Bruckmann CMYK quer
Wandergenuss
wandern

Wandern Frankenwald und Fichtelgebirge: Auf dem Geopfad Steinachtal

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:10 Std.
Länge:
10.2 km
Aufstieg:
150 m
Abstieg:
150 m

Naturdenkmal Klamm und Wandereinkehr. Das Steinachtal ist eines der schönsten Täler im gering besiedelten Frankenwald. Aufgrund der geologischen Aufschlüsse gilt die Steinachklamm als herrliches Naturdenkmal in idyllischer Landschaft des Hochfrankenwalds, in fast unberührter Natur.

Beschreibung

Zur Brücke Oberer Pegel

Vom Wanderparkplatz an der Waldschänke Oberhammer starten wir auf der Forststraße flussaufwärts. Nach 160 Metern bleiben wir an der Pegelbrücke auf dieser Seite der Steinach geradeaus in Richtung Neumühle. Die Markierungen KU 52 des Steinachklamm-Wegs und die Nr. 7 des Nord­eckwegs begleiten uns. Gelegentlich ist auch die Markierung des Geopfads mit einem schematischen Trilobiten angebracht. Trilobiten sind meeresbewohnende Gliederfüßer, die vor mehr als 520 Millionen Jahren im Erdzeitalter Trias lebten. In der Steinachklamm wurden viele dieser Trilobiten in Versteinerungen gefunden. Das Gebiet zählt zu den ältesten Fossilfundorten Mitteleuropas und der Trilobit ist das Symbolfossil des Frankenwalds. Wir bleiben immer im Tal in der Nähe der Steinach flussaufwärts und kommen zur Brücke Oberer Pegel mit kleinem Parkplatz und Bank.

Zum Steg in der Steinachklamm

An der Steinach tauchen die Gebäude des alten Waffenhammers auf, vor dem die Statue des Eulenspiegels glänzt. Die Figur steht auf einem Felsen aus Quarzkeratophyr, dem seltenen Gestein aus der nahen Steinachklamm. Direkt in dem beeindruckenden Felsental kommen wir am Steg in der Steinachklamm vorbei, auf dem wir später herüberlaufen werden. Die eindrucksvolle Steinachklamm zählt zu den wichtigsten Naturschönheiten des Frankenwalds und ist eines von Bayerns schönsten Geotopen. In langen Zeiträumen hat sich die Steinach durch das harte Gestein gefräst. Die Felsen der Steinachklamm bestehen aus Quarzkeratophyr, einem vulkanischen Gestein aus dem Erdaltertum. Wo und wann die Geburt dieses Gesteins stattfand, ist nicht bekannt. Der Quarzkeratophyr der Steinachklamm, ein dem Diabas ähnliches Gestein, ist ein nur wenige Hundert Meter großes, isoliertes Vorkommen, das rundherum von anderen Gesteinen umgeben ist. In einer frühen Phase der Gebirgsbildung lösten sich Gesteinspakete und glitten in tiefer liegende Meeresbecken der sich hebenden Gebirge. Diese Gleitschollen wurden wieder mit Meeressedimenten überdeckt und nach der weiteren Hebung der Gebirge durch die Steinach freigelegt. Das Gestein ist hier nahezu einzigartig. Nur wenige, sehr kleine Vorkommen sind außerhalb des Steinachtals bekannt. Der seltene Quarzkeratophyr in der Steinachklamm ist umgeben von weicheren Grauwacken und Tonschiefern.

Zur Neumühle

Auf dem anschließenden Weg lohnen Blicke zurück in die Klamm. Weiter gehen wir zugleich auf dem integrierten Themenweg »1000 Schritte Erdgeschichte«. Auf 900 Metern wird mit Informationstafeln die Erdgeschichte abgebildet. Auf unserer Wanderung allerdings im Rückwärtsgang. Schließlich erreichen wir die Wandereinkehr Neumühle. Die stillgelegte Mühle trägt im Türsturz die Inschrift 1756. Die erste Beurkundung geht aber auf das Jahr 1560 zurück. Für Wanderer wichtiger sind die Brotzeiten aus eigener ökologischer Landwirtschaft.

