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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Fränkische Schweiz: Von der Heinrichsgrotte nach Behringersmühle

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
11.5 km
Aufstieg:
470 m
Abstieg:
460 m

Die vergessene Seite des Wiesenttals. Anders als auf der Nordseite des Tales zeugen im Süden, im Gebiet um Heinrichsgrotte und Schloßberg, nur mehr unmarkierte Steige und Reste der einst kunstvollen Weganlagen von der romantischen Begeisterung für diese großartige Felswildnis.

Vom Felskopf bei der Wagnershöhe erscheint Burg Gößweinstein wie Wagners Gralsburgwandern, mittel
Vom Felskopf bei der Wagnershöhe erscheint Burg Gößweinstein wie Wagners Gralsburg© Bernhard Pabst
Beschreibung

Erst in der Nähe von Gößweinstein werden die markierten Wege zahlreicher, doch zählen die Esperhöhle, eines der größten Naturwunder der Alb, und die historischen Weganlagen durch die Felsabstürze im Norden des Wallfahrtsorts zu den wenig besuchten Zielen.

Zur Heinrichsgrotte

Von Parkplatz und Haltestelle gehen wir ca. 50 m Richtung Muggendorf, biegen dann links ab, überschreiten die Wiesent und danach die Gleise der Museumsbahn. Jenseits halten wir uns links und wählen bei der nächsten Wegteilung links den Weg Richtung Sachsenmühle. Schon gut 100 m später verlassen wir die Talroute und steigen nach rechts auf schmalem Weg schräg durch den Hang und über Blockwerk zur Heinrichsgrotte (Heidenkirche) empor: Die riesige überhängende Wand mit dem zerklüfteten Höhlenportal bietet einen einmaligen Anblick; über Stufen gelangt man in die eindrucksvolle Geisterhöhle.

Finstergraben und Schloßberg

Wir steigen nun in Falllinie der Hauptwand sehr steil auf schmalem Pfad zu einem Vorfelsen ab und umrunden diesen rechtshaltend unmittelbar am Felsfuß. Hier treffen wir auf einen Steig, der, unter imposanten Wänden vorbei, leicht ansteigend durch den Steilhang führt. Bald erreichen wir den Finstergraben. Der Weg schlängelt sich durch den von Felstrümmern geprägten Grund und führt dann über alte Steinstufen steil am rechten Talhang empor.Mit einem breiteren Weg wechseln wir auf die linke Talseite hinüber. Gleich hinter dem ersten großen Felsen öffnet sich links ein halbkreisförmiger Kessel mit den drei Finstergrabenhöhlen: Die ersten beiden (am Beginn und oben am Hang) begeistern durch bizarre Struktur und leichte Versinterung. An einer Versturzhöhle am Ende des Kessels vorbei kehren wir zum Fahrweg zurück und gehen weiter talauf. Wo der Graben flacher wird, kann man nach rechts zur anderen Seite und ihren bizarren Felsen hinüberwandern; auch dort verläuft ein Fahrweg, auf dem wir weiter aufsteigen. Bald mündet er in einen breiten Weg mit der Mk. Blau-Senkrecht: Mit ihr steigen wir nach rechts zu einem Sattel auf. Von dort geht es mit dem Ww. »Zum Keltenwall« nach rechts, dann bei einer Gabelung linkshaltend zur Kuppe des Schloßbergs empor.Nachdem wir uns an den Tafeln über die frühkeltischen Befestigungen informiert haben, wandern wir links zum Nordende des Kamms hinüber und finden einen wahrhaft vergessenen Pfad: Über bemooste Steintreppen geht es bergab, dann im Rechtsbogen zu den imposanten Nordabstürzen hinunter. Gute Pfade führen uns an ihnen entlang und zuletzt rechtshaltend zum Doppelturm der Schloßbergzwillinge. Von ihrem Fuß steigen wir weglos zu einem bemoosten Vorblock ab, dann leicht rechts durch eine Senke wieder zur Hangkante empor. Oben bringt uns ein Fahrweg nach rechts zum Wanderweg zurück.

