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Wandergenuss
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Zur Burgruine Leienfels

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
7.4 km
Aufstieg:
260 m
Abstieg:
260 m

Waldeinsamkeit bei Obertrubach. Historische Grenzsteine einstiger Blutgerichtsbarkeiten, eine sehenswerte, aussichtsreiche Burgruine, stille Wälder, Felstürme und fränkische Wirtshäuser liegen am Wanderweg durch das Pitztal, Teichtal und Einzugsgebiet des Trubachs.

Beschreibung

Zum Bildungshaus Obertrubach

Vom südlichen Ende des Wanderparkplatzes hinter dem Rathaus an der Teichstraße in Obertrubach beginnen wir die Wanderung durch die kleine Parkanlage. Auf der Teichstraße gehen wir rechts und am Dorf­laden an der Kreuzung mit der Trubachtalstraße (St 2260) links und auf dem Pfarrer-Grieb-Weg aufwärts. Auf der linken Seite steht am Beginn des Pfarrer-Grieb-Wegs der erste der 25 historischen Grenzsteine der Fraischgrenze. An der Anmeldung des Bildungshauses Obertrubach steigen wir vor dem Haus Nr. 25 rechts mit den Wandermarkierungen auf, aber gleich nach 50 Metern links zu dem großen Gebäude hinunter.

Zur Bank im Pitztal

Der Wanderweg leitet direkt entlang des großen Gebäudes und am Ende links, steil in den Wald hinauf. Oben stoßen wir auf die Straße Am Kohlberg und folgen ihr rechts. An der Weggabelung an einer Freilichtbühne bleiben wir geradeaus, nun abwärts. An einer weiteren Gabelung müssen wir mit der Markierung gelbes Kreuz links hinunter. Im Pitztal sehen wir links neben uns einen Hohlweg, der sich an einer Bank mit unserem bisherigen Weg trifft.

Zur Burgruine Leienfels

Die Markierung gelbes Kreuz leitet uns an der Bank auf den Pfad nach links. Der Pfad wird zu einer Forststraße, der wir für 600 Meter aufwärtsfolgen. In der Mitte der langen Steilstrecke können müde Wanderer in einer Hütte rasten. Weiter oben laufen wir entlang einer himmlisch stillen Wiese und gehen schließlich wieder im Wald an einer T-Kreuzung nach links hinauf. Oberhalb des Hangs stehen die ersten Häuser von Leienfels. Nach dem Gasthof Zur Burgruine wandern wir auf der Straße links aufwärts an der Dorfkapelle mit aufwendig gestaltetem Altar vorbei. Am Forsthaus geht es rechts zum Platz vor der Burg­ruine Leienfels hinauf. Die Burg, deren Namen sich von Löwenfels ableitet, zählt zu den späteren Burgen der Fränkischen Schweiz, denn sie wurde erst zu Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut. Erstmals schriftlich erwähnt wurde die spätmittelalterliche Adelsburg unter dem Namen Lewenfels im Jahr 1372. 1380 wurde die Burg von den Truppen des Bischofs von Bamberg und des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg erobert. Der Burgherr Götz von Egloffstein kam als Gefangener nach Nürnberg. 1397 wurde die Burg erstmals zerstört. Weitere Zerstörungen folgten 1525 im Bauernkrieg und 1553 im zweiten Markgrafenkrieg. Die Burg Leienfels war spätestens 1610 total vernichtet und nicht mehr bewohnbar. Die meisten Mauern wurden als Steinbruch benutzt, so sind heute nur noch Reste vorhanden. Doch immerhin ist noch das Tor erhalten, durch das wir die Burg erobern. Das Beste ist die Aussicht auf dem hohen Felsen der Burgruine Leienfels. Es ist einer der schönsten Aussichtspunkte der Fränkischen Schweiz. Vom 590 Meter hohen Schloßberg reicht der Blick bei guter Sicht 30 Kilometer weit.

