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Wandergenuss
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Wandern Fränkische Schweiz: Wanderung über Ebermannstadt

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
8 km
Aufstieg:
180 m
Abstieg:
180 m

Tolle Aussichten und Bierkellerstimmung. Der schattige Wanderweg durch Wälder zwischen Pretzfeld und Ebermannstadt ist etwas für heiße Tage. Umso mehr als am Ende der aussichtsreichen Tour kühles Bier, Brotzeiten und fränkische Spezialitäten auf dem Pretzfelder Keller auf die Wanderer warten.

Beschreibung

Zum Friedwald

Vom Ende des unteren Parkplatzes Pretzfelder Keller starten wir auf dem gesperrten Feldweg nach Norden durch Streuobstwiesen. Am schönsten ist es hier zur Kirschblüte. Um den Markt Pretzfeld erstreckt sich das größte geschlossene Süßkirschenanbaugebiet Deutschlands und eines der größten in Westeuropa. Bedingt durch die wärmebegünstigte Lage auf durchlässigen, nährstoffreichen Böden stehen auf 1700 Hektar Fläche über 200 000 Süßkirschenbäume.

An der Weggabelung nach der Hochspannungsleitung wandern wir rechts in den Mischwald hinauf. Der Weg endet an einer Forststraße, der wir nach links abwärts in Richtung Friedwald folgen. 200 Meter vor einem Abzweig mit Wegweiser können wir rechts auf einem Pfad aufwärts die Strecke abkürzen. Auf der gepflasterten Straße kommen wir am Parkplatz 2 vorbei und erreichen den Parkplatz 3 mit Schutzhütte am Friedwald. Seit 20 Jahren gibt es Bestattungswälder als Alternative zu klassischen Friedhöfen. Immer mehr Menschen rührt es an, sich schon zu Lebzeiten einen Baum auszusuchen, an dem zu gegebener Zeit ihre Asche beigesetzt wird.

Auf den Schlüsselstein

Auf der Forststraße wandern wir mit der Markierung blauer Punkt weiter bergan in nordöstliche Richtung. Bald ist voraus das große Kreuz auf dem Burgstall Schlüsselstein zu sehen. In einer engen Linkskurve müssen wir rechts in einem Graben steil hinauf in Richtung Wohlmuhtshüll. An einem Steinwall vor einer Wiese gehen wir auf dem Pfad mit der Markierung blaue Raute links weiter. An einer Kreuzung laufen wir in einem Abstecher links zum Aussichtspunkt Schlüsselstein. Auf dem Schlüsselstein stand seit dem 12. Jahrhundert eine mittelalterliche Burg. Erkennbar sind nur noch zwei Gräben. Der Burgstall ist ein wunderbarer Aussichtsplatz mit Blick auf Ebermannstadt und in das untere Tal der Wiesent.

Zum Aussichtsturm Wallerwarte

Vom Schlüsselstein wandern wir zurück und nun mit der Markierung blaue Raute über die Kreuzung geradeaus nach Norden in Richtung Wallerwarte. An der Kreuzbergkapelle bleiben wir im Prinzip geradeaus und kommen in einem Abstecher zum Aussichtsturm Wallerwarte hinauf. Der denkmalgeschützte Aussichtsturm wurde 1931 erbaut und ist ebenfalls eine hervorragende Aussichtswarte.

Zum Judenfriedhof

Von der Wallerwarte laufen wir wieder zurück und jetzt nach der Kapelle mit der Markierung blaue Raute links in Richtung Wohlmuhtshüll am Waldrand entlang. Am Ende des Walds wandern wir in spitzem Winkel ohne Markierung rechts und folgen diesem deutlichen Feldweg bald an einer gelben Bank nach links über die Felder. Wieder am Wald schwenkt der Weg nach links und trifft schließlich auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg. Wir gehen rechts auf den letzten Metern mit Asphaltbelag in Richtung Pretzfeld und dann geradeaus in den Wald hinein. Alle Abzweige missachtend bleiben wir geradeaus und werden bald von der Markierung blaue Linie begleitet. Der Forstweg wird zu einem alten Hohlweg, der abwärtsleitet. Nach einem ehemaligen Steinbruch müssen wir an einer T-Kreuzung rechts. Aber hier können wir zuerst links oben durch ein Tor auf den Judenfriedhof schauen. Der seit dem 17. Jahrhundert bestehende jüdische Friedhof war Verbandsfriedhof, also zentraler Begräbnisplatz für jüdische Gemeinden des Forchheimer Lands. Die letzte Beerdigung fand 1894 statt.