Naturwunder Esperhöhle

Mit Blau-Senkrecht geht es links bergab, über die Senke beim Finstergraben hinweg und jenseits zu einer Wiese hinauf. Hier biegen wir mit der Mk. links auf einen schmalen Weg ab und steigen durch Wald im Linksbogen empor. Bei einer Wegteilung (Metallstab) halten wir uns halb links, wandern auf gleicher Höhe weiter, dann mit Geländer abwärts und erreichen ein malerisches Felsmassiv mit Halbhöhlen. Von hier geht es sanft bergab, dann rechts empor zur Großen Doline der Esperhöhle. Man kann von hier drei Seitengrotten erkunden und einen schauererregenden Blick in das Klingloch, eine der tiefsten Schachthöhlen der Alb, werfen. Unverzichtbar ist der Besuch der Kleinen Doline: Über den Durchgang rechts hinten im Kessel erreicht man einen Raum, der mit seinen riesigen Spalten und Steilwänden zu den eindrucksvollsten weit und breit gehört.

Durchs Wiesenttal zum Eibenwald

Von der Abzweigung unterhalb folgen wir der Mk. Blau-Senkrecht nach rechts, bis der Weg auf eine Wiese hinausführt und in einen geschotterten Fahrweg mündet. Auf ihm gehen wir nur noch 70 m talauf, biegen dann ohne Mk. links ab und steigen auf dem Feldrain zu einem höher gelegenen Schotterweg auf. Wir folgen diesem nach links zu einer Kuppe und zweigen dort spitzwinklig (!) rechts in einen Fahrweg ein, der durch ein schmales Waldstück aufwärts führt. Bei Einmündung in einen breiteren Forstweg gehen wir kurz nach rechts und biegen dann am Waldrand links in einen begrünten Fahrweg ein, der uns, zuletzt mit Prachtblick über das Wiesenttal, am Wald entlang und dann nach rechts durch ihn hindurchführt. Am anderen Waldrand treffen wir auf den IFS-Weg (rot/weiß diagonal geteilt) und folgen ihm nach links. Er tritt bald in den Wald ein, biegt dort scharf nach links, bei der nächsten Wegteilung nach rechts (fehlende Mk.) und führt steil durch schönes Felsgelände ins Wiesenttal hinab. Dort geht es auf dem Talweg (Rotkreuz) nach rechts, über Bahn und Fahrstraße hinweg, zur Sachsenmühle. Es folgt einer der schönsten Talabschnitte: Immer entlang der Bahnlinie bringt uns ein (seit Kurzem geteerter) Wanderweg zur Stempfermühle; gegenüber fesseln die Südwände um Norisbabawand und Weiße Wand. Bei der Mühle lohnt ein Abstecher nach links zu Wiesentbrücke und Stempfermühlquelle, einer der stärksten Karstquellen der Alb. Kurz nach der Mühle biegen wir scharf rechts auf einen schmalen Weg (Mk. Blaupunkt u. a.) ab, der uns durch den Eibenwald steil emporführt. Bei der Wegteilung nach der Kehre halten wir links auf die bizarren Felszacken des Napoleon zu, steigen über Stufen zur Bergseite auf und biegen links in den Felsensteig (Frankenweg u. a.) ein.

