, hier muss man besonders auf die Markierung achten: An der ersten Kreuzung erst links, an der zweiten geradeaus, an der dritten nehmen wir den zweiten, sandbedeckten Weg von links. Er geleitet uns am Waldrand und über Wiesen bis in den Weiler Bächlein, dort rechts über den Parkplatz und gleich wieder links auf die Gaststätte zu, durch deren Freizeitgelände wir links den kleinen Ort wieder verlassen. An der nächsten Kreuzung geradeaus auf den nächsten Wald zu und in ihm neben dem Hohlweg dann links auf den breiten Waldweg. Auf ihm erreichen wir in langer Rechtskurve die ersten Mühlteiche (2:35 Std.).
An der großen Fernwanderwegkreuzung biegen wir links ab, am See entlang dann weiter bis Mitwitz, am Verkehrskreisel rechts auf dem Gehsteig ins Zentrum, in der Ortsmitte rechts abbiegen in die Sonneberger Straße, dort links zum Wasserschloss (2:55 Std.). Wer die äußeren Toranlagen durchschreitet, den wird kaum überraschen, dass der Renaissancebau ein beliebtes Fotomotiv ist und auch schon als Filmkulisse diente. Als blumengeschmückter, turmbewehrter und (scheinbar) symmetrischer Block ragt das Schloss umgeben vom gefüllten Wassergraben inmitten eines Parks empor. Die Burganlage aus dem 16. Jahrhundert ist für Führungen, Tagungen und Trauungen zugänglich, Innenhof und Parkanlagen sind zudem ohnehin meist offen. Nachdem wir bislang eher trutzige Vertreter des Burgenbaues besichtigen konnten, wollen wir unsere Wanderung durch die Geschichte dieser Anwesen mit einem letzten Ausläufer beenden. Denn das Wasserschloss heißt eigentlich Unteres Schloss, folgerichtig muss es noch ein Oberes Schloss geben. Über die Sonneberger Straße laufen wir Richtung Ortsmitte zurück, nun aber rechts in die Coburger Straße bis zum sehr schmucken Fachwerkrathaus und diesem gegenüber links hoch in die Kirchstraße. Die namensgebende ev. Jakobskirche kann noch romanische Bauteile aufweisen, kurz hinter ihr liegt dann rechts am Hang das erwähnte Obere Schloss (3:05 Std.). In zartem Rosa geht dieser südländisch anmutende Barockbau des frühen 18. Jahrhunderts auf den italienischen Architekten Carlo Domenico Lucchese zurück. Über das Pfarrgäßchen kommen wir links ins Zentrum von Mitwitz (3:10 Std.) zurück, wo man die Wanderung in einer der Gaststätten ausklingen lassen kann. Wer nach Kronach zurück muss, nimmt den Bus.
Region
Touren-Charakter
Strecke mit zahlreichen Zwischenhalten, zu Beginn kräftiger Anstieg
Ausgangspunkt
Kronach, kath. Pfarrkirche St.Johannes der Täufer; GPS 50.240097, 11.324020
Museen auf der Rosenberg
Das Festungsmuseum »Frankens Bollwerke« (geöffnet März bis Oktober, Di bis So 9.30–17.30 Uhr) informiert über die Fortifikationsgeschichte. Die Fränkische Galerie beherbergt die bedeutendste Kunstsammlung Oberfrankens für mittelalterliche Malerei und Bildhauerei, insbesondere aus der Zeit um 1500. Zudem finden regelmäßige Sonderveranstaltungen und im Sommer Freilichtspiele auf der Festung statt.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.