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Wandern Frankenwald und Fichtelgebirge: Von Vierzehnheiligen auf den Staffelberg

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
300 m

Im Garten Gottes. Das Dreigestirn von Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen, Kloster Banz und Staf­felberg bestimmt Bad Staffelstein, das deshalb auch »Gottesgarten am Ober­main« genannt wird. Unsere Wanderung verbindet zwei dieser Highlights: Vierzehnheiligen und Staffelberg, den »Berg der Franken«.

Beschreibung

Bekannt, beliebt, besun­gen

Dabei macht es durchaus Sinn, auf dieser Tour antizyklisch unterwegs zu sein, also in den frühen Morgenstunden oder unter der Woche, denn völlig einsam ist man hier nie. Der Staffelberg als »Berg der Franken« ist so berühmt, dass er allein schon deshalb zu den Top-25-Wanderungen in Bayern gehört – was ihm aber nicht gerecht werden würde. »Zum heil’gen Veit von Staffelberg komm ich emporgestiegen ...«, so klingt es in der vierten Strophe des Frankenlieds, das Victor von Scheffel, der große Erzähler und Dichter des Biedermeiers, 1859 während eines Urlaubs in Banz verfasste. Das Gedicht, zwei Jahre später vertont, wurde zur inoffiziellen fränkischen Landeshymne. Und der tut es keinen Abbruch, dass es weder einen Staffelstein gibt noch einen heiligen Veit – der Berg heißt eindeutig Staffelberg, und die Kapelle auf seiner Hochfläche ist der heiligen Adelgundis geweiht. So ein Berg mit weiter Aussicht über das Maintal blieb schon vor Urzeiten nicht unentdeckt. Dies zeigen Funde aus der Steinzeit vor 7000 Jahren, Befestigungen aus der Zeit der Kelten oder eine germanische Burg aus den letzten Jahren der Römerzeit. Seither war der Staffelberg kontinuierlich besiedelt, und aus der Einsiedlerklause, die Scheffel in seinem Gedicht erwähnt, ist eine Wirtschaft mit Biergarten geworden, in dem an schönen Tagen mehr als 500 Gästen fränkische Spezialitäten und fränkisches Bier serviert werden.

Auf Pilgerwegen

Für die Wanderung starten wir an der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen und folgen der geteerten Zufahrtsstraße noch ein Stück bergauf, vorbei an der Klosterbrauerei Trunk. Den einladenden Biergarten ignorieren wir und heben ihn uns für das Ende der Tour auf. Gleich hinter dem Brauereigebäude biegen wir rechts in den Wanderweg (gleichzeitig der Fränkische Jakobsweg) ein und folgen der Beschilderung Richtung Staffelberg. In einem Waldstück steigt der Weg kräftig an, Felsbrocken und Wurzeln überziehen den Pfad und verleihen dem Weg einen fast schon alpinen Charakter. Ja, der Staffelberg ist ein echter Berg! Oben stoßen wir dann auf einen breiteren Feldweg, dem wir nach rechts folgen, wobei er bald nach links schwenkt. So wandern wir über eine Hochebene auf einem Panoramaweg direkt auf den Staffelberg zu, und immer wieder haben wir dabei freie Sicht auf die Mainebene. Schließlich führt uns der Wanderweg nach links und, das letzte Stück steiler, hinauf zur Staffelbergklause und zur Adelgundiskapelle.

Am Staffelberg

Bevor wir uns in der Klause für eine Rast niederlassen, wollen wir natürlich das großzügige Gipfelplateau erkunden. Deshalb biegen wir rechts auf den Wiesenpfad ein, der uns zu den Felsstufen an der Nordostkante, dem eigentlichen Gipfel des Staffelbergs, bringt. Jetzt Augen auf und einfach die weite Aussicht genießen: Unter uns liegen Bad Staffelstein und die Mainebene, auf der anderen Seite sehen wir das Kloster Banz und im Dunst am Horizont die Hügel der Haßberge und der Rhön. Wer sich ganz an den Rand der Felsenstufen, der Staffeln, wagt, sollte schwindelfrei sein, denn sie fallen senkrecht ab.

Zurück nach Vierzehnheiligen

Danach steigen wir ein Stück auf dem bekannten Hinweg hinab zur beschilderten Abzweigung ins Romansthal, biegen dort nach links und wandern steil bergab zum großen Wanderparkplatz am Ortsrand. Dort halten wir uns scharf rechts auf die anfangs geteerte Straße und folgen der Beschilderung »Hase« und »Wolfsdorf« in östlicher Richtung. Unser Weg wird wieder zum Feldweg und führt an von Wildhecken gesäumten Wiesen entlang. Nach einem Waldstück wendet sich der Weg nach links, und wir wandern abwärts bis kurz vor Wolfsdorf. Dort mündet unser Weg in eine querende Straße. Auf ihr geht es nach rechts zum Waldrand, wo uns Treppenstufen auf dem alten Pilgerweg zurück nach Vierzehnheiligen führen.Das Kloster und seine Kirche wollen wir natürlich noch besichtigen. Die Wallfahrt geht auf eine Erscheinung Mitte des 15. Jahrhunderts zurück. Zunächst immer bedeutender werdend, kamen dann aber bedingt durch Reformation und Dreißigjährigen Krieg fast keine Wallfahrer mehr. Die Zisterzienser im nahen Langheim, auf deren Grund Vierzehnheiligen lag, wollten die Wallfahrt wieder zum Leben erwecken und ließen durch Balthasar Neumann, den bekanntesten Baumeister seiner Zeit, eine neue Wallfahrtskirche errichten, die alle Gotteshäuser in naher und weiter Umgebung übertraf. Eine Sensation war der Gnadenaltar der Kirche, der mit seinen 14 Heiligen zentral in der Mitte des Gotteshauses steht und damit von allen Seiten zugänglich ist. Das war etwas völlig Neues. Kein Wunder, dass diese vollkommene Kunst erneut die Besucher und Gläubigen anlockt. Und der einstige Abt von Langheim behielt Recht: Die Wallfahrt blühte wieder auf und ist heute lebendiger denn je, was auch an den erfolgreich geführten umliegenden Bildungshäusern liegt. Und natürlich ein klein wenig an den guten Einkehrmöglichkeiten in Klosternähe, wo wir nun zum Abschluss den wunderbaren Wandertag stilvoll mit einem süffigen Kloster-Gerstensaft ausklingen lassen können.

Touren-Charakter

Rundtour auf breiten Wanderwegen zum Staffelberg mit Besichtigungsmöglichkeit der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen. Zu Beginn und am Ende der Wanderung sind zwei kleinere Steigungen zu bewältigen

Ausgangspunkt

Basilika Vierzehnheiligen

Endpunkt

Basilika Vierzehnheiligen

Nicht versäumen

Wer schon immer mal wissen wollte, wo die Redensart »nach Adam Riese« herkommt, sollte Bad Staffelstein besuchen: Hier wurde der berühmte Mathematiker um 1492/93 herum geboren. Malerische Fachwerkhäuser, die schöne Therme Obermain sowie das nahe Kloster Banz verführen zu einem längeren Aufenthalt.

Darum einzigartig

Eine einzigartige Rundum-Wohlfühl-Wanderung: Ohne große Anstrengung können wir bei dieser Tour Genuss, Kultur und Natur miteinander verbinden. Die Runde führt hinauf zur markanten Felsstufe des Staffelbergs, der mit einem großzügigen Gipfelplateau und einer überragenden Aussicht überrascht – einfach ein grandioser Berg!

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.