Zum historischen Grenzstein Kohlber

Von der Burgruine gehen wir wieder auf gleichem Weg hinunter und am Gasthof Zur Burgruine rechts hinauf und in den Wald hinab. An der T-Kreuzung bleiben wir jetzt aber mit der Markierung gelbes Kreuz geradeaus in Richtung Leopoldstein. An einer Gabelung der Forststraße geht es links hinunter und an der folgenden Kreuzung rechts. Wir sind auf dem Fraisch-Grenzweg und auf der rechten Seite folgt gleich einer der historischen Grenzsteine aus dem Jahr 1607. Die aufwendig geschlagenen Steine tragen auf der einen Seite das Wappen des Hochstifts Bamberg und auf der anderen Seite das Wappen der Reichsstadt Nürnberg. Auch ein Richtschwert und ein Signalhorn sind da­rauf eingemeißelt (siehe Infokasten). Wir laufen auf der Forststraße weiter abwärts und nehmen am Ende einer Wiese im Pitztal den Waldweg rechts in Richtung Obertrubach. Die Wanderwegmarkierung zeigt ab jetzt ein Schwert und die Jahreszahl 1607. An einer spitzen Weggabelung wählen wir den rechten Hohlweg abwärts und an einer Kreuzung der Pfade geht es mit der Markierung des Fraisch-Grenz­wegs links Richtung Obertrubach. An einer folgenden Gabelung müssen wir auf dem Pfad rechts hinauf und folgen genau den Markierungen mit dem Schwert und der Zahl 1607. Schließlich laufen wir schräg über eine T-Kreuzung der Forststraßen und sehen links durch die Bäume die Häuser von Neudorf. Am Ende des Walds endet der Pfad an dem historischen Grenzstein Kohlberg.

Zum Rathaus Obertrubach

Auf dem Feldweg wandern wir nach rechts am Waldrand entlang in Richtung Obertrubach und nach 70 Metern links auf dem kleineren Waldweg hinunter. An einer Wiese ist weiter unten das große Gebäude des Bildungshauses Obertrubach zu sehen. Hier gehen wir an der Bank mit der Markierung roter Ring links hinunter und bleiben immer abwärts. Zuletzt steigen wir auf einer Treppe zum Neudorfer Weg hinunter und folgen diesem nach rechts hinab. Wir kommen an dem Dolomitfelsen Saustein vorbei und gehen an der Bergstraße (St 2260) rechts und unten vor dem Dorfladen rechts in der Teichstraße zum Rathaus zurück.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend schattige Tour auf Pfaden und Forststraßen durch Wälder und Wiesen. Im Ortsgebiet auf Straßen

Ausgangspunkt

Parkplatz am Brunnenweg in Obertrubach, GPS N49°41'43.3'E11°20'51.1', Höhe 430 m ü.NN

Endpunkt

Parkplatz am Brunnenweg in Obertrubach, GPS N49°41‘43.3“ E11°20‘51.1“, Höhe 430 m ü. NN

Route

Rathaus - Bildungshaus 0:10Std. - Bank im Pitztal 0:25Std. - Burg­ruine Leienfels 0:40Std. - Grenzstein Kohlberg 0:55Std. - Rathaus 0:20Std.

Die Fraischgrenze aus dem Jahr 1607

Im 17.Jahrhundert bestand das Land aus vielen regionalen Herrschaftsgebieten. An der Fraischgrenze bei Obertrubach trafen zwei solcher Territorien aufeinander. Das Wort Fraisch bedeutet im Sinn Blutgerichtsbarkeit. Die Grenze zwischen den Gebieten verschiedener Gerichtsbarkeiten wurde Fraischgrenze genannt. Die Grenze bei Obertrubach teilten das Bistum Bamberg und die Reichsstadt Nürnberg. In dem sogenannten Silbernen Grenzvertrag wurde 1607 die Grenzlinie mit 25Grenzsteinen fixiert. Die deutlichen Grenzzeichen tragen denn auch die Wappen des Hochstifts Bamberg und auf der anderen Seite das Wappen der Reichsstadt Nürnberg. Das Schwert veranschaulicht die Blutgerichtsbarkeit. Die Fraischgrenze verlief mitten durch Ober­trubach und soll sogar quer durch die Gaststube eines Wirtshauses verlaufen sein (www.bam​berg.historische-grenze.de).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.