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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Zum berühmten Walberla

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
7 km
Aufstieg:
250 m
Abstieg:
250 m

Wo einst die Hexen tanzten. Von der Wiesentaue im Nordwesten begrenzt und vom Ehrenbach im Osten von der Frankenalb getrennt, erhebt sich die Ehrenbürg oberhalb von Kirchehrenbach. Hier steht die Walpurgiskapelle, die im 17. Jh. gebaut und der Walburga geweiht wurde - so entstand der Name »Walberla«.

Beschreibung

Auf die Ehrenbürg   

Der Ausgangsort Kirchehrenbach liegt am nördlichen Fuß der Ehrenbürg, und den zentralen Dorfplatz umrahmen zahlreiche hübsche Fachwerkhäuser, die von der mächtigen Bartholomäuskirche aus dem 18.Jahrhundert überragt werden. Hier beginnt unsere Wanderung, die uns zunächst mit der Markierung roter Querstrich entlang der Asphaltstraße bis zum Wanderparkplatz bei der Speisegaststätte »Zum Walberla« leitet. Hier lohnt sich schon die erste Verschnaufpause, und man kann neben der wunderschönen Aussicht auf das Wiesenttal auch die kulinarischen Köstlichkeiten genießen. Nach dieser Pause gelangen wir zu einem Rastplatz und wenden uns kurz danach bei einer Quelle nach links. Nun wandern wir auf einem steinigen Pfad mit der Markierung stilisiertes Walberla weiter. Bei einer Wanderwegstafel treffen wir auf eine Asphaltstraße, wenden uns hier nach links und gelangen nach kurzem Anstieg zu einem hölzernen Kreuz, von dem sich eine herrliche Aussicht auf Kirchehrenbach bietet.

Durch niederen Buchenwald führt unser Weg weiter aufwärts, bis wir zur Walpurgiskapelle gelangen. Sie steht auf einer Hochebene und wurde im 17.Jahrhundert als Wallfahrtskapelle errichtet. Weit reicht der Blick von der Westseite des Plateaus in das untere Wiesenttal sowie ins Regnitztal mit Forchheim. Hier oben findet jeden ersten Sonntag im Mai das Walberlafest statt, aber auch an anderen Sommerwochenenden herrscht auf dem Walberla Hochbetrieb – Felsenkünstler finden am Rodenstein günstige Klettermöglichkeiten und die Drachenflieger auf der Hochebene einen idealen Startplatz.

Artenreiche Natur   

Um die einzigartige Natur zu schützen, wurde die Ehrenbürg 1987 zum Naturschutzgebiet erklärt. Wandert man von der Niederung mit den Dörfern Schlaifhausen, Wiesenthau und Kirchehrenbach bergan zur Ehrenbürg, wird das Ackerland von einem Ring aus Wiesenland mit Streuobstwiesen abgelöst. Stellenweise gibt es hier auch kleine Quellbereiche und sumpfige Stellen, wo man die gelben Blüten der Sumpfdotterblumen antreffen kann. Auf den feuchten Wiesen wachsen Kuckuckslichtnelken und Schlangenknöterich. Solche Wiesen bieten auch Orchideen wie der Breitblättrigen Kuckucksblume ideale Bedingungen, die in der zweiten Maihälfte in Blüte steht. Auch in den Waldgebieten rund um das Gipfelplateau des Walberla gibt es Orchideen. Hier ist die Breitblättrige Stendelwurz recht häufig. Auf den Lichtungen rund um das Walberla kann man gelegentlich die Mücken-Händelwurz antreffen, die aber besonders reich am Rodenstein vorkommt.

Die Nordostseiten sind von Buchen-Mischwäldern mit Eschen und Spitzahorn bedeckt, wo in der Krautschicht Wiesen-Schlüsselblumen sowie Wald-Bingelkraut vorkommen. Wo sich Eichenwälder ausbreiten, siedeln sich in Gemeinschaft mit anderen wärmeliebenden Pflanzen auch Pfirsichblättrige Glockenblume, Raues Veilchen und Echte Goldrute an.