Zum Pretzfelder Keller

Nun also vom Tor des Friedhofs an der T-Kreuzung geradeaus in Richtung Pretzfeld hinunter. An einer Kreuzung nach der Hochspannungsleitung wandern wir auf dem zweiten Weg rechts hinunter. Das asphaltierte Sträßchen ist der Kirschenweg, der weiter unten an zahlreichen ehemaligen Bierkellern vorbeiführt. Die Einkehr im Pretzfelder Keller ist für Wanderer Pflicht. Gut, dass die Epoche des Bierkriegs vorbei ist und wir hier mit Aussicht auf das Walberla Pretzfelder Bier trinken können. Ebermannstadt hatte den Pretzfeldern 1513 schriftlich verboten »zu mälzen und zu bräuen«. Sie sollten das Bier aus Ebermannstadt beziehen. Dies wurde von der Pretzfelder Schlossverwaltung missachtet, indem sie auch die örtlichen Wirtshäuser beliefern ließ. Daraufhin überfielen die Ebermannstädter 1690 das Pretzfelder Schloss und vernichteten die Brauerei. Ein jahrzehntelanger Prozess in dieser Angelegenheit gab dem Standpunkt der Ebermannstädter Recht und die Schlossbrauerei Pretzfeld durfte damals nur noch für den Eigenbedarf brauen.

Zum Parkplatz Pretzfelder Keller

Vom Bierkeller brauchen wir jetzt nur noch auf dem asphaltierten Sträßchen ohne Mühe zum nahen Parkplatz Pretzfelder Keller bergab laufen.

Touren-Charakter

Leichte, meist schattige Tour auf Forststraßen und Pfaden durch Wälder

Ausgangspunkt

Parkplatz Pretzfelder Keller, GPS N49°45'38.5'E11°10'52.9', Höhe 345 m ü.NN

Endpunkt

Parkplatz Pretzfelder Keller, GPS N49°45‘38.5“ E11°10‘52.9“, Höhe 345 m ü. NN

Route

Parkplatz Pretzfelder Keller - Friedwald Parkplatz3 0:30Std. - Schlüsselstein 0:30Std. - Wallerwarte 0:10Std. - Judenfriedhof 1:00Std. - Pretzfelder Keller 0:15Std. - Parkplatz Pretzfelder Keller 0:05Std.

Beste Aussicht über das Wiesenttal

Sowohl der schroffe Schlüsselstein auf dem Kreuzberg als auch der alte Aussichtsturm Wallerwarte sind hervorragende Aussichtspunkte über dem Tal der Wiesent. Schauen wir nach Südwesten, schweift der Blick das breite Wiesenttal hinab. Bei gutem Wetter kann man bis Forchheim schauen. Davor leuchtet auf der rechten Seite des Tals auf dem Reifenberg die Sankt-Nikolaus-Kapelle, die sogenannte Vexierkapelle. Einst stand an dieser Stelle die mittelalterliche Burg der Edelfreien von Reifenberg. Am augenfälligsten ist die Sicht über Ebermannstadt. Die Stadt nennt sich »Herz der Fränkischen Schweiz«. Sie wird von zwei Armen der Wiesent liebevoll umflossen. Die Altstadt mit altfränkischen Fachwerkhäusern und idyllischen Ansichten liegt also auf einer Flussinsel. Seit dem 16.Jahrhundert sind Wasserschöpfräder in Ebermannstadt belegt. Ein Wasserrad ist denn auch das Wahrzeichen der Stadt und auch auf dem Stadtwappen. Über der Stadt ist der Turm der »Burg« Feuerstein zu sehen, als Forschungslabor 1941 errichtet, heute Jugendbildungsstätte der Erzdiözese Bamberg.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.