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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Frankenwald und Fichtelgebirge : Rosenau und Rödental

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:40 Std.
Länge:
7 km
Aufstieg:
30 m
Abstieg:
30 m

Als junge Stadt mit alten Ortsteilen präsentiert sich Rödental - Mönche und Herzöge prägten das Leben zwischen Röden und Itz und hinterließen Kirchen, Schlösser und ein Kloster.

Die Domäne Öslau wandern, leicht
Die Domäne Öslau© Benedikt Grimmler
Beschreibung

Der Wegverlauf

Drei Bahnhöfe, drei ev. Pfarrkirchen – wer auf den Stadtplan sieht, erkennt zwar sofort eine große Ansiedlung, die allerdings mit drei Namen versehen ist: Oeslau, Einberg und Mönchröden. Gemeinsam mit umliegenden Dörfern wurden diese einst selbstständigen Ortschaften zur Gemeinde Rödental zusammengeschlossen und 1988 zur bislang jüngsten Stadt Oberfrankens erhoben. Unser Weg beginnt am ersten der drei Bahnhöfe in Oeslau, am Bahnhof Rödental(nicht: Rödental Mitte!). Erster Teil der Wanderung ist ein Besuch auf dem Stammsitz der Ritter von Rosenau, der später den Coburger Herzögen ab 1731 als Sommersitz diente. Von da an trat die Rosenau in die Weltgeschichte ein. Vom Bahnhof gehen wir links zur Kronacher Straße, hier kurz rechts und am Lindenplatz gleich wieder links in die Coburger Straße. Gegenüber der Brauerei biegen wir rechts in den Fußweg neben den Parkplätzen ein, der weiter am Tennisverein vorbei über die Itz und an dieser entlang stets geradeaus bis unter den Schlosshügel der Rosenau führt. Wir gehen hier erst rechts, an der »Eremitage« vorbei und hinter dieser links die Treppen hoch. Nun stehen wir vor der Vorderfront von Schloss Rosenau (0:25 Std.), welches die Herzöge zu Beginn des 19. Jahrhundert im neugotischen Stil komplett umbauen ließen. Reste des Vorgängerbaues sind links als romantische Ruine in die Umgebung integriert. Die Rosenau wurde zum beliebtesten Sommersitz der Coburger Herzöge und dank deren weitläufiger europäischer Verwandtschaft – u. a. war sie Geburtsort des Gatten der langlebigen britischen Königin Victoria (reg. 1837–1901), Prinz Albert – oft von gekrönten Häuptern aus aller Welt besucht. Inzwischen beherbergt sie ein Museum (Führungen stündlich Di bis So 9–17, im Winter 10–15 Uhr). Zum Schloss gehört zudem ein sehr weit angelegter Park mit zeittypischer Ausstattung (Grotten, Lusthäuschen etc.).

Unsere kleine Schleife führt uns vom Schlossberg hinunter an der Museumskasse vorbei auf den Fußweg links, dann an der nächsten Kreuzung rechts – auch hier gilt, dass jeder gerne das geradeaus liegende Europäische Museum für Modernes Glas besuchen kann, untergebracht nahe der alten Orangerie natürlich in einem modernen Glasbau (im Sommer täglich 9.30–13 und 13.30–17 Uhr, Winter Di bis So 13–16 Uhr). Nicht auf der Straße, sondern auf dem Wiesenweg daneben gehen wir weiter in Richtung Sportgelände und daran vorbei rechts wieder auf die Coburger Straße – wir gehen auf der uns schon bekannten Strecke zurück, allerdings nicht ganz bis zum Bahnhof, sondern dieses Mal die Kronacher Straße weiter über die Gleise auf die ev. Kirche St. Johannis zu.

Hier stand einst das ehemalige Wasserschloss der Rosenauer, nun die hervorragend renovierte Domäne Oeslau (0:50 Std.), die zusammen mit der Kirche ein sehr schönes Ensemble bildet. Das Gotteshaus, einst die Schlosskapelle, besitzt einige herausragende Merkmale wie das Zellengewölbe des Chores und die zahlreichen bunten Stuckreliefs und Figuren, welche die Emporen und Langhausdecke zieren. Auf dem Weg zum nächsten, ganz anders gearteten Gotteshaus in Einberg begeben wir uns die Kronacher Straße weiter hoch und dann links nach dem Supermarkt in die Badergasse. Sobald diese nach längerer Zeit in die Straße Glockenberg mündet, wenden wir uns scharf rechts in spitzem Winkel den Berg hoch bis St. Marien (1:10 Std). Diese ist eine der ältesten Kirchen der Region, heute geprägt vom spätgotischen Chor mit seinen Fresken und dem spitzen Dachreiter. Wir laufen den Glockenberg wieder hinab und nun an der Kreuzung kurz links über die Einberger Straße, dann rechts in die Schaumberger Straße und hier weiter links (In der Au). Durch das Wohngebiet geht es nun bis zur nächsten Abzweigung, den Auweg links, der uns am Ortsrand entlang über die Iwenbergstraße links hin zur Brückenstraße und erneut links in den Ort, diesmal zum Ortsteil Mönchröden zurückführt. Wir biegen rechts in die Lindenstraße und sogleich wieder rechts in die Weinbergstraße ab, deren gewundenem Verlauf wir ohne abzubiegen folgen, bis sie direkt in die Kirchgasse übergeht. Nun sind wir schon am früheren Benediktinerkloster Mönchröden (1:30 Std.), 1154 gegründet und während der Reformation von den Ordensbrüdern verlassen. Kurz vorher hatte das Kloster allerdings noch einmal eine große Blüte erlebt, wovon die verbliebenen Gebäude eindrucksvoll zeugen. Leider weniger die frühere Klosterkirche, lediglich ein Überrest des früheren Baues (15. Jh.), im Innern mit einigen Grabmälern der Ordenszeit. Gleich daneben besticht allerdings das Refektorium mit seinen charakteristischen, seltenen Vorhangmaßwerken (1516), sowie hinter diesem das burgartige Abtshaus mit seinem feinen spätgotischen Erker (1521). Über die Straße Lindenrangen kommt man bergab zum Bahnhof Mönchröden (1:40 Std.) und kann von dort die zwei Stationen bequem zurückfahren oder über den Fußweg an der Röden und ab Einberg die Gleise entlang in gut 30 Minuten direkt dorthin zurücklaufen.

Touren-Charakter

Leichte Strecke mit kurzen Anstiegen in Einberg und Mönchröden

Ausgangspunkt

Rödental, Bahnhof; GPS 50.288440, 11.031203

Die Wiege Europas

Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha wurde dank seines Kinderreichtums und seines hochadeligen Status, der Einheiraten in höchste Herrscherhäuser ermöglichte, zur Wiege Europas. Um 1900 saß Verwandtschaft auf den Thronen im Deutschen Reich, Russland, England, Bulgarien, Portugal und Belgien und vielen europäischen Fürstenhöfen. Verbindungen zwischen Coburg, der Rosenau und z.B. dem britischen Königshaus bestehen noch heute.

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