Unterhalb der Dolomitfelsen am Walberla breitet sich ein Halbtrockenrasen aus, wo u.a. Kleines Habichtskraut, Gemeines Sonnenröschen, Karthäuser-Nelke und Zypressen-Wolfsmilch wachsen. Hier erfüllt der Duft des Arznei-Thymians die Luft, und an weniger zugänglichen Stellen stehen sogar die kleinen Pflanzen des Brand-Knabenkrauts, einer recht seltenen Orchideenart.

Über den Rodenstein nach Schlaifhausen   

Wir überqueren die Hochfläche und wandern in einen kleinen Sattel hinab, von wo aus wir dann auf den gemächlichen Rodenstein (530m) mit dem hölzernen Kreuz hinaufsteigen.

Von dieser höchsten Erhebung der Ehrenbürg geht es nun abwärts (Markierung roter Querstrich), und auf dem schönen Panoramaweg kommen wir zu einem Wanderparkplatz im Tal. Dort halten wir uns rechts und erreichen in wenigen Minuten das Dorf Schlaifhausen , wo sich im historischen Gasthaus Kroder eine Rast lohnt. In diesem hübschen Fachwerkhaus an der Hauptstraße schmeckte schon Prinzregent Luipold von Bayern die fränkische Küche. Auch heute noch lohnt sich die Einkehr in diesem Haus, das seit 1864 besteht und seitdem in fünfter Generation nach alter Tradition bewirtschaftet wird. Hausgemachte Brotzeiten aus eigener Landwirtschaft und deftige fränkische Küche gehören ebenso dazu wie selbst gebackener Kuchen. Dazu werden Schnäpse aus eigener Brennerei serviert.

Zum Schloss in Wiesenthau   

In Schlaifhausen folgen wir der Markierung gelbes Kreuz nach Wiesenthau , wo an der Hauptstraße das Schloss-Hotel Wiesenthau zur Rast einlädt. Diese Dreiflügelanlage mit fünf Rundtürmen wurde nach der Zerstörung 1430 durch die Schweden im 16. Jahrhundert wieder aufgebaut und gehörte zu den wichtigsten Renaissanceschlössern des Bamberger Hochstifts. Heute verbirgt sich hinter den Mauern ein Hotelrestaurant, und der Schlosshof ist im Sommer ein Biergarten mit besonderem Flair.In Wiesenthau folgen wir der Markierung blauer Schrägstrich in Richtung Walberla und schwenken dort, wo wir auf die Markierung blauer Punkt treffen, nach links. Nun wandern wir wieder nach Kirchehrenbach, wo wir auf die Markierung roter Querstrich treffen und zum Ausgangspunkt beim Wanderparkplatz gelangen.

Touren-Charakter

Sehr schöne Wanderung auf bequemen Wegen, teilweise zwischen Kirschgärten; vom Walberla großartige Ausblicke über die Täler und Höhenzüge

Ausgangspunkt

Kirche in Kirchehrenbach

Endpunkt

Kirche in Kirchehrenbach

Route

Kirchehrenbach - Walberla 1Std. - Schlaifhausen 45Min. - Kirchehrenbach 45Min.

Höchster Punkt

Rodenstein (530m)

Von Hexen und Dämonen

Das Walberla war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt, und auch die Kelten brachten auf dem Berg ihren Göttern Opfer dar. Im Mittelalter und auch noch in der Neuzeit hielt man ihn für das Refugium von Hexen und Dämonen, die besonders in der Walpurgisnacht ihr Unwesen hier trieben. Der Sage nach hat sich die Heilige Walburga des Berges angenommen und die Höllenbrut gezwungen, ihr beim Bau einer kleinen Kapelle behilflich zu sein. Bereits seit dem 9.Jh. wird hier jedes Jahr am ersten Maiwochende das Walberlafest gefeiert, ein Patronatsfest zu Ehren der Heiligen Walburga, das als ältestes Frühlingsfest Deutschlands gilt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.