Zum Steg in der Steinachklamm

Wir setzen die Wanderung zwischen den Gebäuden der Neumühle fort und überqueren auf der Brücke die Steinach. Am Waldrand laufen wir nun auf undeutlichem Weg ohne Markierung rechts flussabwärts. Der Weg steigt schließlich in den Wald hinauf an und wir können an der höchsten Stelle nach rechts einen Abstecher auf die Felswand direkt über der Steinach machen. Zurück am Weg geht es rechts hinunter und unten an der Steinach 60 Meter nach rechts flussaufwärts zum Steg in der Steinachklamm und wir überqueren das Flüsschen.

Zur Brücke Oberer Pegel

Auf dem Steinachklamm-Weg wandern wir links wieder am Waffenhammer vorbei. 150 Meter nach den Gebäuden folgen wir einem Wegweiser hinter dem Weidezaun in spitzem Winkel nach links auf einen Pfad in Richtung Waldschänke. Auf einem Steg überqueren wir wieder die Steinach und steigen in einer engen Waldschlucht aufwärts. Der Pfad endet an einer Forststraße, auf der wir nach rechts abwärtslaufen. Wir bleiben immer auf dieser Seite der Steinach und kommen nun auf der anderen Seite der Brücke Oberer Pegel vorbei.

Zur Waldschänke Oberhammer

An einem kleinen Weiher überqueren wir schließlich den Tiefenbach und müssen nach rechts weiter. Wieder begleitet uns die Steinach und die Forststraße quert den Fluss auf der Pegelbrücke. Wir gehen links und sehen schon gleich die Waldschänke Oberhammer, an der wir gestartet sind. Vom Wanderparkplatz an der Waldschänke aus ist auf einem Steg über die Steinach noch ein 300 Meter weiter Abstecher zur Ruine Nordeck über dem Steinachtal möglich. Es besteht dort zwar wegen des Walds keine Aussicht, aber die zwei Meter dicken Mauern sind imposant.

Touren-Charakter

Leichte, oft schattige Tour auf Forststraßen und Pfaden durch Wälder

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Waldschänke im Steinachtal, GPS N50°10'45.9'E11°31'17.4', Höhe 360 m ü.NN

Endpunkt

Wanderparkplatz Waldschänke im Steinachtal, GPS N50°10‘45.9“ E11°31‘17.4“, Höhe 360 m ü. NN

Route

Wanderparkplatz Waldschänke - Brücke Oberer Pegel 0:45Std. - Steinachklamm-Steg 0:30Std. - Neumühle 0:15Std. - Steinachklamm-Steg 0:15Std. - Brücke Oberer Pegel 0:35Std. - Wanderparkplatz Waldschänke 0:50Std.

Geologie im Steinachtal

Während ihres 18Kilometer langen Laufs durch den Frankenwald tangiert die Steinach mehr als 40Gesteinsformationen. Dieser Wechsel der Geologie macht das Steinachtal auch landschaftlich zu einem der schönsten Täler Nordostbayerns. Die facettenreiche Geologie des Steinachtals beruht auf der erdgeschichtlichen Beschaffenheit des Frankenwalds. Die alten Gesteine wurden bei der sogenannten variszischen Gebirgsbildung vor etwa 300 bis 330Millionen Jahren überfaltet. In Bereich des Frankenwalds wurden zudem über einen langen Zeitraum vom Präkambrium bis zum Karbon Gesteine in einem Meeresbecken abgelagert. Charakteristisch sind daher aus ihrem ursprünglichen Verband gelöste Gesteine, von denen manche nur an einem einzigen Ort vorhanden sind, wie etwa der Quarzkeratophyr in der Steinachklamm. Der Mittellauf der Steinach ist geprägt von Kalkblöcken, Tonschiefern und Diabas. Im Gebiet der Waldschänke Oberhammer verleiht der Diabas, der unterseeisch in vulkanischen Eruptionen entstand, dem unteren Steinachtal sein wildromantisches Aussehen. Dort finden sich auch Aufschlüsse des Flaserkalks, wie etwa an der Burgruine Nordeck.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.