Wandern Frankenwald und Fichtelgebirge : Um Wunsiedel herum zur Luisenburg
Von Wunsiedel aus führt die Strecke über den Katharinenberg nach Bad Alexandersbad und von dort zur Luisenburg mit ihrer berühmten Freilichtbühne, dem Felsenlabyrinth und der Burgruine.
Der Wegverlauf
Die kleinste der oberfränkischen Kreisstädte und Geburtsort Jean Pauls, Wunsiedel, liegt im Zentrum des Fichtelgebirges und ist von diesem geprägt – nicht nur, weil man die Gipfel der großen Berge ringsumher gut erkennen kann. Auch das Baumaterial des großzügigen historischen Stadtkerns mit seinen vier Kirchen und den vielen repräsentativen Bauten stammt aus der Umgebung. Standesgemäß beginnen wir unsere Tour vor dem Rathaus am Marktplatz . Wir gehen den Platz südlich hoch und dann links hinab durch die Ludwigsstraße zur Talsenke der Röslau. An der Straßenkreuzung rechts (Ludwig-Hacker-Platz) weiter zur Steinernen Brücke, die wir überqueren, um vor den typischen Torhäusern nur kurz links, dann rechts hoch auf den Katharinenberg über die Treppe hochzusteigen. Der Katharinenberg wurde zu einem sehr gelungenen »Bürgerpark« umgestaltet, der um die Ruine der einstigen Wallfahrtskirche zahlreiche Attraktionen versammelt: vom Greifvogel- und Rotwildpark bis zum Biergarten und Mittelaltergelände und dazwischen immer wieder Monumente des 19. Jahrhunderts. Nach anstrengendem Aufstieg sind wir an der gotischen Ruine von St. Katharina(0:15 Std.) angekommen. Hier laufen wir auf der anderen Seite über die Hey’sche Grotte den Berg hinab und kommen zur Abzweigung links in die Birnbaumgasse, einen tief eingeschnittenen Hohlweg mit historischen Felsenkellern (0:25 Std.). Am Ende dieser hohlen Gasse steigen wir hoch zur Streuobstwiese und laufen an deren Rand entlang bis zum Zufahrtsweg zur Straße. Diese überqueren wir rechts und schlagen auf der anderen Seite den Fußweg links in Richtung Bad Alexandersbad ein.
Wir unterqueren die B 303 und kommen am Weiher links vorbei nach Bad Alexandersbad, einst ein mondäner Badeort im markgräflichen Oberland. Wir folgen der Dorfstraße hin zum Markgräflerschloss und den Anlagen, die heute vom Deutschen Orden genutzt werden. Bewunderung verdienen die leicht ansteigenden Gartenanlagen (0:50 Std.) im großen Karree vor dem Hauptgebäude. Sie geben uns die Richtung für die nächsten Kilometer vor. In Verlängerung der Achse der Schlosszufahrt geht es für uns nun den breiten Weg rechts hinauf mit seinen zahlreichen Markierungen, die das Gebiet als beliebtes Wander-, Jogger- und Radsportparadies ausweisen. Vorerst sind Wegzeichen für uns aber unnötig, die Luisenburg ist auf dem Hauptweg die nächsten Kilometer mehrfach angeschrieben. Wir kommen am Friedhof sowie einem Gedenkstein für Königin Luise (Luisenstein) vorbei und schließlich zum Trinkwasserbehälter (1:10 Std.). Hier geht es kurz rechts, dann aber gleich links auf dem kleinen Pfad tiefer in den Wald hinein, in dem nun immer öfter die charakteristischen einzelnen riesigen Granitblöcke hervortreten. Dieser Pfad führt uns nach Überquerung eines Forstweges nicht nur zu immer bizarreren Gesteinsformationen, sondern letztlich bis vor die Tore der Luisenburg, auch sie benannt nach der Preußenkönigin Luise.
Wir stehen nun vor der Freilichtbühne, der Restauration und dem Eingang (Eintrittsgebühr) zum berühmten Felsenlabyrinth (1:20 Std.), einem Geotop mit mittelalterlicher Burgruine. Naturgemäß ist es jedem Wanderer überlassen, sich hier länger in Europas größtem Felsenlabyrinth zu vergnügen. Es bleibt deshalb nur noch, den Rückweg zu beschreiben. Über die Parkplatzzufahrt der Waldbühne laufen wir auf die Gaststätte Waldlust zu, um nach ihrem Biergarten links hinunter an der Straße entlang auf dem Rad- und Fußweg eigentlich immer geradeaus mit Überquerung der B 303 bis nach Wunsiedel hineinzulaufen. Wer möchte, kann auch hier, den örtlichen Hinweisschildern folgend, nach dem Stadtrand jeweils links in eine der Park- und Freizeitanlagen einschwenken. Geradeaus dagegen kommen wir zurück zur Steinernen Brücke und zum Marktplatz (1:50 Std.), womit sich der Kreis schließt.
Region
Touren-Charakter
Gut befestigte , familiengeeignete Strecke mit einigen Anstiegen
Ausgangspunkt
Rathaus bzw. Marktplatz in Wunsiedel; GPS 50.037317, 12.002717
»Bayerns Preußen«
Die Luisenburg scheint das Schmähwort von den Franken als »Bayerns Preußen« zu bestätigen, ist sie doch nach Königin Luise (1776–1810) benannt, die kurzzeitig über Wunsiedel herrschte. Der letzte Markgraf Alexander verscherbelte Bayreuth-Ansbach anno 1791 an die Berliner Verwandtschaft, um mit seiner Mätresse in England leben zu können. Doch der preußische Besitz erstreckte sich über nicht einmal 25 Prozent des gesamten fränkischen Territoriums und war schon nach 15 Jahren Geschichte. »Bayerns Preußen« sind folglich ein Mythos.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.