Felsensteig und Schmittanlagen

Der Steig führt uns in einen gewaltigen Felskessel hinunter, dann über Holztreppen eine steile Klamm hinauf und zuletzt durch einen malerischen Felsdurchgang. Bei einer Verzweigung verlassen wir den Frankenweg (der rechts emporführt) und wandern geradeaus am Hang weiter (lokale Mk.). Bald erreichen wir die Aussichtskanzel der Schmittanlagen (19. Jh.) mit Prachtblick ins Wiesenttal. Ein schöner Promenadenweg führt unter bizarren Felsen weiter und dann leicht ansteigend nach Gößweinstein. Wir erreichen den Ort beim Rathaus und biegen mit Blaukreuz u. a. scharf nach links. Bei der nächsten Abzweigung steigen wir nach links Richtung Wagnershöhe auf. Gleich nach der ersten Treppe sollte man nach links auf einem Pfad ohne Mk. steil zu einem Felskopf aufsteigen: Ein Prachtblick zur Burg und ins Wiesenttal ist Lohn der Mühe. Die Wagnershöhe selbst beeindruckt durch die Sicht auf Basilika und Ort, der Blick nach N ist dagegen etwas eingeschränkt. Über die Brückneranlage ins Tal

Zur Abzweigung zurückgekehrt, halten wir uns mit Blaukreuz u. a. links, gehen die Badangerstraße hinunter, dann kurz links auf das Hotel Stempferhof zu, biegen aber gleich rechts ab und wandern am Minigolfplatz entlang. Nach Überquerung der Straße gelangen wir links über einen Parkplatz zum Eingang der Karl-Brückner-Anlage (Blaukreuz, Frankenweg). Der wunderschöne Hang- und Treppenweg führt an imposanten Felsen wie dem schlanken Dorlstein vorbei, durch Felseinschnitte und einmal unter einer angelehnten Felsplatte hindurch zu gleich drei herrlichen Aussichtskanzeln nacheinander. Die mittlere, die Luisenterrasse, zu der ein Stichpfad hinaufleitet, bietet den umfassendsten Blick auf Burg, Wiesenttal und Behringersmühle. Von der dritten, der Johannisburg, führt uns die Mk. Blaukreuz steil in Kehren, an gewaltigen Felstürmen vorbei, bergab. Zuletzt verläuft der Weg kurz parallel zur Straße, dann sehen wir gegenüber die Haltestelle am Eingang von Behringersmühle, von wo uns der Bus zum Startpunkt zurückbringt.

Touren-Charakter

Streckenwanderung durch einzig­artige Fels- und Höhlengebiete, z.T. auf Weganlagen des 19.Jh., anfangs auch auf schmalen Steigen, die Trittsicherheit erfordern

Beste Jahreszeit

März/April und Ende Okt./Anfang Nov. Im Sommer reizvoll, aber im ersten Teil etwas durch dichte Vegetation beeinträchtigt

Ort

Muggendorf 

Ausgangspunkt

Hst. Abzw. Burggaillenreuth (312 m) der Buslinie 389 bzw. Parkplatz neben Hst. an B470 ca. 3 km südöstl. von Muggendorf (GPS: 49.778317, 11.294282)

Endpunkt

Hst. Behringersmühle, Hotel Behringers (322 m). Von hier mit Bus 389 zurück zum Ausgangspunkt (Abfahrt vom 1.5.–1.11. Mo–Fr 14–19 Min. nach jeder Std., an Wochenenden 19 Min. nach geraden Std., im Winter Mo–Fr alle 2 Std., Sa/So nur 16:19 Uhr)

Route

Heinrichsgrotte 0:15Std. - Schloßbergwände 0:40Std. - Esperhöhle 0:25Std. - Sachsenmühle 0:45Std. - Stempfermühle 0:25Std. - Wagnershöhe 0:40Std. - Behringersmühle 0:50Std.

Höchster Punkt

Schloßberg (485 m)

Mein Wandertipp on top

Wer sich für die Landschaft um Gößweinstein begeistert und sie noch von einer anderen Seite kennenlernen möchte, dem sei der Bal­tha­sar-Neumann-Rundweg empfohlen: Er führt von der Ostseite der Basilika über den Kreuzberg mit fantastischer Aussicht auf den Ort über Theaterhöhle, Ölberg- und Elisabethgrotte zum Gernerfels, wo sich wiederum ein atemberaubender Blick auftut.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.